Schermbeck. Nach dem angekündigten Aus für Trainer Thomas Falkowski beim SV Schermbeck machen sich immer mehr Spieler Gedanken über ihre Zukunft im Klub.
Es sind unruhige Zeiten für den SV Schermbeck. Nachdem der Verein die überraschende Trennung von Trainer Thomas Falkowski verkündete, machen sich auch immer mehr Spieler Gedanken über ihre sportliche Zukunft beim aktuellen Tabellensechsten der Fußball-Oberliga. Nach Dominik Milaszewski steht nun fest, dass auch Gökhan Turan und die Brüder Patrick und Kevin Rudolph den Verein im Sommer verlassen werden. Die Rudolphs zieht es zu ihrem ambitionierten Heimatklub TuS Bövinghausen in die Landesliga. Welches Trikot Turan künftig überstreifen wird, ist noch nicht klar.
„Ich habe schon länger mit einem Wechsel geliebäugelt“, erzählt Schermbecks Mannschaftskapitän Patrick Rudolph. Die Gründe für den nun feststehenden Abgang sind vorwiegend pragmatischer Natur. „Ich fahre nach Schermbeck 70 Kilometer – eine Strecke. Nach Bövinghausen sind es zwei Kilometer. Der Aufwand ist damit natürlich deutlich weniger groß“, sagt der Dortmunder. Als Fahrdienstleiter in einem Autohaus ist der 28-Jährige auch beruflich stark eingespannt. Zudem ist der Leistungsträger Vater einer zehnjährigen Tochter. Rudolph: „Für sie will ich natürlich auch mehr Zeit haben.“
Nebengeräusche ausblenden
Gleichzeitig räumt Patrick Rudolph aber auch ein, dass er unter anderen Umständen, die Strapazen wohl noch ein Weilchen länger auf sich genommen hätte: „Wären wir so zusammengeblieben – Mannschaft und Trainer –, dann hätte ich mich wahrscheinlich überreden lassen, zu bleiben. Was da jetzt entschieden wurde, ist trotzdem nicht der ausschlaggebende Punkt für meinen Wechsel.“
Bei seinem neuen Klub, zu dem er seinem älteren Bruder folgt (Patrick Rudolph: „Er hatte sich schon früher zu dem Wechsel entschieden.“), sieht er großes Potenzial. „Die Mannschaft ist in den vergangenen beiden Jahren zweimal aufgestiegen. Ich denke, irgendwann werden wir auch wieder in der Oberliga spielen.“
Auf die am Sonntag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Tabellennachbar Holzwickeder Sport Club beginnende Restrunde blickt Patrick Rudolph mit gemischten Gefühlen. „Wir müssen das jetzt alles ausblenden. Es sind im Moment viele Nebengeräusche dabei“, sagt der Mannschaftskapitän und betont: „Für mich macht es jedenfalls keinen Unterschied, dass ich demnächst woanders spiele. Ich gebe immer einhundert Prozent. So bin ich.“