Oberhausen. Bei der RWO-Hauptversammlung im Januar wird der Aufsichtsrat den Nachfolger von Hajo Sommers benennen. Der soll erstmals hauptberuflich sein.

Ohne Blitz und Donner und Getöse würde eine solche Neuerung in dem bald 120 Jahre alten Verein nicht über die Bühne gehen, das war allen Beteiligten klar. Wobei: Bühne ist ein gutes Stichwort, denn so manches riecht nach Theaterdonner bei dem bevorstehenden Umbruch in der Führung des SC Rot-Weiß Oberhausen.

Zur Situation: Diese Sportredaktion hatte am Samstagvormittag angekündigt, der ehemalige RWE-Vorstandsvorsitzende Marcus Uhlig solle in gleicher Funktion nach der nächsten RWO-Mitgliederversammlung Nachfolger von Hajo Sommers werden und sich zunächst als „Praktikant“ bei RWO genauer umsehen. Das sorgte bei RWO für große Aufregung, weil man den ganzen Umstand zunächst noch unter der Decke halten und erst später der Öffentlichkeit mitteilen wollte.

Knapp zwei Stunden später erfolgte dann eine Mitteilung des Vereins im eigenen Kanal, aus der vor allem eines hervorging: Marcus Uhlig sieht sich als „externer Berater“ an der Lindnerstraße um. Ob er Vorstandsvorsitzender wird, ließ Damian Schröder, Vorsitzender des Aufsichtsrates, offen, nannte aber auch schon den Zeitpunkt der Entscheidung: „Ende Januar“. Dann ist die Mitgliederversammlung (20. Januar, Ebertbad) Geschichte, und dann ist klar, wer im Aufsichtsrat sitzt und einen neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt. Der wird bekanntlich nicht von den Mitgliedern gewählt, sondern eben vom Aufsichtsrat berufen.

Es gab zahlreiche starke und ehrenamtliche Präsidenten

Für RWO wäre das eine Art Revolution: In der langen Geschichte des zwischenzeitlich auch sportlich erstklassigen Vereins hatte es immer starke Präsidenten gegeben (Edmund Hendus, Carl Mandrella, Peter Maaßen, Hermann Schulz, Rudolf Reichert), aber noch nie einen, der nicht ehrenamtlich, sondern hauptberuflich „Präsident“ war. Thomas Dietz, der vor zwei Jahrzehnten wesentlichen Anteil daran hatte, dass der Verein nicht völlig im Nichts versank, hatte es mal versucht und war damit gescheitert. Insofern wird es interessant sein, die Reaktionen im Umfeld zu beobachten.

Uhlig bestätigte nach dem Spiel am Samstag uns gegenüber die Rolle als „externer Berater“, qualifizierte aber die Überschrift „Marcus Uhlig wird Präsident“ als „falsch“. Was er Ende Januar dazu sagen wird?