Wesel. Beim Paarlauf der Lauffreunde HADI Wesel wurde eine neue Bestmarke aufgestellt. Zudem war ein Europameister auch schon kräftig aus der Puste.

In der Wechselzone auf der Tartanbahn des Auestadions herrscht Hochbetrieb. Einige Sportler stehen am Rand und stützen, den Oberkörper gebeugt, ihre Hände schnaufend auf die Knie. Andere gehen sichtbar erschöpft ein paar Meter und reißen ihre Arme in die Höhe, um besser Luft zu bekommen. Zahlreiche weitere Athleten warten ungeduldig darauf, dass ihr Partner endlich mit ihnen abklatscht und sie dann losstarten können. Nur, um nach einer Stadionrunde wiederum nach Luft zu schnappen. Es sieht nach harter Arbeit aus beim Weseler Paarlauf. Was von außen wirkt wie ein großes Durcheinander, ist eigentlich gut sortiert.

Es ist ein Wechselspiel zwischen zwei Laufpartnern, das sich Runde für Runde wiederholt. Während der eine Athlet auf die Strecke geht, darf der andere sich ausruhen. Zumindest eine Runde lang. Denn dann folgt die Übergabe – ein einfacher Handschlag reicht hier. Und der Spieß wird umgedreht. Jetzt muss der Laufpartner auf die Strecke. Laufen, verschnaufen, laufen, verschnaufen – eine halbe Stunde lang geht das so. Dann ertönt für die in diesem Jahr 88 Mixed-Staffeln der Abpfiff. Das Paar, das in dieser Zeit die meisten Stadionrunden absolviert hat, gewinnt den Wettbewerb.

Zu schnell, da fehlt die Zeit zum Ausruhen

Hartmut und Gabriele Wienen liefen gestern zwar nicht im Spitzenfeld mit. Dennoch war das Ehepaar aus Oberhausen sichtlich erschöpft vom Wettkampf. Und zufrieden war das Duo mit den 17 absolvierten Runden obendrein. Hartmut Wienen schaffte mit neun Umrundungen eine mehr als seine Frau. „Das war schon richtig intensiv“, sagte er. Der Wettkampf der etwas anderen Art hatte den beiden viel Kraft geraubt. „Er ist viel zu schnell gelaufen. So hatte ich gar keine Zeit, mich auszuruhen“, scherzte Gabriele Wienen. Es war ihre erste Teilnahme beim Paarlauf, den die Lauffreunde HADI Wesel in diesem Jahr zum vierten Mal ausrichteten. „Auch, wenn es hart war – wenn es passt, werden wir im nächsten Jahr wiederkommen“, sagte Gabriele Wienen.

„Es war toll, mit einem Profi zu laufen“

Jan Fitschen war in den Wartepausen zwar auch der Schmerz der Anstrengung ins Gesicht gezeichnet, nach dem Schlusspfiff konnte der Europameister über 10.000 Meter von 2006 aber wieder lachen. Der Athlet absolvierte den Wettkampf zusammen mit Kerstin van Embden, die beim Losverfahren als Partnerin gezogen wurde. „Du hast dich beworben“, warf Jan Fitschen seiner völlig erschöpfen Laufpartnerin scherzhaft vor und klatschte mit ihr ab. Dass es so anstrengend werden würde, hatte Kerstin van Embden vielleicht nicht gedacht. In einem rasanten Tempo hatte der Europameister ganze zwölf Runden abgespult. Seine Partnerin kam am Ende auf elf Bahnen. „Es war toll, mit einem Profi zu laufen. Jetzt bin ich aber richtig fertig“, sagte Kerstin van Embden.

Lutz Holste und Simon Jahnert mit 26 Runden

Das beste Paar im Mixed-Wettbewerb bildeten Katharina Wehr und Alexander Kaffka (24 Runden). Bei den Frauenstaffeln gewann das Duo um Carina Fierek und Nina Koopmann (21 Runden). Lutz Holste und Simon Jahnert stellten bei den Männerstaffeln einen neuen Rekord auf: Die Gewinner spulten 10.775 Meter (26 Runden) ab – so gut war bei den bisherigen drei Auflagen des Wettbewerbs noch kein Team.