Wesel. . Das Abenteuer Handball-Oberliga beginnt in knapp zwei Wochen für die HSG Wesel. Mit vier Neuzugängen startet die HSG, für die es nur um den Klassenerhalt geht.

  • Mit vier Neuzugängen gehen die Handballer der HSG Wesel in ihre erste Oberliga-Saison
  • Allerdings ist der Aufsteiger in der Vorbereitung arg vom Verletzungspech verfolgt worden
  • So steht derzeit nur ein Keeper zur Verfügung, ein zweiter Schlussmann soll diese Woche kommen

Es ist die Zielsetzung eines Aufsteigers, die sich naturgemäß bescheiden und realistisch ausnimmt. „Alles andere, als so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern, wäre als Ziel im Vorfeld vermessen“, sagt Sven Esser. Der Trainer biegt mit der HSG Wesel auf die Zielgerade der zehnwöchigen Vorbereitung zur ersten Handball-Oberligasaison der Vereinsgeschichte ein. Dabei fällt sein vorläufiges Fazit zweigeteilt aus.

„Spielerisch kann natürlich gerade bei vier Neuzugängen noch nicht alles klappen. Aber die Ansätze sind gut und man merkt, dass wir breiter und auch qualitativ besser aufgestellt sind. Das hebt natürlich das Niveau beim Training“, sagt Sven Esser. Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille, die der Coach nicht beeinflussen kann. „In Sachen Verletzungen sind wir hoffentlich schon für die komplette Saison durch“, so Esser.

Keeper Richard Kalus dürfte nach seinem Mittelfußbruch die gesamte Hinrunde verpassen. Damit nach dem Abgang von Phillip Busjan mit Adrian Schnier nicht nur ein Torhüter im Aufgebot steht, möchte der Aufsteiger personell zwischen den Pfosten noch nachlegen. „Wir sind guter Dinge, dass da in dieser Woche noch etwas passiert“, meint der 39-Jährige.

Die Probleme im Fußgelenk bei Dominik Weber haben sich als Kahnbeinanriss entpuppt. „Gerade für einen so jungen und ehrgeizigen Sportler ist eine Verletzung, die man im Prinzip nur durch absolute Schonung auskurieren kann, besonders bitter“, sagt der HSG-Trainer. In der übernächsten Woche steht bei dem Linkshänder die nächste Untersuchung an – nach dann sieben Wochen ohne sportliche Fußbelastung. Esser empfiehlt, die Blessur wirklich richtig auszukurieren. „Ansonsten droht die Sache chronisch zu werden“, sagt der Coach.

Die Entwicklung abwarten müssen die Weseler bei der Entzündung der Achillessehne von Oliver Rühl. Bei Phillipp Müngersdorf und seinen Rückenproblemen steht der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall im Raum, die Bestätigung fehlt aber noch. Einige Trainingseinheiten und Spiele aussetzen musste Michael Steffens wegen einer Wunde an der Stirn. Er dürfte zumindest zum Saisonstart am 18. September zu Hause gegen den TV Angermund aber wieder dabei sein.

„Er bringt am Kreis unheimlich viel Erfahrung mit. Er hat schon viele Jahre tragende Rollen in Ober- und Regionalliga-Teams gespielt“, so Sven Esser über den 33-jährigen Steffens, der nach seiner Zeit in der HSG-Reserve noch einmal voll angreifen möchte. Auch Phillipp Müngersdorf habe eine gute Vorbereitung absolviert, doch da müsse abgewartet werden, wie sich die Rückenbeschwerden entwickeln. Der zweite Neuzugang ist wie Dominik Weber als Linkshänder für die Rechtsaußenposition vorgesehen.

Für den Rückraum angedacht sind mit Niko Möhle und Niklas Weghaus die weiteren Neuzugänge. Beide bringen trotz ihrer jungen Jahre (23/20) bereits Oberliga-Erfahrung mit, beide kennen zudem einige ihrer neuen Mannschaftskollegen aus der Jugend. „Alle sind richtige Verstärkungen, alle haben sich schnell eingelebt und auch das Drumherum passt“, so Esser, dem mit Christian Pannen der einstige HSG-Spielertrainer als „Co“ zur Seite steht. „Ich denke, dass wir bei den Neuzugängen wieder ein gutes Händchen hatten.“

Die kommende Handball-Saison bringt im Amateurbereich nicht sämtliche, aber doch einige Regeländerungen mit sich. Im Weltverband wird mit einem Harz-Verbot sogar eine Revolution in dem Sport angekündigt. „Das kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber alles hat sein Für und Wider“, sagt der 39-Jährige. Im Prinzip bringe es auch nichts, darüber zu diskutieren. „Wir können es sowieso nicht ändern, sondern müssen uns als Mannschaft aus der fünften Liga den Regeln anpassen. Ob diese unseren Sport attraktiver machen, sei mal dahingestellt“, so Esser.

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In der Vorbereitung hat die HSG im überschaubaren Rahmen den siebten Feldspieler anstelle des Torwarts ausprobiert. „Das bringt viele taktische Möglichkeiten, aber auch Gefahren. Bei Olympia hat man gesehen, wie viele Bälle ins leere Tor geworfen wurden“, so Esser, der weiß, dass in der Testphase auch andere Teams damit kaum experimentiert haben.

Nicht experimentieren, sondern eine Runde weiter kommen möchte die HSG Wesel am 10. September (18 Uhr) im Verbandspokal beim Landesligisten GSG Duisburg.