Hamminkeln. Michael Tyrann wird den Hamminkelner SV als Sportlicher Leiter verlassen und sucht wieder als Trainer einen neuen Verein. Das sind die Gründe.

Die Fußball-Abteilung des Hamminkelner SV muss sich zur kommenden Spielzeit einen neuen Sportlichen Leiter suchen. Michael Tyrann, der diesen Posten derzeit im zweiten Amtsjahr ausübt, hat den Verantwortlichen mitgeteilt, sich eine neue Herausforderung suchen zu wollen. „Die Entscheidung, den HSV zu verlassen, fällt mir schwer“, so der 45-Jährige. „Der HSV ist mir so sehr ans Herz gewachsen, wie es vorher noch bei keinem Verein der Fall war. Ich habe hier echte Freunde gefunden und ich denke, dass ich hier auch etwas Solides aufgebaut habe, das ich dann im Sommer gerne und mit gutem Gewissen meinem Nachfolger übergeben werde – natürlich in der Bezirksliga. Davon gehe ich fest aus.“

Tyrann hatte 2017 als Co-Trainer unter Thorsten Albustin an der Roßmühle angeheuert und wurde 2018 Cheftrainer. Er führte den HSV sportlich durch die schwierigen Corona-Spielzeiten, um zur vergangenen Saison Nikolay Glouhtchev als Trainer zu verpflichten und selbst als Sportlicher Leiter nicht mehr ganz so viele Stunden auf der Anlage zu verbringen.

Michael Tyrann: „Das Feuer brennt!“

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„Ich war zum dritten Mal Vater geworden und mit der Kernsanierung eines Hauses beschäftigt. Da wird es wirklich schwierig, neben dem Beruf auch noch drei- oder viermal pro Woche auf dem Platz zu stehen“, so Tyrann, der mittlerweile aber wieder etwas mehr Freizeit hat, da die Kinder und das Haus „aus dem Gröbsten“ raus sind. „Die Sicht aus der Perspektive des Sportlichen Leiters war eine wichtige Erfahrung. Aber das Feuer brennt, ich muss einfach zurück an die Linie“, sagt der „Blumenkamper Junge“, der zwar bereits beim HSV mit Joshua Oomen wieder die Reserve trainiert, der aber auch eine Luftveränderung anstrebt: „Nach dann sieben Jahren wird es einfach auch mal Zeit für etwas Neues. Ich denke, dass ist ganz normal.“

Konkrete Gespräche geführt habe er noch nicht, „aber nachdem ich den Verein informiert hatte und das hinter den Kulissen natürlich schnell die Runde machte, gab es auch schon Anfragen.“ Dabei spiele die Klasse des künftigen Klubs nicht die Hauptrolle. „Ich will nicht sagen, dass die Spielklasse egal ist, aber sie ist nicht so wichtig wie ein intakter Verein. Ich helfe gerne dabei mit, etwas aufzubauen, aber eine gute Struktur im Verein ist schon wichtig, wenn man wie ich gerne auch längerfristig bleiben möchte.“

Abteilungsleiter Bückmann: Der HSV benötigt und sucht einen Nachfolger

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Als Spieler hatte er es bis in die damalige Verbandsliga geschafft, als Trainer den HSV zweimal in den Niederrheinpokal geführt und weit von den Abstiegsrängen fern gehalten. Sein Nachfolger führte den von ihm mit aufgebauten Kader zuletzt bis zur Vize-Meisterschaft, ist in dieser Saison nach einem Fehlstart aber in den Abstiegskampf geraten.

„Ich bin guter Dinge, dass wir da bald wieder herauskommen“, sagt Jörg Bückmann, Abteilungsleiter der HSV-Fußballer, der Tyranns Entscheidung nachvollziehen kann: „Wenn er eine neue Herausforderung sucht, dann muss er das machen. Klar ist aber auch, dass wir einen Nachfolger benötigen und den jetzt in Ruhe suchen, da ich mich mehr um das Organisatorische sowie die Jugend-Abteilung und der Sportliche Leiter mehr um die Spieler kümmert.“

Mit Coach Nikolay Glouhtchev soll beim HSV in den kommenden Wochen über die nächste Saison gesprochen werden.