Oberhausen. RWO tritt Samstag zum drittletzten Spiel der verkorksten Regionalliga-Saison beim 1. FC Köln U23 an. Terranova fordert Leistungsbereitschaft.

„Fangen wir mal mit dem Positiven an: Es gibt wenig.“ Sarkasmus liegt RWO-Trainer Mike Terranova eigentlich fern. Doch die Sieglos-Serie seiner in Teilen lustlosen Mannschaft setzt ihm zu – vielleicht auch, weil er sie öffentlich bis über die Schmerzgrenze hinaus verteidigt. Drei Meisterschaftsspiele und ein Pokalfinale gilt es für ihn und die engagierten Spieler im Team noch durchzustehen, dann erfolgt bei den Kleeblättern ein größerer Umbruch.

Die Partie Samstag im Franz-Kremer-Stadion gegen die U21 des 1. FC Köln mag tabellarisch genau so unbedeutend sein wie die davor und die zwei danach: Für den Trainer geht es trotzdem weiter darum, jeden Spieler, der das auch möchte, ein Stück weiter zu entwickeln.

Terranova will Leistung und Einstellung bei seinen Spielern sehen

Daher geht diesmal ein Sonderlob an Denis Donkor und Moritz Stoppelkamp.

Zu dem Rechtsaußentalent: „Er ist ein Mentalitätsspieler. Er arbeitet total viel und hat in diesem Jahr jetzt wahrscheinlich so viel dazu gelernt, wie noch nie. Er hat nur das Pech, dass er sich nicht belohnt.“ Terranova meint damit etwa die erste Großchance gegen Rödinghausen, die zur Führung für RWO durch Donkor hätte führen müssen. Es hätte dem Spieler als auch dem Team sehr gut getan.

Zum ehemaligen Bundesliga-Profi Stoppelkamp: „Hut ab, wie er das hier professionell durchzieht. Er ist vom Einsatz her ein Vorbild für alle und zeigt nicht den Hauch von Starallüren. So kann man arbeiten.“

Der Trainer fährt Doppelschichten für Profis und Jugend

Über zu wenig Arbeit kann sich der Interimstrainer momentan nicht beklagen. Denn zum Training mit der ersten Mannschaft kommen jetzt auch die Sichtungseinheiten in den Jugendmannschaften, für die er ab Juni wieder verantwortlich zeichnet. „Das ist anstrengend, zumal wenn es oben nicht läuft, fehlt dann auch für mich die Bestätigung. Es ist mir unverständlich, wenn jemand auf dem Platz steht und nicht alles geben will.“

Zwischen diesen und jenen Spielern versucht er derzeit zu sortieren, um schon für die kommende Saison vorzuarbeiten. „Wenn ich einen erwische, der einfach nur die Tage zählt, der fliegt raus.“

Terranova setzt hinten wieder auf die Viererkette, die mit Moritz Montag, Tim Stappmann, Tanju Öztürk und Pierre Fassnacht bewährt steht. Ein Kandidat für die Zukunft ist Dominik Burghard, mit dem RWO jetzt verlängert hat.

Einsatz von Phil Sieben ist noch offen

Davor agiert Glody Ngyombo als Abfangjäger, Kerem Yalcin soll den offensiveren Part geben. Der Fußballlehrer Terranova hofft auch auf die Rückkehr von Phil Sieben, der nach seiner Nasenoperation eine Maske trägt und sich spielbereit gemeldet hat. „Gefällt mir eigentlich nicht, ist zu früh, aber vielleicht ist er im Kader“, bremst Terranova den Mittelfeldmann aus gesundheitlichen Gründen aus.

Cottrell Ezekwem hat nach des Trainers Auffassung dazu gelernt und soll ebenso Einsatzzeit bekommen wie Sven Kreyer.

Hoffen auf Nico Klaß fürs Pokalfinale

Und dann richten sich viele Hoffungen auf Nico Klaß, der Fortschritte macht, mit dem Rad fährt und mit deutlich besseren Prognosen für seinen problematischen Rücken daher kommt als noch vor Wochen. „Ich würde es ihm und mir wünschen, dass er eine Woche vor dem Pokalfinale sagen kann: Trainer, ich bin so weit.“