Hamminkeln. . Vom kleinen SV Biemenhorst in Bocholt in die große weite Welt des Profifußballs. Für Mohamed Salman hat sich dieser Traum schon erfüllt.

Vom kleinen SV Biemenhorst in Bocholt in die große weite Welt des Profifußballs. Für Mohamed Salman, Winterzugang des Bezirksliga-Aufsteigers SV Blau-Weiß Dingden, hat sich dieser Traum in jungen Jahren schon erfüllt. Na ja, vielleicht nicht ganz, denn der Stürmer hat zwar zuletzt noch in der ersten Liga gespielt, aber das war nicht in England, Spanien oder hier in Deutschland, sondern im Libanon.

In die Heimat seiner Eltern machte sich der 19-Jährige vor zwei Jahren auf – und zwar allein. „Ich hatte natürlich schnell Heimweh, meine Familie ist ja in Bocholt geblieben“, berichtet „Momo“ Salman. Doch der Ruf der ersten Liga lockte, beim FC Tadamon Sur Club, einem Verein in einem Dorf in der Nähe der Hauptstadt Beirut wollte sich der Junge vom Niederrhein durchsetzen. „Das sportliche Niveau dort ist natürlich nicht so hoch wie in Deutschland, etwa wie die Oberliga hier“, erklärt Mohamed Salman.

Es blieb für ihn bei einem kurzen Gastspiel im Nahen Osten, obwohl der Stürmer auch in die libanesische U-21-Nationalmannschaft berufen wurde – und zu zwei interessanten Probetrainings in besseren europäischen Ligen eingeladen wurde. In Griechenland stellte sich Mohamed Salman beim Erstliga-Aufsteiger PAS Lamia vor und in Italien wurde er vom Drittligisten Racing Roma zum Vorspielen eingeladen. Letztlich wurde aus beiden Geschichten nichts und nach einem Jahr voller Abenteuer kehrte Mohamed Salman nach Bocholt zurück: „Es war trotzdem eine tolle Erfahrung.“

Voll eingeschlagen

Nun also Dingden. Die Blau-Weißen sind auf einem guten Weg, den Durchmarsch in die Landesliga zu packen. Auch dank „Momo“ Salman, der in der Truppe von Trainer Dirk Juch voll eingeschlagen hat. Beim 4:0 am Sonntag gegen den SV Krechting erzielte der Deutsch-Libanese zwei Treffer selbst und bereitete einen weiteren durch BWD-Kapitän Kay Joosten stark vor.

Benjamin Kappelhoff, Mediensprecher des 1. FC Bocholt, brachte den Dribbler beim Nachbarn Dingden ins Gespräch. In der Jugend hatte Mohamed Salman zuvor die meiste Zeit „am Hünting“ verbracht, nachdem er von Biemenhorst zum FCB gewechselt war und dort unter anderem in der U-19-Niederrheinliga gekickt hatte. „Momo ist ein guter Junge, der spielerisch sicher eine Verstärkung für uns ist, aber in seinen jungen Jahren natürlich auch noch eine Menge lernen muss“, bemerkt sein Coach Dirk Juch.

Doch für Salman, der schon erste Liga gekickt hat, wenn auch „nur“ im Libanon, soll es im Fußball weiter nach oben gehen. „Ich will Profi werden“, verrät er selbstbewusst. Sein Vorbild? „Cristiano Ronaldo“. Ein paar Tricks, wie sie die Fans vom besten Fußballer der Welt kennen, hat Dingdens „CR7“, schon ganz gut drauf. Vorher aber geht er ganz solide arbeiten – die Blau-Weißen haben ihm einen Job als Lagerarbeiter versprochen.