Wesel. Nach fünf Jahren in Brünen hat Trainer Aycin Özbek beim A-Ligisten SV Bislich eine neue Herausforderung gefunden. Zudem ist ein Wunsch erfüllt.

Aycin Özbek betritt nicht wirklich Neuland und ein komisches Gefühl beschleicht ihn angesichts des Wechsels nach fünf Jahren bei einem Verein – SV Brünen – auch nicht. „Als ich vom PSV Lackhausen zum SV Brünen gegangen bin, da gab es gemischte Gefühle. Aber hier fühle ich mich absolut nicht fremd“, sagt der neue Trainer des Fußball-A-Ligisten SV Bislich. Er komme sich vor, als ob „ich die Jungs schon seit Jahren trainiere“. Bei seinem bisherigen Werdegang könnte dies sowieso passieren, denn auch die PSV-Reserve hatte der heute 47-Jährige mehrere Spielzeiten betreut. Beim SV Bislich bestreitet der Coach eine Saison, die es in dieser Form bisher im Kreis-Oberhaus noch nicht gegeben hat.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die vergangene Spielzeit bekanntlich abgebrochen worden, es wurde auf Absteiger verzichtet und bei der Aufstiegsregelung großzügig verfahren. Dies hat nun 20 A-Ligisten zur Folge, die zunächst eine ganz normale Hinserie und dann eine Auf- und Abstiegsrunde mit je zehn Mannschaften austragen. Für Aycin Özbek ist damit das Saisonziel in seinem ersten Jahr in Bislich klar umrissen: „Wir wollen auf jeden Fall einen einstelligen Tabellenplatz belegen, um in die Aufstiegsrunde einzuziehen.“ Damit will der Coach aber in keiner Weise die Bezirksliga als Ziel ausgeben.

Sorgen um das Knie von Cantürk Mar

Dabei verfügt Özbek in Bislich schon „über eine richtig gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern“. Zu den Routiniers zählen zwei Kicker, die der Übungsleiter noch aus deren Jugendzeit kennt. Mit Nils Pagojus und Jonas Rösner stand Aycin Özbeks Sohn Kaan einst gemeinsam in der D-Jugend des SuS Wesel-Nord. „Beide sind klasse Spieler, die ich immer schon mal coachen wollte“, verrät Özbek. In Bislich ist dies nun der Fall.

Von seinem Ex-Klub SV Brünen brachte der Trainer mit Yannik Brand (Torwart), Cantürk Mar (Mittelfeld) und Nicolas Janzen (Angriff) eine wichtige Achse mit. Allerdings bangt Aycin Özbek um Cantürk Mar. Der 27-Jährige zog sich im Test gegen Friedrichsfeld eine Verletzung zu, das Knie ist seitdem dick angeschwollen und ein MRT-Termin steht noch aus.

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Nach den ersten Einheiten sieht der neue Coach noch andere Baustellen. „Besonders in der Defensive, während wir nach vorne hin super aufgestellt sind“, sagt Özbek. Auch habe er erfreut festgestellt, dass die Mannschaft super mitziehe. Bei den Einheiten seien oft zwischen 15 und 18 Akteure. Eine Zahl, die dem Übungsleiter neue Perspektiven eröffnet. „So kann ich die von mir entwickelten Spielformen auch einfach mal trainieren, bei teilweise nur sechs bis sieben Spielern in Brünen war dies nicht möglich“, erläutert Özbek.

Der Kader

Tor: Leonard William Heißing, René Bergerschult, Yannik Brand.

Abwehr: Robert Freudenthal, Mehmet Hamzaoglu, Pierre-Mourice Wagner, Simon Mai , Jan Eric Reismann, Firat Samhal, Lukas Köhne, Malte Pooth, Oliver Köhne, Fabio Lang.

Mittelfeld: Cantürk Mar, Nils Pagojus, Matthias Hußmann, Paul Kerzel, Nils Vengels, Luca Weisenhaus, Veit Wetzel, Jan Luca Züpke.

Angriff: Kai-Thomas Sprenger, Jonas Rösner, Pascal Kluitmann, Nicolas Janzen.

Dabei will er auf sein Ex-Team aber nichts kommen lassen. „Da hatte ich auch eine super Mannschaft, aber sie hat nicht gerne trainiert.“ Dass seine Vorgänger in Bislich exakt darüber auch schon geklagt haben, weiß Özbek. Doch durch den neuen Kunstrasen könnte sich das ändern, Herbst und Winter verlieren ihre Schrecken. „Beim PSV und in Brünen musste ich im Winter immer leiden. Der Kunstrasen hat bei meiner Entscheidung eine große Rolle gespielt“, räumt Özbek ein. Und die Tatsache, viele Kicker zu kennen. Einem dritten längeren Engagement scheint wenig im Wege zu stehen.