Am Niederrhein. Die Ironman-WM auf Hawaii gibt es wegen Corona nicht im Oktober, sondern im Februar 2021. Für Mareen Hufe okay, für Kirsten de Bay-Ruszin nicht.
Den 10. Oktober werden sich viele ambitionierte Triathleten im Kalender dick angestrichen haben. An dem Tag sollte die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii ausgetragen werden. Doch die Corona-Krise hat nun auch für eine Absage dieses Highlights gesorgt. Als Nachholtermin dient der 6. Februar 2021, acht Monate später (9. Oktober) lockt das Ironman-Mekka erneut zum Start. „Ich finde diese Lösung gut. Wir Profis wissen nun, dass wir uns auf Februar vorbereiten können“, sagt die Weseler Profi-Triathletin Mareen Hufe. Dagegen kann sich Kirsten de Baey-Ruszin, die Ausdauerspezialistin des Hamminkelner SV bestreitet ihr erstes Profi-Jahr, mit dem neuen Datum nicht anfreunden.
Den Oktober-Termin auf Hawaii hatte Kirsten de Baey-Ruszin sowieso schon abgehakt. „Ich hätte bis zum Ende der Qualifikationsfrist kein Rennen gehabt“, erzählt die 29-Jährige. Die Veranstaltung in der Schweiz (12. Juli) ist abgesagt, die Wettbewerbe in Frankfurt und Hamburg sind nun für September angedacht. Und der neue Februar-Termin ist für de Baey-Ruszin keine Option.
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„Ich rege mich darüber auf, was die sich dabei gedacht haben und weiß nicht, wie das funktionieren soll. Der Februar ist doch auch Hauptreisezeit auf Hawaii, da sind die Hotels normalerweise komplett ausgebucht“, so de Baey-Ruszin. Zwei Hawaii-Starts in einem Jahr seien mit Kosten von rund 10.000 Euro auch nicht zu stemmen. Eine Teilnahme im Oktober 2021 kann sie sich dagegen schon vorstellen. „Unter normalen Umständen auf jeden Fall.“ Ihr Training absolviert Kirsten de Baey-Ruszin derzeit „mit angezogener Handbremse“.
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Ähnlich ergeht es Mareen Hufe. „Ich bin bei etwa 70 Prozent des normalen Umfangs“, sagt die Weselerin. Die 42-Jährige überlegt noch, wie sie mit den beiden Hawaii-Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem Marathonlauf umgehen soll. „Das ist auch ein großer Kostenfaktor“, so Hufe, die bereits acht Wettkämpfe auf Hawaii bestritten hat. Zudem wartet die Weselerin noch auf die Qualifikationsbedingungen. Diese sollen neu definiert werden und bis Mitte Juli feststehen. Von 2012 bis 2018 gab es ein Punktesystem mit einem Ranking. Vor 2012 und auch aktuell werden je nach Bedeutung des Wettbewerbs Hawaii-Startplätze ausgelobt.
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Wie die neue Regelung aussehen soll, steht noch in den Sternen. Nach den ganzen Veranstaltungsabsagen könnte Hufe ihren ersten Wettkampf 2020 mit dem Ironman 70.3 – jeweils die Hälfte der Langstecken-Distanzen – in Duisburg bestreiten. „Ich glaube aber nicht an eine Durchführung und stelle mich auf eine Saison von September bis Herbst 2021 ein.“ Allerdings muss sie mit ihrem Arbeitgeber noch über die Verlängerung ihrer Arbeitszeitverkürzung sprechen. Die Zeit ohne Wettkämpfe hat Mareen Hufe mit der B-Lizenz-Fortbildung zum Personal-Trainer überbrückt. In diesem Monat folgt der Abschluss.