Wesel. Der BV Wesel RW steht wieder an der Spitze der 2. Badminton-Bundesliga. Das Team entthronte Liga-Primus TSV Trittau II durch einen 5:2-Heimsieg.

Zu der Filmmusik von Hans Zimmer aus dem Kinohit „Fluch der Karibik“ betraten die Protagonisten die Rundsporthalle zum absoluten Spitzenspiel der 2. Badminton-Bundesliga. Ein Fluch sollte diese Begegnung für den bisherigen Tabellenzweiten BV Wesel RW jedoch überhaupt nicht werden. Ganz im Gegenteil: Die Rot-Weißen fegten den nun entthronten Liga-Primus TSV Trittau II mit 5:2 aus der Halle und kletterten selbst an die Spitze. Der Erfolg brachte den Weselern 2:0-Zähler, nachdem sie zuvor punktgleich mit dem TSV Trittau II gewesen waren.

„Dieses Gefühl, auf Platz eins zu stehen, ist nicht ganz so neu, aber wieder schön“, sagte Wesels Teammanager Andreas Ruth. In der vergangenen Spielzeit hatte BV RW als Neuling über weite Strecken die 2. Bundesliga angeführt, war letztlich als Tabellenzweiter über die Ziellinie gegangen. Mit dem nun personell stark veränderten Team scheint zumindest eine Wiederholung aus der Spielzeit 2018/19 durchaus möglich zu sein.

TSV Trittau II nicht mit dem Topteam angereist

Allerdings hatte Trittau II gestern sicherlich auch nicht unbedingt die absolute Topformation aufgeboten. Zum einen fehlte die Nummer eins David Jones: Der Engländer kam im Erstliga-Team des Gegners zum Einsatz. Von den beiden Damen-Neuzugängen Daniela Marcia Brandes und Danica Nishimura Higa war keine Spielerin mit in die Hansestadt gekommen. „Man weiß bei einem zweiten Team halt nie, wer da aufschlägt. Aber es war nicht die Top-Mannschaft von Trittau“, stellte auch Andreas Ruth fest.

Andreas Ruth liegt mit seiner Prognose richtig

Nach der bekannt gewordenen Aufstellung der Gäste hatte der Teammanager schon die Prognose gewagt, dass „wir das heute hinkriegen“. Daran änderte auch der Auftritt des ersten Herrendoppels nichts. Marijn Put und Jan Felix Matulat waren vor allen Dingen in den Schlussphasen der drei verlorenen Sätze nicht wirklich auf der Höhe. Im ersten Durchgang gaben sie ein 9:5, im dritten ein 8:4 noch aus der Hand. „Das war nicht gut, das wissen die beiden aber auch“, sagte Ruth. Matulat hatte sich unter der Woche mit einem grippalen Infekt herumgeplagt.

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Letztlich bescheinigte Andreas Ruth der Mannschaft eine „solide Leistung“. Mehr war nicht notwendig, um den Gast deutlich in die Schranken zu verweisen. Das Damendoppel mit Ella Diehl und Maria Kuse hatte keinerlei Schwierigkeiten mit den Kontrahentinnen. Anders sah es für Rowan Scheurkogel und Jona van Nieuwkerke im zweiten Herrendoppel aus. „Das war ein Spiel auf sehr hohem Niveau, da mussten sich unsere Spieler schon sehr strecken“, räumte der BV-Teammanager ein. Mit dem 3:2 blieben die Belgier in Diensten der Weseler aber weiterhin unbesiegt.

Diesen Nimbus verlor Scheurkogel im zweiten Herreneinzel in fünf Sätzen. „Irgendwann im vierten Satz ist bei ihm völlig der Faden gerissen“, so Ruth. Hätte auch Scheurkogel den Erfolg eingefahren, dann wären es sogar 3:0-Punkte geworden. „Aber wir wollen nicht überheblich sein, so ist das auch schon ein sehr gutes Resultat“, sagte Ruth. Und belohnt mit Platz eins.

So haben sie gespielt

BV Wesel RW - TSV Trittau II 5:2
1. HD: Marijn Put/Jan Felix Matulat - Daniel Seifert/Lasse Rathjens 9:11, 8:11, 9:11; DD: Ella Diehl/Maria Kuse - Lilit Poghosyan/Marina Korsch 11:8, 11:8, 11:3; 2. HD: Rowan Scheurkogel/Jona van Nieuwkerke - Alexander Mernke/Kjell Mielke 9:11, 11:7, 11:13, 11:5, 11:7; 1. HE: Put - Mernke 11:4, 11:3, 11:3; DE: Diehl - Korsch 11:4, 11:2, 11:3; GD: van Nieuwkerke/Kuse - Rahtjens/Poghosyan 11:5, 11:6, 11:8; 2. HE: Scheurkogel - Seifert 2:11, 11:4, 11:8, 5:11, 2:11.