Oberhausen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen steht durch den 3:1-Heimsieg über den Oberligisten Ratingen 04/19 im Endspiel des Niederrheinpokals.

Es war ein hartes Stück Arbeit. Doch am Ende steht die Finalteilnahme für Rot-Weiß Oberhausen. Der Fußball-Regionalligist setzte sich im Halbfinale des Niederrheinpokals gegen den Oberligisten Ratingen 04/19 mit 3:1 (0:1) durch. Dabei waren die Kleeblätter vor den 2175 Zuschauern im Stadion Niederrhein nach gerade einmal 14 Sekunden in Rückstand geraten. Doch Sebastian Mai, Sven Kreyer und Rinor Rexha drehten die Partie zugunsten der Gastgeber und machten so die erste Finalteilnahme der Rot-Weißen seit 2018 perfekt.

Im Vergleich zur 1:3-Niederlage beim 1. FC Düren am vergangenen Regionalliga-Spieltag nahm Mike Terranova eine Änderung in der Startelf vor. Für Fabian Holthaus rückte der etatmäßige Kapitän Jerome Propheter ins Team. Bei den Gästen aus Ratingen stand derweil mit Moses Lamidi ein ehemaliger Kleeblatt-Spieler in der Anfangsformation. Der heute 35-Jährige hatte in der Saison 2010/11, damals noch in der 2. Bundesliga, das Kleeblatt-Trikot getragen. Dabei gelangen dem Stürmer sechs Tore.

RWO: Blitzrückstand nach nur 14 Sekunden

Bereits vor der Partie hatte RWO-Angreifer Sven Kreyer im Gespräch mit dieser Redaktion betont, man dürfe „den Gegner nicht unterschätzen und das Spiel von der ersten Minute an seriös angehen. Dann entscheiden allein wir, wie dieses Spiel ausgeht.“ Allerdings waren es die Gäste, die gleich mit dem ersten Angriff des Spiels in Führung gingen. Die RWO-Abwehr, wohl gedanklich noch in der Kabine, ließ über die rechte Seite die Flanke von Simon Busch zu, an dessen Ende Mike Koenders zum 1:0 einköpfte (1.).

Die Hausherren brauchten einen Moment, um sich von dem frühen Rückstand zu erholen. So dauerte es bis zur zwölften Minute, ehe nach Vorarbeit von Anton Heinz Rechtsaußen Kelvin Lunga per Kopf am Ratinger Schlussmann Luca Christian Fenzl scheiterte. Auch nach der anschließenden Ecke durch Jan-Lucas Dorow wurde es gefährlich. Doch konnte sich Fenzl mit einem starken Reflex erneut auszeichnen, diesmal gegen den Kopfball von Innenverteidiger Nico Klaß (13.).

Schreckmoment für die Kleeblätter: Tanju Öztürk muss ausgewechselt werden

In Minute 21 folgte der nächste Schreckmoment für die Kleeblätter. Tanju Öztürk zog sich im Luftduell mit Gianluca Silberbach eine Platzwunde am Kopf zu und musste kurz darauf ausgewechselt werden. Für den 33-jährigen Routinier kam Fabian Holthaus in die Partie. RWO blieb zwar in der Folge spielbestimmend, ohne allerdings wirklich Torgefahr zu entwickeln. Kurz vor der Pause dann doch die Riesenchance zum Ausgleich: Jan-Lucas Dorow lief nach Pass von Christian März allein auf Fenzl zu. Doch statt den Keeper zu umspielen, versuchte der Offensivmann den Ball ins rechte untere Eck zu schieben und scheiterte damit am besten Mann der Gäste. (43.).

Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Rot-Weißen gleich die erste Offensivaktion: Nach Balleroberung von Kelvin Lunga setzt dieser über rechts zum Sprint an und legte den Ball in die Mitte zu Kreyer rüber. Doch dessen Schuss, wie sollte es auch anders sein, wurde einmal mehr von Fenzl abgewehrt (47.). Doch RWO blieb am Drücker und brachte mit Sebastian Mai eine weitere Offensivkraft ins Spiel. Und gerade einmal 60 Sekunden nach seiner Einwechselung stand der 22-Jährige genau da, wo ein Joker zu stehen hat, als er zum überfälligen 1:1 einschob (60.).

RWO-Stürmer Sven Kreyer lässt das Stadion Niederrhein jubeln

Die Kleeblätter, nun spürbar beflügelt vom Ausgleich, legte sofort nach: So verwandelte Sven Kreyer das Stadion Niederrhein dank seines vierten Pokaltreffers in ein Tollhaus: 2:1 (61.). Im Anschluss hätte RWO die Partie vorzeitig entscheiden müssen. Doch sowohl Jerome Propheter (72.), als auch Christian März (74.) ließen beste Möglichkeiten ungenutzt. So musste weiter gezittert werden, ehe der ebenfalls eingewechselte Rinor Rexha kurz vor Schluss zum erlösenden 3:1 einnetzte (90.).

Auf wen die Kleeblätter am 3. Juni im Endspiel treffen, entscheidet sich am kommenden Dienstagabend. Dann empfängt Regionalligist 1. FC Bocholt im zweiten Halbfinale den Drittligisten Rot-Weiss Essen. In der Liga geht es für RWO am Freitag, den 31. März um 19.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf weiter.

So haben sie gespielt

RWO: Davari; Winter, Öztürk (21. Holthaus), Klaß, Fassnacht, Propheter, März (78. Ngyombo), Lunga (59. Mai), Dorow (82. Rexha), Heinz, Kreyer.

Ratingen 04/19: Fenzl; Busch, Silberbach, Spillmann, Koenders, Lamidi (85. Ridder), Ari (69. Nowitzki), Hirsch (57. Henrichs), Demircan, Ilbay, Hammoud (78. Potzler).

Tore: 0:1 Koenders (1.), 1:1 Mai (60.), 2:1 Kreyer (61.).3:1 Rexha (90.)

Gelbe Karten: Winter, Holthaus / Ari, Silberbach.

Zuschauer: 2175.

Schiedsrichter: Fasihullah Habibi.