Schermbeck. Fußball-Oberligist SV Schermbeck verlängert Vertrag mit Trainer Thomas Falkowski nicht. Gründe für die Trennung und Nachfolge-Kandidaten.
Paukenschlag am Waldsportplatz: Der Fußball-Oberligist SV Schermbeck und sein Trainer Thomas Falkowski gehen ab dem Sommer getrennte Wege. Der Vertrag des 36-Jährigen, der in seiner bisher zweieinhalbjährigen Amtszeit den SVS in die Oberliga, danach zum Klassenerhalt und derzeit auf Platz sechs geführt hat, wird nicht verlängert. „Ich bin vor vollendete Tatsachen gestellt worden, das ist ein Schlag ins Gesicht“, sagt der Übungsleiter, der diese Vorstandsentscheidung seiner Mannschaft vor der 0:1 (0:1)-Testspielniederlage gegen den niederrheinischen Oberligisten ETB SW Essen mitteilte.
Die Abtrennung der Fußball-Abteilung vom SV Schermbeck 1912 und die Gründung des neuen Vereins SV Schermbeck 2020 zum 1. Juli scheinen wohl auch die Trennung von Thomas Falkowski und seinem Trainer-Team beeinflusst zu haben. „Wir wollen wirtschaftlich ab dem ersten Jahr arbeiten und demnach einen neuen Weg gehen“, sagt einerseits Fußball-Abteilungsleiter Michael Steinrötter. Andererseits spricht er aber von drei Kandidaten, die „von der Philosophie her besser zum Verein passen“. Als Punkte nennt er, die Arbeit mit jungen Talenten weiterzuführen, ein größeres Miteinander zu fördern, das Team enger zusammenzuschweißen und einen kompletten Neuanfang mit einem jungen Coach zu betreiben.
Siebenköpfiges Gremium beschließt Trennung
Die Trennung von Falkowski hat ein Gremium beschlossen, das es in der Form eigentlich erst mit der Gründung des SVS 2020 geben soll. Aus dem bislang fünfköpfigen soll dann ein aus sieben Personen bestehender Vorstand werden. Obwohl der neue Klub noch nicht existiert, der „Siebenerrat“ besteht. „Es wurde heiß diskutiert, aber alle sieben haben die Entscheidung mitgetragen“, berichtet Michael Steinrötter von der Sitzung. Dieses Gremium will auch „mit zwei bis drei Spielern nicht verlängern“, so der Abteilungsleiter. Die Gespräche sollen nun geführt werden. Mit Cedric Drobe, Maik Habitz, Raphael Niehoff, Kilian Niewerth, Kevin Mule-Ewald, Michael Smykacz, Dominik Hanemann, Miles Grumann, Malte Grumann, Mel Louis Gerner und Ilkay Kara sei für die nächste Spielzeit bereits alles klar, so Steinrötter. Bis Ende Februar soll außerdem der neue, junge Übungsleiter feststehen.
Bis zum Sommer will Thomas Falkowski „alles geben“
Für den auch gerade mal 36-jährigen derzeitigen Coach ist das wirtschaftliche Argument nicht nachvollziehbar. „Man hat mir ja überhaupt kein Angebot gemacht“, sagt Thomas Falkowski. Für ihn kommt das Aus im Sommer wie aus heiterem Himmel. Es sei auch nie das Thema gewesen, dass man sich in irgendeiner Form trenne. Letztlich sei es „bitter, dass es so auseinander geht“. Zumal er sich nichts vorzuwerfen habe. „Und ganz so viel verkehrt kann ich ja auch nicht gemacht haben“, sagt Thomas Falkowski nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren. Der Coach habe bewiesen, so Michael Steinrötter, dass es „beim SVS auch nach der Ära Martin Stroetzel einen erfolgreichen Trainer geben kann“. Trotzdem endet die Zusammenarbeit im Sommer.
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Bis dahin werde er „das durchziehen. Wir werden alles geben, schließlich warten noch große Aufgaben auf uns“, kündigt Thomas Falkowski an. Auf Verbands- und auf Kreisebene haben die Schermbecker jeweils das Pokalhalbfinale erreicht, in der Meisterschaft liegt das Team auf Platz sechs.
Direkt nach der Info des Trainer-Abgangs im Sommer kassierten die Oberliga-Kicker „eine verdiente Niederlage“ (Falkowski) im Test gegen ETB SW Essen. Im ersten Durchgang agierte der Coach mit zwei Spitzen, stellte danach aber wieder auf das bewährte 4-2-3-1 um. Der Gast traf nach 39 Minuten.