Wesel. Zweitligist BV Wesel RW startet am Wochenende mit zwei Heimspielen gegen schwer einzuschätzende Reserven in die Bundesliga-Saison.

Auftakt nach dem großen Umbruch. Für den BV Wesel RW steht der Beginn in der 2. Badminton-Bundesliga bevor. Am Samstag (14 Uhr) ist der 1. BC Beuel II zu Gast in der Rundsporthalle, am Sonntag zur gleichen Zeit gibt die Reserve des TV Refrath einmal mehr ihre Visitenkarte in der Hansestadt ab. Für die Rot-Weißen ist es dennoch kein gewöhnlicher Saisonstart, sondern fast schon ein Neustart nach der Ära Thorsten Hukriede. Zudem mussten die Abgänge von Lena Fischer und Tim Vaessen kompensiert werden.

„Natürlich wird das eine Umstellung, gerade ohne den Thorsten. Aber jetzt haben wir eine neue Mannschaft zusammengestellt und freuen uns, dass es wieder los geht“, erläutert Team-Manager Andreas Ruth. Den Platz von Lena Fischer (BC Hohenlimburg) nimmt Maria Kuse ein, mit der Fischer 2018 im Doppel die DM-Silbermedaille in der U19-Konkurrenz gewann. Die 18-jährige Kuse schlug zuletzt für den SV Gutsmuths Jena auf, studiert aber mittlerweile in Düsseldorf.

Die beiden Neuzugänge bei den Herren kennen sich untereinander und auch Marijn Put, die verbliebene Nummer eins der Rot-Weißen, bestens, denn Rowan Scheurkogel und Jona van Nieuwkerke kommen ebenfalls aus Belgien. Sie treffen am Samstag früh in der Hansestadt ein und streifen nachmittags erstmals das Trikot des amtierenden Vize-Meisters über.

Flexibilität in den Doppeln

Der 22-jährige Scheurkogel kommt vom Regionalligisten 1. CfB Köln, gefiel dort mit guten Resultaten und wird die Nummer zwei. Jona van Nieuwkerke ist 19 Jahre jung, spielte zuletzt in Belgien und absolviert das Stützpunkttraining in Antwerpen zusammen mit Put und Scheurkogel. Er kommt mit den Ambitionen, über kurz oder lang ins Profi-Geschäft einzusteigen.

Alle vier Top-Herren der Weseler spielen gerne und gut Doppel, was die Aufstellung zu einem spannenden Thema macht. „Wir wissen, wie der Marijn und Jan-Felix zusammenspielen und werden noch gemeinsam besprechen, wie wir am Samstag starten“, so Ruth.

Klar ist die Angelegenheit bei den Damen, wo Ella Diehl einmal mehr gerne Lehrstunden im Einzel verteilen möchte, allerdings auch auf sehr starke Konkurrenz trifft.

Oberliga-Reserve

Die Reserve des BV Wesel startet am Samstag (18 Uhr) zu Hause gegen Union Lüdinghausen II in die Oberliga. Neben den Routiniers Diane Lakermann und Tobias Göbeler freuen sich Silke Becker, Patrik Sanders, Neuzugang Yannic Wenk und Rückkehrer Hasan Molla auf den Auftakt.

Überhaupt hat die Liga gerade bei den Reserven zumindest nominell vor dem Start mächtig aufgerüstet. Andreas Ruth kennt auch den Grund dafür: „Im vorolympischen Jahr müssen sich die Erstligisten personell immer warm anziehen und aufstocken, um das häufige Fehlen ihrer Spitzenspieler auf Grund von Qualifikationsturnieren aufzufangen“, erläutert der 52-Jährige. „Und da Beuel und Refrath das klare Ziel haben, auch ihre Reserven in der 2. Liga zu halten, muss man damit rechnen, dass nun häufiger Namen auftauchen, die man ansonsten nur in der 1. Liga liest.“

„Zählweise hat sich bewährt“

Keine Änderung gibt es bei der Zählweise mit drei Gewinnsätzen bis 11. Damit unterscheidet sich die Bundesliga weiterhin vom Großteil der Badminton-Welt. „Man muss aber klar feststellen, dass sich diese Zählweise im Hinblick auf die Spannung für die Zuschauer bewährt hat“, so Andreas Ruth. „An den Cafeterien ist überall weniger los, weil die Zuschauer an den Feldern bleiben. Es gibt ganz einfach viel häufiger satzentscheidende Situationen.“

In der vergangenen Saison gewannen die Rot-Weißen alle vier Duelle gegen die kommenden Gegner. Allein schon wegen der stark veränderten Personalsituation bedeutet das für den Neustart beim BV Wesel Rot-Weiß allerdings herzlich wenig.