Oberhausen. Die RWO-Stammkräfte Moritz Stoppelkamp und Tanju Öztürk kicken mit Toni Kroos in der Icon League. Das sagt der Sportliche Leiter bei RWO.
Der eine oder andere RWO-Fan - sofern er sich für den Fußball abseits der organisierten Verbandsstrukturen interessiert - dürfte nicht schlecht gestaunt haben: Ein Tag nach dem 6:1-Sieg des Regionalligisten bei Türkspor Dortmund standen mit Moritz Stoppelkamp und Tanju Öztürk zwei Routiniers der Kleeblätter bei der Premiere der neu gegründeten „Icon League“ auf dem Platz - und das mit Deutschlands Fußballer des Jahres Toni Kroos in einem Team. In der mit 20.000 Zuschauern ausverkauften Kölner Lanxess-Arena half das Trio dem Team B2B-United beim 9:2-Sieg gegen die FOKUS Eagles - Abwehrrecke Öztürk sogar mit einem Tor.
„Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass die beiden proaktiv auf den Verein zugekommen sind, um sich die Erlaubnis dafür einzuholen“ sagt Dennis Lichtenwimmer, Sportlicher Leiter der Kleeblätter. „Ich kann verstehen, wenn der eine oder andere RWO-Fan davon nicht so begeistert ist. Aber beide haben klar versichert, dass RWO für sie immer an erster Stelle stehen wird. Sie werden für die Icon League kein RWO-Spiel verpassen, auch kein Pokalspiel.“
Lichtenwimmer erläutert, wie das grüne Licht der Kleeblätter für dieses Format für die beiden RWO-Spieler zustande kam: „Natürlich ist das für einen Fußballverein, gerade im professionellen Bereich, nicht optimal, wenn seine Spieler auch noch regelmäßig bei anderen Fußball-Formaten aktiv sind, die zudem auch noch in Konkurrenz zum Vereinsfußball stehen. Aber im Fall von Moritz Stoppelkamp und Tanju Öztürk hat der Verein sein Okay gegeben, weil es sich um verdiente RWO-Spieler handelt, die dem Verein in dieser Saison in vielerlei Hinsicht entgegengekommen sind und mit ihren Kontakten auch geholfen haben.“ Lichtenwimmer weiter: „Natürlich wäre es nicht gut, wenn sich ein Spieler dort verletzt. Aber wenn man sich die Einsatzzeiten anguckt, fünf Minuten beim Moritz und neun beim Tanju bei insgesamt 24 Minuten Spielzeit, ist das auch überschaubar. Sie werden auch nicht an allen zwölf Spieltagen der Icon League dabei sein.“
Der Sportliche Leiter der Rot-Weißen erklärt seine Sicht auf die neue Fußball-Konkurrenz aus dem Internet beziehungsweise in den Hallen: „Das kann man verteufeln, man kann sich aber auch fragen, wie beide Seiten möglicherweise profitieren können. Die Frage, wem gehört der Fußball, ist nicht einfach zu beantworten. Aber ganz wichtig ist, miteinander zu sprechen“, so Lichtenwimmer. „Vielleicht können wir als Verein auch von der Popularität im Internet dieser Ligen profitieren, sei es durch Sponsoring, Vertrieb oder vielleicht auch durch Testspiele.“
Klar ist für Dennis Lichtenwimmer aber auch: Mehr RWO-Spieler werden in dieser Saison keine Erlaubnis seitens des Vereins bekommen, in „Show-Ligen“ abseits ihrer vertraglichen Verpflichtung bei den Kleeblättern zu kicken.