Wesel. Letzter Platz, null Punkte, 3:10-Tore: Für Fußball-Landesligist PSV Lackhausen sah es gegen Scherpenberg vor der Pause nach einem Debakel aus.

Plötzlich durften die Fans des PSV Lackhausen am heimischen Molkereiweg noch einmal auf eine kaum noch für möglich gehaltene Wende hoffen. Doch die Aufholjagd war auch schnell wieder beendet. Gegen den Meisterschaftskandidaten SV Scherpenberg unterlag der Weseler Fußball-Landesligist am Sonntagnachmittag nach torreichen 90 Minuten letztlich klar mit 3:6 (1:4) und fährt damit am kommenden Sonntag mit leerem Punktekonto zum Derby beim Nachbarn BW Dingden.

Schon die Vorzeichen waren schwierig. Während der hoch gehandelte Gast aus Moers aus dem Vollen schöpfen konnte, fehlten Trainer Björn Assfelder zahlreiche Stammkräfte. Auch Johannes Bruns und der gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrte Lennart Laader blieben wegen ihres Trainingsrückstands erst einmal auf der Bank sitzen.

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Und die Weseler Not-Elf geriet sofort unter Beschuss. Beim Versuch von Darius Strode rettete nach wenigen Sekunden die Latte, noch in der ersten Minute traf jedoch Raffael Schütz zur Gästeführung. Nach einem Freistoß war der Innenverteidiger mutterseelenallein am langen Pfosten aufgetaucht. Der PSV musste sich erst einmal sammeln, kam dann aber schnell zurück. Necati Güclü düpierte Schütz im Zweikampf und schob zum Ausgleich ein (9.).

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Der Favorit ließ sich davon allerdings nicht ernsthaft beeindrucken und sorgte bis zum Wechsel für vermeintlich klare Verhältnisse. Bei den Treffern von Maximilian Stellmach (21.), Strode (35.) und Valdet Totaj (43.) machte es die Weseler Defensive den Gästen aber auch zu leicht. „Scherpenberg hat vorne eine richtig gute Qualität. Das ist einfach auch schwer zu verteidigen“, befand Assfelder, gab aber ebenfalls zu: „Ja, wir haben schon dazu beigetragen.“

Nach Umstellungen und Wechseln läuft es besser

Der PSV-Coach brachte Bruns und Laader zur zweiten Hälfte, nahm einige Umstellungen auf den einzelnen Positionen vor, und es lief sofort besser. Vor allem, wenn die Hausherren schnell umschalteten, wirkte Scherpenberg nicht immer sattelfest. Necati Güclü traf nach Pass von Florian Karwath zum 2:4 (48.). Karwath selbst erzielte schließlich nach feiner Vorarbeit von Orkay Güclü sogar den Anschluss (69.).

So haben sie gespielt

PSV: Kaiser; Kasparek, Sobotta (46. Laader), Divis, Meis (84. Bartsch), Orkay Güclü, Karwath (84. Sawatzki), Nico Giese, Necati Güclü, Gehrmann, Toptas (46. Bruns).

Tore: 0:1 Schütz (1.), 1:1 Necati Güclü (9.), 1:2 Stellmach (21.), 1:3 Strode (35.), 1:4 Totaj (43.), 2:4 Necati Güclü (48.), 3:4 Karwath (69.), 3:5 Stellmach (74.), 3:6 Stellmach (81.).

„Dann musst du natürlich die richtige Balance finden. Es war ja noch Zeit“, meinte Assfelder, dessen Team in der Folge zu offensiv wurde und schnell die Quittung kassierte. Mit seinen Saisontoren vier (74.) und fünf (81.) machte Stellmach alles klar. Die Gäste hatten noch Gelegenheiten, die Führung weiter auszubauen, während der PSV nicht mehr gefährlich wurde.

Der Lackhausener Coach trauerte hinterher vor allem der schwachen ersten Hälfte seines Teams hinterher: „Da waren wir gar nicht im Spiel und einfach nicht handlungsschnell genug“, kritisierte Björn Assfelder.