Duisburg/Oberhausen. Nach dem 2:0 beim MSV sollte RWO-Trainer Sebastian Gunkel erst einmal zum Interview bereit stehen. Seine Mannschaft feierte schon mit den Fans.

Direkt im Anschluss an das Spiel beim MSV Duisburg wurde RWO-Trainer Sebastian Gunkel zu den Medien gebeten. Er blieb selbst in diesem Moment, nach dem ebenso beeindruckenden wie verdienten 2:0 (2:0) beim MSV, nordisch-kühl und sagte: „Besser geht‘s nicht, aber ich wäre jetzt lieber beim Team.“ Das war gar nicht unhöflich gemeint, sondern schätzungsweise schlicht ehrlich. Denn der Videostream von Leagues blendete derweil Bilder ein, die die Mannschaft an der Stehtribüne vor den ekstatisch feiernden Fans zeigte.

Dietmar Hirsch und Sebastian Gunkel (r.) nach der Partie.
Dietmar Hirsch und Sebastian Gunkel (r.) nach der Partie. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Gunkel: „Wir haben versucht, Fußball zu spielen. Das war gar nicht so einfach, denn wir sind diese Kulisse nicht gewohnt. Die Mannschaft hat es total verdient.“

RWO setzte seine taktische Marschroute perfekt um

Ohne Frage wahr, denn am 31. Januar, dem internationalen Zebra-Tag, bändigten die Oberhausener eine an diesem Abend schlecht aufgelegte Duisburger Elf. Auch weil das Konzept von Trainer Gunkel aufging und wirklich alle Spieler der Rot-Weißen perfekt ihre Anforderungsprofile erfüllten.

Pierre Fassnacht, Nico Klaß und Eric Gueye jubelnd nach dem Sieg.
Pierre Fassnacht, Nico Klaß und Eric Gueye jubelnd nach dem Sieg. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Eine nahezu fehlerfreie Abwehrkette mit Nico Klaß, dem ganz starken Tanju Öztürk und Kopfball-Torschütze Pierre Fassnacht ließ praktisch nichts zu. Kerem Yalcin wird einmal Chef auf dem Platz werden, das war auch gegen die Duisburger zu sehen. Luca Schlax machte Meter ohne Ende, genau wie der immer bessere Denis Donkor, der, eigentlich Tor-Vorbereiter, am Ende sogar Retter am eigenen Strafraum war. Eric Gueye zeigte perfekte, am Ende fast zu lässige Technik. Timur Kesim arbeitete unauffällig und war auch einmal rettender Verteidiger.

Tarsis Bonga krönte eine beeindruckende Teamleistung

Und Tarsis Bonga? Eine Energieleistung, die man auf diesem Rasen bewundern muss und mit einem Tor gekrönt wurde. Diamant Berisha gab zentral Gas und alle folgenden Einwechslungen passten sich prima ein - aus einem Guss. Kevin Kratzsch war wieder sicherer Rückhalt, der erst ganz spät einmal richtig ausgerechnet von Öztürk gefordert wurde.

Gunkel: „ Was wir die ganze Saison machen; mutig und selbstbewusst Fußball zu spielen, das ist ja gar nicht so einfach. Defensiv investieren wir immer sehr viel, das haben wir jetzt auch gemacht. Da hat schon ganz viel gepasst.“

Auf der Gegenseite war MSV-Trainer Dietmar Hirsch natürlich schwer angefressen: „Wir haben das Spiel nicht angenommen, das ist unabhängig davon, ob das ein Derby ist oder nicht. Wir wollten den Fans was zurück geben, mit einem geilen Spiel für den Support.“

Das hat nun nicht geklappt. Hirsch: „Gerade in der ersten Halbzeit hatte das nichts mit Regionalliga-Fußball zu tun. Bei den Toren haben wir nicht vernünftig Fußball gespielt. So bringt man den Gegner immer mehr rein, da wird die Brust von Oberhausen immer breiter. Die erste Halbzeit war die schlechteste in der ganzen Saison. Das ist dann schon echt frustrierend.“