Wesel. Die Weselerin Tennisspielerin Corina Scholten holte sich mit dem deutschen Damen 35-Team in Florida die WM-Trophäe.

Von dreißig runter auf drei Grad hieß es für Corina Scholten, als sie in Deutschland wieder aus dem in Miami gestarteten Flieger ausstieg. Im Gepäck hatte sie neben ihrer Tennis-Ausrüstung und jeder Menge guter Laune auch eine Medaille, die die Weselerin als waschechte Weltmeisterin ausweist. Mit dem deutschen Team der Damen 35 gewann Scholten in den USA den offiziellen ITF-Wettbewerb, an dem in dieser Altersklasse 18 Nationen teilnahmen.

„Das war schon ein tolles Erlebnis“, so Scholten, für die es auch eine Rückkehr war. Mit 24 Jahren hatte sie ein Semester in Georgia in den Vereinigten Staaten am College studiert. 13 Jahre später reiste Scholten, die einst ihre Karriere beim TC BW Flüren begann, nun zum zweiten Mal in die USA, um als Weltmeisterin zurückzukehren.

„Von der reinen Ranglistenplatzierung in Deutschland her wäre ich nicht dabei gewesen. Aber es war frühzeitig klar, dass einige Spielerinnen aufgrund von Verletzungen oder Terminen nicht würden dabei sein können und so war ich dann als Nummer vier mit im Team“, so die 37-Jährige.

Zusammen mit Christine Kraupa schoss sie im ersten Gruppenspiel gegen die Türkei Yasemin Fidan/Ebru Tuncer mit 6:0, 6:0 vom Platz und anschließend gegen Südafrika Karyn Hambridge/Izelle Troskie mit 6:1, 6:2. In den beiden Einzeln gaben sich die bärenstark aufspielenden Steffi Bachofer und Manon Kruse keine Blöße, sodass es im Halbfinale gegen die hoch gehandelten Russinnen ging. Auch hier triumphierten die beiden deutschen Einzeldamen deutlich, so dass das Doppel nicht mehr ausgetragen werden musste. So lief es auch im Finale gegen die Niederlande.

Drei Monate intensiv vorbereitet

„Ich habe mich drei Monate intensiv auf diese zehntägige Reise vorbereitet, bei der wir übrigens fast alles selbst zahlen und organisieren mussten. Günstig war das nicht“, so die Sportreferentin des Westfälischen Tennis-Verbandes in Kamen. Mit ihren Team-Kolleginnen hat sie sich blendend verstanden, ein Apartment geteilt und täglich bei hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit auf dem Platz gestanden und trainiert – oder eben WM gespielt.

Heiß ging es her beim NBA-Spiel der Miami Heat.
Heiß ging es her beim NBA-Spiel der Miami Heat. © privat

„Los ging es mit einer beeindruckenden Eröffnungsfeier inklusive Fallschirmspringer“, erzählt die studierte Sportwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Management. An Hymne und Flagge kommt man in den USA ja ohnehin kaum vorbei. Am Ende waren es jedoch die deutschen Farben, die Scholten und Co. bei der Siegerehrung jubelnd zeigen durften.

Abseits des Platzes hatte das Quartett nur wenig Zeit für Unternehmungen. „Wir sind durch die Everglades gefahren und haben ein Basketballspiel der Miami Heat besucht“, so die Weselerin. „Obwohl es deren erstes Saisonspiel in der NBA war, waren die Karten noch nicht einmal so teuer und auch nicht schwer zu bekommen.“

Schwer zu bekommen ist dagegen ein Tennis-Weltmeistertitel, den das Damen 35-Team des DTB im kommenden Jahr wahrscheinlich in Kroatien verteidigen möchte.