Wesel. Der 18. Hanse Citylauf in Wesel sollte ein Neustart mit vielen Neuerungen werden, die nicht in allen Belangen wie geplant umgesetzt wurden.

Der 18. Hanse Citylauf in Wesel war ein Neu-Start an einem sonnigen Spätsommertag, dementsprechend gut besucht war auch die Innenstadt. Insgesamt nahmen 1115 Läuferinnen und Läufer an dem seit der Pandemie erstmals wieder stattfindenden Sportereignis teil. Das mittelfristige Ziel sind 2500 bis 3000 Startende.

In diesem Jahr hatten sich die Veranstalter eine neue Strecke für den Citylauf gewünscht und zunächst den „Viertelmarathon Wesel 10.5“ ausgeschrieben. Die Sportler hätten nach der Bewältigung der 2,5km-Schleife durch die Innenstadt sich auf zum Wasser und ins Grüne begeben. Doch aus verkehrstechnischen Gründen wurde die neu konzipierte 10,5km-Strecke nur wenige Tage vor dem Event wieder gestrichen. Stattdessen liefen die Teilnehmenden über sämtliche Distanzen durch die Weseler Innenstadt. „Ich würde sagen, das ist eine schöne Strecke“, so Jochen Arntz, 2. Vorsitzender des ausrichtenden Sportverbandes Wesel. Die Strecke sei sehr gut von den Teilnehmern angenommen worden, ergänzt Kai Meesters von KM Sport Consulting, mitverantwortlich für das neue Konzept – das kam jedoch nicht bei jedem gut an.

Sieger Hubbert unterstützt den HCL, übt aber auch Kritik

Auch interessant

„Erst einmal muss ich betonen, dass man solche Läufe vor der Haustüre immer unterstützen sollte. Sie sind viel Arbeit für die Organisatoren und wenn man schon zu seinem Homerun nicht antritt, dann gibt es solche Läufe in zehn Jahren nicht mehr“, so Sascha Hubbert, der zusammen mit Carina Fierek als schnellste Lebens- und Laufgemeinschaft Wesels keine Gegner über zehn Kilometer zu fürchten hatte. Hubbert siegte bei den Männer in 35:07 Minuten, Fierek bei den Frauen in 42:03, beide mit riesigem Vorsprung.

Gesunde Stärkung nach getaner Arbeit.
Gesunde Stärkung nach getaner Arbeit. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

„Allerdings finde ich es schon sehr unglücklich, so kurz vor dem Lauf die Strecke so grundsätzlich zu ändern“, so Hubbert. „Natürlich hat es auch seinen Reiz, durch die Innenstadt zu laufen. Aber da war die Stimmung auch nicht mehr so wie früher. Zudem hatten sich viele Starter auf die andere Strecke gefreut.“ Hubbert weiter: „Außerdem habe ich die ursprüngliche Ausschreibung über 10,5 Kilometer nicht verstanden. Ich kenne einige Läufer, die sich deshalb nicht angemeldet hatten.“ Meesters bestätigte, dass sich einige Voranmelder auch aufgrund der Streckenänderung wieder abgemeldet hätten.

„Die Idee ist es, viele Menschen zum Laufen zu bringen“

Auch interessant

Zum Sportlichen meinte Ausdauerspezialist Hubbert, der wie seine Freundin auch Mitglied der Lauffreunde Hadi Wesel ist: „Carina und ich waren nicht traurig, dass die Konkurrenz nicht so hart war, denn wir sind beide derzeit nicht in Topform.“

Die Organisatoren drückten noch einmal ihr Bedauern darüber aus, dass der Hanse Citylauf bei seinem Neu-Start nicht mehr Teil der Sportnote für rund 600 Schüler:innen des ansonsten teilnehmenden Konrad Duden Gymnasiums ist. „Die Idee ist es, viele Menschen zum Laufen zu bringen“, erklärt Arntz. Dabei sei es unwichtig, ob man regelmäßig Sport treibe. Erfreulich: Es waren einige Lauf-Neulinge dabei und alle erreichten das Ziel.

5km-Sieger trotzt dem Schlafmangel

Kamen gut an: Die neuen Finisher-Medaillen beim Hanse Citylauf.
Kamen gut an: Die neuen Finisher-Medaillen beim Hanse Citylauf. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Über fünf Kilometer siegte der Luca Uzkureit. Der Borther benötigte trotz Schlafmangel 16:48 Minuten. „Ich hatte Nachtschicht und habe nur vier Stunden geschlafen“, so der 26-Jährige. Der in Wesel wohnhafte Fußballer des TuS Borth macht in diesem Jahr zum ersten Mal mit und befand: „Es ist eine sehr schöne Route.“

„Heute war das schon hart“, lautete Sina Rodermonds Fazit zum Fünf-Kilometer-Lauf. Die 24-Jährige lief als erste Frau nach 19:58 Minuten durchs Ziel. In der vergangenen Woche hatte die Sonsbeckerin noch am Xantener Citylauf teilgenommen.

Nur 66 Teilnehmende beim 10km-Lauf

Über zehn Kilometer nahmen lediglich 66 Läufer:innen teil, während es über fünf Kilometer immerhin über 200 waren. Kai Meesters begründet das damit, dass bis Mitte Juni noch nicht feststand, ob der Citylauf überhaupt stattfinden würde. Dementsprechend war die Bewerbungszeit knapp angesetzt, was letztlich zu der geringen Teilnehmerzahl geführt habe. Für 2024 kündigt Meesters bereits mehr Vorlaufzeit an. Gut angekommen sei die Medaille mit der Weseler Skyline darauf, die in diesem Jahr zum ersten Mal allen Finishern verliehen wurde. „Viele Kinder hatten sie heute sogar in der Schule mit“, erzählt Kai Meesters.

Der Nachwuchs, hier beim 1000m-Schülerlauf, war mit Feuereifer dabei.
Der Nachwuchs, hier beim 1000m-Schülerlauf, war mit Feuereifer dabei. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Den Bambini-Hufenlauf über 100 Meter gewannen die 2020-er Jahrgänge Felix Roling (31 Sekunden) und Iva Lersch (35). Über 500 Meter siegten Jesse Tersteggen (2:28) und Maya Sauerland (2:35), beide Jahrgang 2017. Die etwas älteren Kinder nahmen am Cityrun über einen Kilometer teil. Schnellster Junge war Nick Schmitte (4:05), bei den Mädchen gewann Marlena Reintjes (4:25). Den Cityrun über 2,5 Kilometer gewannen Max Meesters (9:52) und Luise Datta (11:31). Beim 2,5km-Citywalk siegten Rafael Ott (15:29) und Nina Kons (21:48). (mit an)

Alle Ergebnisse unter https://my.raceresult.com/248143/