Münster. Bei der 0:2-Niederlage von RW Oberhausen bei Preußen Münster musste RWO-Trainer Mike Terranova auf die Tribüne. Was er zu der Entscheidung sagt.
„Im Hinspiel war es andersrum“, meinte Sascha Hildmann zum Ende der Pressekonferenz nach der Regionalliga-Partie Preußen Münster gegen Rot-Weiß Oberhausen. Die Worte waren an seinen Trainerkollegen Mike Terranova gerichtet, der bei der 0:2-Niederlage kurz vor Ende der ersten 45 Minuten von Schiedsrichter Yannick Rupert mit Gelb-Rot auf die Tribüne geschickt wurde. Im vergangenen Oktober beim 3:2-Heimsieg der Kleeblätter war es noch Hildmann selbst gewesen, der ebenfalls kurz vor dem Pausenpfiff des Innenraums verwiesen wurde. „So ist manchmal Fußball.“
Was den Ärger von Terranova hervorgerufen hatte, waren gleich zwei Entscheidungen des Unparteiischen. Der Elfmeter, der zum 2:0 für Preußen Münster führte und das harte Einsteigen von Münsters Kapitän Marc Lorenz gegen RWO-Abwehrspieler Tanju Öztürk, der daraufhin verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. „Der Strafstoß ist mir persönlich zu einfach. Ich weiß nicht, ob man den unbedingt pfeifen muss. Aber es ist wohl Ansichtssache. Für Münster ist es ein klarer Elfer, für mich nicht“, so Terranova.
Mike Terranova: „Ich bin ein emotionaler Mensch, den sowas auffrisst“
Beim Foul an Öztürk hätte es laut des 46-jährigen Fußballlehrers auch eine Rote statt einer Gelben Karte geben können. „Er geht da mit beiden Beinen rein und trifft nur den Gegenspieler. Da kann man auch mehr für geben.“ Doch statt Lorenz war es schließlich Terranova selbst, der wegen Meckerns in einem Rutsch zweimal die Gelbe Karte sah. „Ich bin ein emotionaler Mensch, den sowas auffrisst. Da muss ich mich besser im Griff haben, so gibt es für mich zu Recht Gelb-Rot.“
Dabei sah der Kleeblatt-Trainer im Preußenstadion zunächst eine gute Anfangsphase seiner Mannschaft, die aber mit dem Lattenkracher von Freistoß-Künstler Anton Heinz nicht belohnt wurde. Stattdessen stellten die Münsteraner mit einem Doppelschlag innerhalb von nur drei Minuten (31./34.) die Weichen auf Heimsieg. „Dann wird es natürlich schwer.“ Besonders, nach dem in Minute 54 auch noch Linksverteidiger Pierre Fassnacht mit Gelb-Rot vom Platz musste. „Kompliment an die Mannschaft, welche Reaktion sie danach gezeigt hat. Denn gegen den Spitzenreiter in Unterzahl in Halbzeit zwei die Null zu halten, ist nicht selbstverständlich.“
RWO-Trainer Mike Terranova gratuliert Münster bereits zum Aufstieg
Ähnlich sah es auch RWO-Keeper Robin Benz, der nach der 1:2-Niederlage gegen Fortuna Köln erneut in der Anfangself stand. „Es ist immer schön, wenn man in der Startformation steht. Nur die Ergebnisse haben nicht gestimmt.“ Dabei zeigte der 27-Jährige nicht nur eine fehlerfreie Leistung, sondern bewahrte seine Mannschaft dank der einen oder anderen Glanzparade vor einem höheren Rückstand. Während er beispielsweise den Kopfball von Alexander Hahn noch aus dem Winkel fischte (22.), blieb er auch im Eins-gegen-Eins mit Gerrit Wegkamp Sieger (73.). „Trotz des Rückstands und des Platzverweises für Pierre haben wir die Köpfe nicht hängen lassen. Wir haben versucht, weiterhin mutig zu spielen. Dafür haben wir aber auch die richtigen Charaktere in der Mannschaft“, so Benz.
Preußen Münster selbst konnte durch den 22. Saisonsieg das Punktekonto übrigens auf 69 Zähler ausbauen. „Wer so viele Punkte und Siege sammelt, steigt am Ende verdient auf“, gab es von Terranova bereits Glückwünsche für den (wohl) baldigen Drittligisten.