Schermbeck. Fußball-Oberligist SV Schermbeck hat Florian Kraft vom Wuppertaler SV als Neuzugang perfekt. Vier Akteure mit Regionalliga-Erfahrung im Visier.
Die Zahl der Kandidaten für die neue Saison ändert sich fast stündlich. Sieht Abteilungsleiter Michael Steinrötter am Dienstagvormittag noch drei Kicker beim Oberligisten SV Schermbeck in der Warteschleife, spricht Trainer Sleiman Salha wenig später von vier Kandidaten. Einig sind sich die zwei SVS-Verantwortlichen allerdings in einem Punkt: Alle Akteure des Quartetts weisen Regionalliga-Erfahrung auf. Dies trifft auch auf den dritten externen Neuzugang zu. Schlussmann Florian Kraft wechselt vom Wuppertaler SV an den Waldsportplatz. „Wichtig für unsere Spielphilosophie ist, dass er auch am Ball gut ist“, sagt Salha. Zudem gehört Kraft mit seinen 21 Jahren ins Schermbecker Anforderungsprofil der jungen Akteure.
Ahmet Efe Atis (TVD Velbert), und Oguz Karagüzel (SSV Buer) hatten die Schermbecker schon vorher an Land gezogen. Hinzu kommen aus der eigenen zweiten Mannschaft Ilkay Kara, Claudius Mertes und Fatih Coban sowie aus dem Kader der in der Bezirksliga beheimateten A-Junioren Moritz Klüsener und Leon Schwandt. Das Nachwuchs-Duo hatte mit Alexander Kaul ein langjähriger Schermbecker Kicker (bis 2008/09) bei Coach Martin Stroetzel unter seinen Fittichen. Zur neuen Saison rückt der 47-Jährige als Nachfolger von Sleiman Salha zur U 23 in die Kreisliga A hoch. Stefan Schwandt begleitet ihn als Co-Trainer, die A-Junioren übernimmt dann Marc Jagella (TuS Haltern, C-Jugend).
Oberliga mit mindestens 20 Mannschaften
Mit 24 bis 25 Akteuren wollen die Schermbecker in die neue Spielzeit starten. Dass der in Marl lebende Florian Kraft, der bei RW Essen und dem VfL Bochum ausgebildet wurde und bei Fortuna Köln und bis zum Rückzug auch noch Wattenscheid 09 im Kader stand, ein ernsthafter Konkurrenz für Cedric Drobe wird, dies scheint sicher. „Genau so haben wir uns das immer gewünscht, ein Positionskampf um die Nummer eins“, sagt Michael Steinrötter. Zuletzt sei nach der Vorbereitung und der Festlegung auf den Stammtorhüter „der Druck auf die Nummer eins weg gewesen“. Der bei einer eventuellen Verletzung benötigte dritte Keeper soll aus der Reserve rekrutiert werden.
Trainingsauftakt wird wohl Mitte Juli sein
Um den Kader wirklich mit bis zu 25 Spielern füllen zu können, soll bis zum 10. Juni Klarheit bei den Wackelkandidaten aus der Regionalliga herrschen. Zwei Kicker für die Abwehr, ein Mittelfeldspieler und ein Stürmer befinden sich noch auf der Wunschliste des SVS. „Die müssen auch irgendwie mit Schermbeck verbunden sein“, beschreibt Michael Steinrötter das Anforderungsprofil. Dies trifft natürlich für die zwei aus der A-Jugend hochgezogenen Spieler zu. „Doch das erste Senioren-Jahr ist als Jugendspieler ja immer schwierig“, weiß Steinrötter.
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Eine große Auswahl an Kandidaten für das Oberliga-Team möchte Trainer Sleiman Salha allein schon wegen der zu erwartenden Belastungen besitzen. „Mindestens 20 Mannschaften werden der Oberliga angehören. Aber letztlich wissen wir nicht genau, was wirklich auf uns zukommen wird“, so der neue Coach. Bei 20 Teams wären dies alleine 38 Meisterschaftsspiele. Läuft es in den noch ausstehenden Pokalspielen dieser Saison gut, kommen vier hinzu. Und dann ist der SVS bereits bei 42 Begegnungen, hat aber noch nicht eine Partie in den Pokalwettbewerben der Spielzeit 2020/21 bestritten.
Dominik Milaszewski zum Bezirksligisten
Neben dem Trainer-Team um Thomas Falkowski (SV Sodingen), dessen Vertrag beim SV Schermbeck bekanntlich nicht verlängert wurde, werden den Fußball-Oberligisten zur kommenden Spielzeit neun Akteure verlassen.
Dabei zieht es Torjäger Dominik Milaszewski zum Bezirksligisten Vogelheimer SV, während sich Benedikt Helling dem Landesligisten Hamborn 07 anschließt. Die neuen Klubs stehen zudem fest bei: Patrick und Kevin Rudolph (beide TuS Bövinghausen), Gökhan Turan (VfB Günnigfeld) sowie Dominik Göbel (SC Reken, spielender Co-Trainer). Die jeweiligen Ziele noch unbekannt sind bei Sandro Poch, Aldin Hodzic und Tim Krückemeier.
Die Belastung könnte also für die Schermbecker enorm werden. Sollte die neue Spielzeit Anfang oder Mitte September starten, so denkt Sleiman Salha an einen Trainingsauftakt Mitte Juli. „Das wird dann eine etwas längere Vorbereitung geben als sonst üblich“, erläutert der Trainer. Über die spiel- und trainingsfreie Zeit sind seine Schützlingen unversehrt gekommen. Allerdings taucht ein neuer Haken auf. „Das größte Problem sind die Pfunde, die bei den Spielern hinzugekommen sind“, sagt Salha. Trotzdem gibt es keine Einheit mehr vor den Sommerferien.
Dagegen steigt die Jugend mit speziellem Hygienekonzept am Donnerstag ins Training ein. Den Anfang machen die D-Junioren um 16.30 Uhr. Die B-, C III-Junioren und die Bambini verzichten auf Übungseinheiten. Dafür wollen sich die Aktiven der in der C-Liga kickenden dritten und vierten Garnitur noch einmal treffen.