Hamminkeln. Fußball-Landesligist BW Dingden geht mit neuem Trainer und einigen neuen Ideen in die Saison. Auch einen „kühlen Kopf“ verlangt er von der Elf.
Jürgen Stratmann gehört nicht zu dem Typ Trainer, der sich bei der Einschätzung des eigenen Teams oder der Gegner weit aus dem Fenster lehnt. „Ich tendiere eher dazu, alles ein wenig vorsichtiger zu formulieren“, sagt der neue Coach des Fußball-Landesligisten BW Dingden. Auch wenn die Blau-Weißen in den beiden vergangenen Spielzeiten die Plätze zwei und drei belegt haben, für den Übungsleiter kommt eine Zielsetzung in diesen Regionen definitiv nicht in Betracht. „Ich werde keinen konkreten Tabellenplatz benennen. Das ganz klare Ziel ist es, uns in der zweigeteilten Liga zu etablieren“, sagt der 52-Jährige.
Nach 24 Jahren als Trainer betritt Jürgen Stratmann nun Neuland. An der Seitenlinie eine Landesligisten stand er noch nie. Nachdem sein Wechsel von einem blau-weißen Team (Wertherbruch) zum anderen (Dingden) klar war, beschäftigte er sich auch mit der Landesliga. „Das war natürlich schon sehr zeitintensiv“, erzählt Stratmann. Schließlich hatte sein Hauptaugenmerk auch nach dem feststehenden BWD-Engagement immer dem A-Ligisten BW Wertherbruch gegolten, der gegen den Abstieg kämpfte. Beim A-Ligisten sorgte er in Sachen Klassenerhalt für ein Happy End.
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Nun steht also das Abenteuer „Landesliga“ auf dem Plan des Übungsleiters. „Als Trainer ist die Liga neu, aber als Fußball-Interessierter habe ich sie sowieso verfolgt. Und nach der Gruppen-Einteilung beschäftigen wir uns in Dingden nun auch vermehrt mit den Essener Vereinen“, erläutert Stratmann. Dass nun etliche Gastspiele auf Ruhrgebietsplätzen in Duisburg, Oberhausen und Essen anstehen, dies verbindet der Trainer schon jetzt mit zwei Forderungen an seine Mannschaft: „Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und es ist wichtig, dass wir dort mit breiter Brust antreten.“
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Diese hat sich Blau-Weiß bereits ein wenig in der Vorbereitung aneignen können. Nur eine Niederlage in acht Spielen – trotz des 0:2 gegen Stenern beim eigenen Setex-Cup wurde das Turnier gewonnen – kassierten die Dingdener. Bei der Beurteilung der Vorbereitung kommt trotzdem auch wieder Jürgen Stratmanns zurückhaltendes Naturell durch. „Ich bin damit zufrieden“, sagt er nur. Zudem habe die Integration der Neuzugänge „gut funktioniert“. Superlative sind nun mal nicht sein Ding.
„Den Abstiegskampf werde ich nicht ausrufen“
Dafür setzt Jürgen Stratmann auf Bewährtes. „Die guten Sachen, die in den letzten Jahren entstanden sind, möchte ich mit eigenen Ideen verfeinern“, fasst er zusammen. Kreativ und flexibel wünscht er sich das Aufbauspiel, mal mit langen Bällen oder im Kurzpassspiel. Zudem möchte er sein Team im taktischen Bereich flexibel aufstellen und wenn es nötig ist, das System auch mal während des laufenden Spiels verändern. „Dann soll auch jeder genau wissen, was er dann zu tun hat“, erläutert Stratmann.
Der Kader
Tor: Johannes Buers, Marius Bauhaus, Niklas Schmitz.
Abwehr: Lukas Valler, Robin Volmering, Mathis Schluse, Michael Leyking, Jonas Beckmann, Memetsah Cakar, Jonas Scheiders, Deniz Tulgay.
Mittelfeld: Lars Angenendt, Lasse Hoffmann, Kevin Juch, Jan Niklas Haffke, Matties Volmering, Florian Hahm, Christian Gurny, Christian Görkes, Tim Vehns, John Gertzen.
Angriff: Mohamed Salman, Andre Bugla, Stefan Chciuk, Max Tekampe, Qwenn Landzaat.
Dabei kann der Übungsleiter auf ein eingespieltes Team setzen. „Das wir sinnvoll ergänzt und verstärkt haben“, so Stratmann. Der Name André Bugla sticht bei den „Neuen“ mit seiner Regionalliga-Erfahrung beim 1. FC Bocholt natürlich heraus. Hervorheben will Jürgen Stratmann den 29-Jährigen nicht. Stattdessen heißt es, dass „ich mit allen Neuzugängen zufrieden bin“. Mit insgesamt 23 Feldspielern und drei Keepern geht er die Saison der 38 Spieltage an, bei der er aufgrund der beträchtlichen Zahl von mindestens fünf Absteigern „immer auf der Hut“ sein will. „Den Abstiegskampf werde ich im Vorfeld aber sicherlich nicht ausrufen.“
Der Verein ist recht professionell aufgestellt
Nach seinen ersten Wochen bei BW Dingden hat der Inhaber der UEFA-B-Lizenz einen Klub mit „klaren und geordneten Strukturen“ erlebt. Auch wenn er den Begriff nicht besonders mag, der Verein sei schon recht professionell aufgestellt. Dabei ist Jürgen Stratmann eines noch besonders wichtig. „Das Team um das Team, mit dem ich hochzufrieden bin. Denn allein mit meinem Co-Trainer Steffen Schluse wäre das alles nicht zu stemmen.“ Zudem hat er eine klare Meinung zum Fußball. „Leistungs-Fußball fängt für mich in der Landesliga an.“ Und da ist Jürgen Stratmann nun erstmals angekommen.