Oberhausen. Durch einen 3:1-Sieg über Ratingen steht Rot-Weiß Oberhausen im Finale des Niederrheinpokals. Das sagt RWO-Trainer Mike Terranova.

Mike Terranova wusste natürlich, welche Frage nach dem 3:1-Sieg im Halbfinale des Niederrheinpokals gegen den Oberligisten Ratingen 04/19 kommen würde. „Wen wünschen Sie sich im Finale?“, wollten die Medienvertreter vom RWO-Trainer in der anschließenden Pressekonferenz wissen. Die Antwort des 46-Jährigen: „Wir wollen das Finale gewinnen und am schönsten wäre es natürlich gegen Rot-Weiss Essen. 2018 haben wir den Pokal zuletzt gewonnen, da auch gegen RWE.“

Ob es tatsächlich am 3. Juni im Endspiel gegen RWE geht, entscheidet sich erst am Dienstagabend, wenn der Drittligist beim Regionalligisten 1. FC Bocholt das zweite Halbfinale ausspielt. Doch erst einmal zeigte sich Terranova nach Spielende erleichtert, dass seine Mannschaft ihrer Favoritenrolle trotz des frühen Rückstands nach 14 (!) Sekunden letztendlich gerecht geworden war. „Das Spiel hat natürlich sehr schlecht angefangen“, so der Kleeblatt-Übungsleiter mit einem Lächeln. „Das war wie ein Alptraum.“

Früher Rückstand bringt die Kleeblätter aus dem Konzept

Ein Nackenschlag, an dem die Rot-Weißen auch erstmal zu knabbern hatten. „Das hat uns schon verunsichert. Zudem hatten wir kaum Abschlüsse, weil wir noch mal quer gelegt haben oder durch die Beine spielen wollten. Da haben wir es uns zu kompliziert gemacht.“ Doch mit der richtigen Halbzeitansprache kam sein Team wie verwandelt aus der Kabine und erspielte sich eine Chance nach der anderen. „Da war es nur eine Frage der Zeit, bis wir uns endlich belohnen.“

Schließlich war es Sebastian Mai, der nur 60 Sekunden nach seiner Einwechselung den erlösenden Ausgleich erzielte. „Für Sebastian freut es mich nach seiner langen Verletzungspause ganz besonders“, betont Terranova. „Umso wichtiger war es, dass wir direkt durch Sven Kreyer nachgelegt haben.“ Allerdings sollte es bis zur 90. Minute dauern, ehe Rinor Rexha für die endgültige Entscheidung sorgte. „Da haben wir es unnötig spannend gemacht. Und wie es gerade im Pokal so läuft, kann so ein Ding am Ende noch durchgehen und du musst in die Verlängerung. Umso schöner, dass wir das dritte Tor noch gemacht haben.“

„Jetzt drücke ich RWO die Daumen, dass ihr das dann auch gewinnt“

Lobende Worte fand Terranova auch mit Blick auf die Leistung der Gäste, die RWO einen aufopferungsvollen Kampf lieferten. Ratingens Trainer Martin Hasenpflug sah ebenfalls ein „gutes Spiel“ seiner Mannschaft, auch wenn die Enttäuschung nach dem verpassten Finaleinzug groß war.

Daneben ärgerte sich Hasenpflug vor allem über die aus seiner Sicht unglückliche Ansetzung der Partie an einem Samstag. „Es war in sechs Tagen unser drittes Spiel. Der Verband hat uns nicht unterstützt, um das Spiel auf Mittwoch zu verlegen, was ich schon für einen Skandal halte. Trotzdem möchte ich Oberhausen ein Kompliment machen, die unbedingt ins Finale wollten. Jetzt drücke ich RWO die Daumen, dass ihr das dann auch gewinnt.“