Oberhausen. RWO hätte höher als 1:0 (1:0) gegen den SV Eintracht Hohkeppel gewinnen müssen. Es reichte zur Tabellenführung, da Lotte - Fortuna 1:1 ausging.

Am Ende wurde es doch spannend. Und zwar weil RWO lange versäumt hatte, gegen den SV Eintracht Hohkeppel das zweite Tor zu machen. So entspann sich eine dramatische Schlussphase, in der RWO das 1:0 (1:0) über die Zeit brachte. Und mit dem späten Ausgleich von Lotte gegen Fortuna Köln zum 1:1 sangen die RWO-Fans kurz darauf: Spitzenreiter, Spitzenreiter!

RWO-Trainer Sebastian Gunkel musste gezwungenermaßen erneut umbauen. Kapitän Nico Klaß musste mit Rückenbeschwerden passen, Simon Ludwig mit muskulären Problemen. Das erforderte einen gehörigen Umbau der Dreierkette. Cottrell Ezekwem ging erstmals nach langer Zeit wieder auf seine einst gelernte Position in der Abwehr und rückte auf die rechte Seite. Tanju Öztürk spielte zentral, Kerim Yalcin rückte nach links.

Kerem Yalcin (r. gegen Ömer Tokac) rückte diesmal auf die linke Abwehrseite.
Kerem Yalcin (r. gegen Ömer Tokac) rückte diesmal auf die linke Abwehrseite. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Da Rot-Weiß nun Ezekwem anders als in Uerdingen nicht mehr im Sturm hatte, traf es sich gut, dass Moritz Stoppelkamp seine muskulären Probleme überwunden hatte und wieder für die Zehn bereit stand. Dazu gab es die Kapitänsbinde von Klaß. Timur Kesim ging in die Spitze. Hohkeppels neuer Trainer Iraklis Metaxas änderte in seiner sehr erfahrenen Truppe gegenüber dem letzten Spiel auf vier Positionen, setzte im Tor etwa auf Kevin Jackmuth statt Jens Fikisi.

So nahmen sich beide Teams ein wenig Zeit, ihre Positionen zu finden. Doch nach zehn Minuten versuchte es Hohkeppel erstmals gefährlich, Bathuhan Özden prüfte Kevin Kratzsch im RWO-Tor, wurde dann aber wegen Abseits zurück gepfiffen. Auf RWO-Seite kam Stoppelkamp langsam auf Betriebstemperatur und setzte Flanke auf Flanke an. Die erste verpasste Kesim knapp (12.). Dann kamen die Standards, erste Ecke, die zweite sollte sitzen. Stoppelkamp zirkelte gut in die Gefahrenzone und Hohkeppels Jackmuth sprang unter dem Ball durch - der fiel Glody Ngyombo im Fünfer vor die Füße, kein Problem: 1:0 (15.). Zuvor hatte Jackmuth bei einem Distanzschuss von Luca Schlax (15.) noch gut ausgesehen.

Zahlreiche gute Chancen der Kleeblätter

Die Gäste versuchten, weiter im Spiel zu bleiben und hatten durch einen Kopfball von Özden nach Rechtsflanke von Michael Gardawski eine gute Chance, doch Kratzsch war bei dem Kopfball am kurzen Pfosten sofort da (22.). Mit dem Kopf versuchte es Stoppelkamp dann auch, knapp vorbei (26.). Denis Donkor und Diamant Berisha hatten den Ball zuvor stark über rechts in den Strafraum gebracht: erneut knapp daneben (26.).

Gefahr auf der anderen Seite gab es, als Öztürk einen Ball im Mittelfeld vertändelte, doch der Distanzversuch von Cenk Durgun verfehlte das Oberhausener Tor (34.). Ngyombo hatte gedankenschnell zentral die Lücke geschlossen. Die neuformierte RWO-Abwehr stand bis auf diesen kleinen Fehler bis dahin sicher.

Dann hatte Schlax eine prima Chance, als er eine Flanke von Donkor direkt im Strafraum annahm, den Ball aber nicht präzise traf (43.). Den Ball aber traf Öztürk dann bei einem Klasse-Tackling gegen Gardawski im Sechzehner. Der hätte sonst freie Bahn gehabt (46.). Die nächste Rettung, diesmal auf der Linie, gelang dann Gueye nach der folgenden Ecke bei einem Kopfball von Enzo Wirtz (47.).

Das zweite Tor lag in der Luft

Nach der Pause ging es erneut über rechts erstmals gefährlich zu. Ngyombo schickte Donkor und der sah Berisha zentral: Dessen Direktversuch von der Strafraumlinie ging knapp links vorbei (58.). Noch haariger für Hohkeppel aber wurde es über links. Gueye brachte Stoppelkamp links prima in Position und dessen Hereingabe ging vor dem Kasten an Mann und Maus vorbei, aber auch an Kesim und Donkors Versuch am langen Pfosten wurde dann auf der Linie geblockt (60.). Ähnlich hochkarätig war Stoppelkamps Steckball auf Kesim, der erneut von der Linie gekratzt wurde (66.). In dieser Phase tat RWO deutlich mehr fürs zweite Tor als die Gäste für den Ausgleich.

Dann musste Stoppelkamp verletzt runter, nach einem Schlag auf den Oberschenkel humpelte er vom Platz. Für ihn kam Leon Kayser (72.). Der hätte sofort den zweiten Treffer erzielen könne, doch Jackmuth parierte. Dann wurde es hektisch: Nach einem nicht gegebenen Foul an Kesim vor dem Gäste-Strafraum setzten die einen Konter an, bei dem zunächst Tokac über links Kratzsch prüfte und Teixeira den Abpraller von rechts an die Latte setzte (79.). Den Pfosten traf dann darauf Gueye aus 20 Metern (84.).

Vier Minuten Nachspielzeit, doch RWO blieb im Glück: Tokac setzte frei im Strafraum einen gefährlichen Ball nur an den Pfosten. Das war es.

RWO: Kratzsch; Ezekwem, Öztürk, Yalcin, Ngyombo, Schlax, Gueye, Donkor (90. + 3. Hot), Berisha (86. Thissen), Stoppelkamp (72. Kayser), Kesim.
Hohkeppel: Jackmuth; Teixeira, Tuncer, Mimidi, Löbe (83. Owusu), Durgun, Rodrigues Pires (46. Hoffmann), Gardawski (61. Vunguidica), Özden (61. Bouzraa), Tokac, Wirtz.
Tor: 1:0 Ngyombo (16.).
Gelbe Karten: Gueye, Berisha - Gardawski, Wirtz, Bouzraa, Tuncer.
Schiedsrichter: Lars Bramkamp.
Zuschauer: 2727.