Wesel. Die Lauffreunde HADI Wesel schalten am Samstag ihr Anmeldeportal für den Marathon am 2. Januar 2022 frei. Sie gehen jedoch kein Risiko ein.

Für die Freunde des Laufsports war es eine der letzten normalen Veranstaltungen, für die Lauffreunde HADI Wesel ein Debüt. Bevor das Coronavirus den Sport weitgehend lahm legte, hatten sich am 5. Januar 2020 rund 1500 Athleten am Auesee zum ersten Marathon des neuen Jahres und dem ersten in der Hansestadt getroffen. Die Premiere verlief bestens, der Kevelaerer Marathon – er verschwand wegen fehlender Helfer komplett aus dem Terminplan – hatte einen würdigen Nachfolger gefunden. Corona ließ direkt die zweite Auflage Anfang diesen Jahres platzen. Am 2. Januar 2022 soll es aber wieder die Möglichkeit geben, rund um den Auesee einen Marathon oder die halbe Strecke zu bewältigen. Die Anmeldemöglichkeit wird am Samstag freigeschaltet.

Dieser frühe Startschuss, noch sind es schließlich acht Monate bis zum Event, stand bei den Machern nie zur Diskussion. Doch die Pandemie und derzeit kaum realistische Prognosen über deren weiteren Verlauf beeinflusst schon die Überlegungen der Organisatoren. „Wir haben lange nachgedacht, wie wir das Risiko minimieren können“, erzählt Christopher Kloß. Die Lösung sieht nun wie folgt aus: Meldungen im Internet über die Seiten www.marathon-wesel.de oder www.taf-timing.de sind zwar ab dem 1. Mai möglich – Anmelder bis zum 31. Juli bezahlen nur einen ermäßigte Obolus –, doch Startgebühren werden erst ab Mitte November eingezogen. Damit will der Veranstalter verhindern, bei einer Absage Rücküberweisungen im großen Umfang vornehmen zu müssen.

Dass der Marathon und Halbmarathon im Januar 2022 noch mit zahlreichen Unwägbarkeiten versehen werden muss, dies weiß auch das vierköpfige Organisationsteam mit Christopher Kloß, Valeska Christ-Kolbe, Dirk Christ und Kai Sperling. „Wir müssen dann auf die geltenden politischen Vorgaben eingehen und gegebenenfalls flexibel reagieren“, sagt Kloß. Klar ist auf jeden Fall, dass die Teilnehmerzahl auf 2000 begrenzt wird.

Lauf findet statt, wenn „er ein Erlebnis wird“

Alles andere hängt noch in der Schwebe und vom weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie ab. Sollten nur Starts mit erfolgter Impfung oder negativem Test erlaubt sein, dann würden sich die Lauffreunde HADI Wesel natürlich daran halten. Allerdings will der Veranstalter den Lauf nicht auf Biegen und Brechen über die Bühne bringen. Mögliche Einschränkungen, die zu einer Absage führen würden, will und kann Christopher Kloß nicht benennen. Doch der 40-Jährige wird schon noch konkreter. „Eines ist klar: Wir werden den Lauf nur durchführen, wenn wir ihn zu einem Erlebnis machen können. Schließlich ist die Veranstaltung für die Athleten.“ Eine virtuelle Variante schließt Kloß auf jeden Fall aus.

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Den Anmeldestartschuss bereits im Monat Mai begründet Christopher Kloß auch mit dem Begriff Zuversicht. „Wir wollen ein bisschen Hoffnung ausstrahlen und auch ein wenig Planbarkeit reinbringen“, so das Mitglied im Organisationsteam. Er hat zudem festgestellt, dass sich immer mehr dem Laufsport widmen. Und da das Laufen nun mal individuell ausgeübt wird, kann selbst jetzt in Zeiten einer Corona-Notbremse fleißig trainiert werden.

Die Bilanz des Christopher Kloß

Christopher Kloß kramt in seinem Gedächtnis. Doch letztlich wird der Beisitzer im Vorstand der Lauffreunde HADI Wesel nicht fündig. „Das ist so lange her, ich kann mich nicht mehr daran erinnern“, sagt der 40-Jährige. Sein letzter Start bei einer Präsenz-Laufveranstaltung liegt zu weit zurück, ein paar virtuelle Spendenläufe hat das Mitglied im HADI-Quartett, das die zweite Auflage des Weseler Marathons am 2. Januar 2022 organisiert, zuletzt absolviert. Ansonsten war 2020 Fehlanzeige und auch in diesem Jahr herrscht noch Funkstille.

Die Coronavirus-Pandemie hat ihn wie alle Laufsportler am Niederrhein komplett ausgebremst. In normalen, vor Corona-Zeiten hatte es noch ganz anders ausgesehen. „Da war ich mindestens an jedem zweiten Wochenende zu irgendeinem Lauf unterwegs“, so Christopher Kloß, der wehmütig an die für Sportler besseren Tage zurückdenkt. Am ersten Sonntag im Jahr 2022 wird es auch nichts mit einem Start. Denn die Organisation des Weseler Marathons lässt ihm einfach keinen Spielraum, um selbst die Laufschuhe zu schnüren.

Allerdings ist so ein Marathon doch kaum etwas für Neu-Einsteiger? Dies sieht Christopher Kloß zumindest für die Veranstaltung in Wesel ein wenig anders. Denn hier können sich drei beziehungsweise sechs Sportler als Staffeln die Strecken von 21,1 oder 42,195 Kilometer teilen. Und eine gut sieben Kilometer lange Runde am Auesee, die müsste auch für relative Anfänger machbar sein.

Halbmarathon-Zeit wird offiziell gemessen

Für die zweite Auflage haben die HADI-Verantwortlichen auf die Anregungen der Aktiven aus dem Premierenjahr reagiert. So wird für diejenigen, die für den Marathon gemeldet haben, aber beispielsweise nach fünf der sechs Runden das Handtuch werfen müssen, auch die Zeit für den Halbmarathon gemessen. „Wir können uns vorstellen, diese Zeit für alle auszuweisen“, sagt Christopher Kloß. Die wird dann auch offiziell anerkannt, allerdings erscheint sie nicht in einer Ergebnisliste.

Kleinigkeiten sollen optimiert werden

Ansonsten soll sich gegenüber der Premiere 2020 kaum etwas verändern. „Natürlich gibt es da einige Kleinigkeiten, die bei der ersten Veranstaltung nicht so liefen und nun optimiert werden“, kündigt Kloß an. Im Zielbereich im Auestadion ist an eine größere Auslaufzone gedacht, eine bessere Verkehrsführung zum Veranstaltungsort soll es geben und zusätzlich Duschtrucks, wenn Duschen erlaubt sein sollte. Doch letztlich wird alles von der Corona-Entwicklung abhängen.