Oberhausen. Der Nord-Kapitän ermutigt sein Team mit vier Toren zum Sieg gegen Biemenhorst. Die Schmachtendorfer wollen nachlegen.

Sein Trainer Sven Schützek hat immer an ihn geglaubt: „Er braucht nur einmal ein richtiges Erfolgserlebnis, dann trifft er regelmäßig für uns.“ Der Weg der Spvgg. Sterkrade-Nord wird im weiteren Verlauf in der Fußball-Landesliga ein steiniger bleiben. Aber nach den vier Toren des Kapitäns und Mittelstürmers David Gehle beim 4:2 gegen den SV Biemenhorst ist im Team etwas passiert. Gehle zufrieden: „Ich will hoffen, dass das jetzt der Brustlöser für uns war.“

Gehle spricht nach dem Viererpack das aus, worauf sein Trainer schon seit langem gehofft hatte: „Wir brauchten einfach auch mal Spielglück“, sagten beide. Gehle führt fort: „Wir hatten zuletzt Spiele, die gar nicht so schlecht waren. Wir waren bis auf gegen Scherpenberg niemals völlig unterlegen. Aber individuelle Fehler haben uns Punkte gekostet. Situationen liefen immer gegen uns.“

Schon sehr lange nicht mehr so viele Tore in einem Spiel

Das war jetzt gegen den Tabellenzweiten anders, der Torwart des überraschend gut gestarteten Aufsteigers half zweimal kräftig mit. Aber: Ein Mittelstürmer muss das auch sehen und am richtigen Platz stehen. So häufig in einem Spiel hat Gehle nämlich schon sehr lange nicht mehr getroffen: „Vielleicht mal in der Jugend, einmal bei SuS Dinslaken in der Kreisliga mit sechs Toren. Da war ich aber erst so um die 20 Jahre.“

Nun, das ist zwölf Jahre her und in der Zeit ist aus dem jungen ein erfahrener Spieler geworden. Ein Leistungsträger, der voran geht. Das tut Gehle in Schmachtendorf, hatte als Mittelstürmer mit bislang nur vier Treffern dafür aber nicht immer schlagende Argumente. Aber er schaut weiter: „Ich habe mir keine Torquote vorgenommen, wenn es zweistellig wird, ist es gut. Viel besser ist es, dass ich der Mannschaft helfe, dass sie besser funktioniert, dass alle davon profitieren, dass wir zusammenwachsen. Dann kommt auch der Erfolg.“

Offensichtlich war das gegen Biemenhorst der Fall und deutet die Entwicklung an, die Nord bislang vollzogen hat. „Anfangs waren wir ein zusammengewürfelter Haufen, der sich erst einmal finden musste. Am Anfang haben wir nicht gut gespielt und viele Fehler gemacht. Aber wir haben gemerkt, dass wir besser wurden“, freut sich der 32-Jährige und formuliert das Ziel stellvertretend für das ganze Team noch einmal deutlich: „Wir wollen den Klassenerhalt schaffen, das ist unsere große Aufgabe.“

Bis zur Winterpause Boden gut machen und dann verstärkt ins Jahr gehen

Die gehen die Nordler nach dem ersten Heimdreier gegen einen starken Gegner zuversichtlicher an.

David Gehle (l. im Spiel gegen Lowicks Henning Ternes). Den Saisonauftakt hätten die Nordler damals nicht zwingend verlieren müssen: Damit begann die Negativserie.
David Gehle (l. im Spiel gegen Lowicks Henning Ternes). Den Saisonauftakt hätten die Nordler damals nicht zwingend verlieren müssen: Damit begann die Negativserie. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Gehle skizziert die nächsten drei Aufgaben: „Sonntag geht es zum neuen Tabellenführer BW Dingden, das ist praktisch ein Bonusspiel für uns. Wir haben aber auch gezeigt, dass wir gegen spielerisch starke Mannschaften mithalten können. Insgeheim würden wir schon gern was mitnehmen. Mit der Leistung von Sonntag bin ich zuversichtlich.“

Aber das wäre Bonus, anders als die beiden darauf folgenden Partien. Am 19. November, 15 Uhr, kommt Schlusslicht SV Hönnepel-Niedermörmter in den Nordler Park. Der Kapitän: „Ganz klare Sache, das müssen wir gewinnen.“ Er will zwar nur von Spiel zu Spiel schauen, sieht aber auch: „Wenn wir danach gegen Mintard oder Rellinghausen was mitnehmen sollten, haben wir das geschafft, was wir uns vorgenommen haben: Eine Serie starten, um näher an den Relegationsplatz zu kommen.“

Der ist mit neun Zählern, der Nichtabstiegsplatz mit zehn Zählern, zwar weit entfernt, aber bekanntlich erlaubt die Drei-Punkte-Regel schnelle Sprünge. Daran glauben die Nordler jetzt seit Sonntag.