Oberhausen. Nico Petritt musste lange warten, doch gegen Straelen gab er sein Debüt in der RWO-Startelf. Das gelang ihm sehr gut.

Mit seinem 19. Geburtstag tags zuvor hatte es nichts zu tun, dass er am Samstag zu seinem ersten Startelf-Einsatz beim SC Rot-Weiß kam: Nico Petritt musste lange warten, bis Trainer Mike Terranova ihn brachte.

„Ich weiß, dass er sich viele Gedanken gemacht hat und wohl auch einige Zweifel hatte“, ist der junge Mann klarsichtig genug, um auch zu wissen: „Ohne das Verletzungspech von Nils Winter würde ich immer noch auf der Bank sitzen. Da wird bald auch wieder mein Platz sein.“

Petritt weiß aber auch, dass seine Zeit kommen wird, dass er lernen muss und kann, und dass er Qualitäten hat.

Mike Terranova lobt die Dynamik des Debütanten

Zwei Beispiele: In der ersten Halbzeit startete er plötzlich aus der eigenen Hälfte heraus, sprintete die Außenlinie entlang, gab zwischendurch noch zwei Beschleunigungsschübe extra und lief den Verfolgern davon, um schließlich kurz vor der Eckfahne in den Strafraum zu flanken. „Der hat unheimlich viel Dynamik“, zollte Terranova vor der Trainerbank Respekt.

Seine Schnelligkeit ist ein unbestreitbarer Trumpf des rechten Außenverteidigers, und den spielte er an der anderen Seitenlinie mal in einem Duell mit dem immer noch schnellen früheren Bundesligaprofi Marcel Heller (36) aus: Er begleitete ihn ohne Mühe von der Mittel- bis zur Grundlinie und wehrte die Hereingabe schließlich zu einem Eckball ab: „Ja, ich hätte früher attackieren müssen, eventuell auch zum Tackling ansetzen. Aber ich wusste nicht, ob jemand mich absicherte, und so ein Tackling ist immer ein Risiko. Wenn es nicht klappt, ist der Gegner entscheidend weiter.“

Nico Petritt hielt die Position strikt

Dass Heller vom rechten auf den linken Flügel wechselte, hing wohl auch damit zusammen, dass Straelens Coach Bekim Kastrati den jungen Petritt als vermeintliche Schwachstelle ausgemacht hatte. Petritt hatte strikt seine Position gehalten, sich kaum in konfrontative Zweikämpfe verwickeln lassen und war daher schwer einzuschätzen. Heller sollte versuchen, RWO über links zu öffnen.

Es gelang nicht, weil Petritt bei seinem Kurs blieb: Er wurde zum ständigen Begleiter des einstigen U 21-Nationalspielers und ließ damit einfach nichts zu.