Wesel. Der Silbermedaillengewinner von London gibt dem WTV-Nachwuchs Tipps beim Stabhochsprung. Am Sonntag kommen dann die Stars der Szene nach Wesel.

Die Messlatte liegt hoch: Am kommenden Sonntag (ab 17.30 Uhr) geht es beim ersten internationalen Domspringen in Wesel hoch hinaus. Grund genug, um junge Sportler und Sportlerinnen auf die besondere Disziplin Stabhochsprung einzustimmen. Am Montagnachmittag trainierte niemand geringerer als Björn Otto die knapp 30 Kinder im Stadionrund des Auestadions. Der 45-jährige Pilot, der 2012 in London bei den Olympischen Spielen Silber holte, hält mit übersprungenen 6,01 Metern immer noch den deutschen Freiluftrekord. „Das Besondere an diesem Sport ist, dass eigentlich zwei unterschiedliche Komponenten verbunden werden: Leichtathletik und Turnen“, erzählt Otto.

Umso anspruchsvoller sei der Sport und gerade bei den intensiven Trainingseinheiten sei man stets auf Experten angewiesen. Dabei hätten die Weseler mit Björn Otto nicht besser aufgestellt sein können. „Wir hoffen, dass wir mit dieser Veranstaltung viele Menschen von diesem Sport begeistern können“, so Dieter Jantz, Leichtathletikchef des Weseler TV.

Deutsche Mannschaft verlässt Budapest ohne Medaillen

Nachdem die deutsche Mannschaft in Budapest eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft erstmals mit leeren Händen verließ, müsse der Sport wieder in den Mittelpunkt rücken. „Die Weltspitze ist inzwischen auf einem anderen Niveau. Wir haben so ein bisschen den Zug verpasst“, sagt Otto.

Die Vorbereitungen auf das große Domspringen am kommenden Sonntag laufen problemlos. Selbst die Wetterprognose spielt jetzt mit. Veranstalter Kai Meesters war in seiner Jugend selbst aktiver Stabhochspringer. Die Idee entsprang dem Aachener Domspringen, an dem Meesters selbst mitwirkte. „Das Teilnehmerfeld ist absolute Weltklasse. Das Domspringen ist eine echte Chance für Wesel“, strahlt Meesters. Schließlich sei es nicht üblich, dass man so nah mit Spitzensportlern mitfiebern kann. Bei den großen Veranstaltungen verhindere oftmals die weite Entfernung im Stadion eine gute Sicht. „Wir möchten natürlich eine einmalige Stimmung schaffen – wie in einem Hexenkessel“, betont der Veranstalter.

Organisator dankt der Stadt Wesel

Sein Dank gilt dabei der guten Zusammenarbeit mit der Stadt. Rainer Benien, Weseler Beigeordneter, ist zuversichtlich: „Wir waren von der Idee direkt begeistert und möchten unseren Beitrag leisten, den Sport zu den Menschen zu bringen.“

Außerdem steigt ein verkaufsoffener Sonntag, dadurch erhofft sich der Veranstalter zusätzliche Besucher. Um 14 Uhr beginnt die Jugend und versucht es, den Profis nachzueifern. Ab 17.30 Uhr folgen dann die Stars des Stabhochsprungs. Darunter auch nationale Spitzenathleten wie Raphael Holzdeppe, der Weltmeister von 2013. WM-Teilnehmer Gillian Ladwig geht ebenfalls an den Start. Der polnische Athlet Piotr Lisek ist Vize-Weltmeister sowie Hallen-Europameister von 2017 und möchte sich nun auch in Wesel beweisen. Mit Matthew Ludwig kommt sogar der Champion der USA von 2020. Die Spitzensportler haben neben olympischen Medaillen weiteres glänzendes Edelmetall in ihren Vitrinen. Ein Teil fehlt sicherlich in ihrer großen Kollektion: der Esel von Wesel.