Oberhausen. Vier Plätze in Oberhausen sind davon betroffen – Schiedsrichter Impellizzeri fordert Platzsperren, Stadt will Ausweichorte anbieten.

Stefano Impellizzeri ist eine Institution im Oberhausener Amateurfußball. Seit 1976 ist er Schiedsrichter, auf allen Plätzen bekannt und in der Fachschaft aktiv. Deswegen zählt, was er jetzt sagt: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Sonntag auf dem Platz von Adler Oberhausen merkte er, dass mit seinen Schuhen etwas nicht stimmte. Er schaut nach und sah, dass die Sohlen mit aufgelöstem Granulat verklebt waren, so als ob er durch Unmengen von Kaugummi gewatet sei.

Seine Frau war genau so erschütter wie er: „Die Schuhe kann man einfach nur wegschmeißen.“ Was ihn betraf, betrifft natürlich auch alle Spieler, die an diesem Nachmittag an der Concordiastraße gespielt haben.

Vier Plätze in Oberhausen sind eigentlich unbespielbar

Doch das ist kein Einzelfall, auf Oberhausener Stadtgebiet geht es auch um den Sportplatz Lindnerstraße 2b (SSB-Anlage), den Wolfgang-Hoffmann-Platz, den Platz im Schönefeld und eben jenen an der Concordiastraße.

Überall dort verklumpt das Granulat zu einer klebenden Masse und zerstört die bekanntermaßen teuren Fußballschuhe. Impellizzeri sah, dass sogar ein Spieler auf dem klebrigen Gummi-Granulat umknickte – er sieht die Gesundheit der Schiedsrichter und Spieler gefährdet.

Impellizzeri: „Es ist fahrlässig, dass die Stadt die Plätze nicht sperrt und damit die Gesundheit aller gefährdet. Von den Kosten für die zerstörten Schuhe mal ganz abgesehen, dafür müsste die Stadt aufkommen.“

Hitze und Regen verklumpen das Granulat

Der ist dieser Missstand bekannt. Die Stadt bestätigt diese Hitzeschäden auf Nachfrage, betroffen sind demnach erwähnte vier Sportplätze. Ein Sprecher hat Besserung angekündigt, aber es wird etwas dauern. Die teils hohen Temperaturen und der viele Regen in den vergangenen Wochen hätten auf einigen Kunstrasen-Sportplätzen Spuren hinterlassen. Ein Gummigranulat, das als Füllmaterial auf die Plätze gestreut wurde, ist zu einem klumpigen und klebrigen Brei geworden.

Voraussichtlich ab Oktober können betroffene Kunstrasenplätze repariert werden. Erst dann werden die Temperaturen kühl genug sein, um das Gummigranulat aus dem Rasen herausbürsten zu können. Bis dahin werden die betroffene Sportflächen täglich gereinigt und den Sportvereinen – falls gewünscht – alternative Sportflächen zur Verfügung gestellt. Das Gummigranulat wird durch Sand ersetzt.