Oberhausen. Die verbliebenen sieben Profi-Teams sollen den Sieger des Niederrheinpokals ausspielen, die Amateure eine Entschädigung und „Wildcard“ erhalten.

Aus der Idee wird ein konkreter Plan. Und RWO sowie die Spvgg. Sterkrade-Nord stützen diesen. Nach der Annullierung der Saison in den Amateurligen des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) ohne Auf- und Absteiger wurde in einer Videokonferenz diskutiert, wie trotzdem noch der Sieger des Niederrheinpokals und damit der Teilnehmer des Verbandes am DFB-Pokal ermittelt werden könne.

Die anvisierte Lösung: Alle noch im Rennen befindlichen Amateurklubs, also alle unterhalb der Regionalliga, verzichten auf eine weitere Teilnahme an der aktuellen Runde und erhalten dafür eine „Wildcard“ für den Niederrheinpokal 2021/22 sowie auch noch eine finanzielle Entschädigung.

Nur noch sieben Teams dabei

Somit würden die sieben verbliebenen Profi-Teams, neben RW Oberhausen dessen Regionalliga-Konkurrenten Rot-Weiss Essen, Wuppertaler SV, SV Straelen und VfB Homberg sowie die Drittligisten KFC Uerdingen und MSV Duisburg, den Sieger unter sich ausmachen.

Die Teilnehmer des Niederrheinpokals in der Übersicht

Ausgeschieden aus dem Niederrheinpokal waren in Runde eins bisher: SV Wermelskirchen, Viktoria Goch, SC Hardt, Cronenberger SC, SV Hösel, SV Rindern, TuS Drevenack, SV Brünen, Rheydter SV, VfR Krefeld-Fischeln, Holzheimer SG.

Die Amateurvereine, die auf eine weitere Teilnahme verzichten müssten, sind: Spvgg. Sterkrade-Nord, VfL Rhede, TuRu Düsseldorf, SV Fortuna Bottrop, Sportfreunde Baumberg, TuS Fichte Lintfort, VfB Hilden, 1. FC Kleve, TSV Meerbusch, SG Essen-Schönebeck, Sportfreunde Niederwenigern, FC Kray, DV Solingen, SSVg Velbert, TuS Viktoria Buchholz, TVD Velbert, VfB Bottrop, SC Velbert, VfL Tönisberg, DJK Teutonia St. Tönis, RuWa Dellwig, ETB SW Essen, BW Dingden, FSV Duisburg, 1. FC Viersen, 1. FC Bocholt, 1. FC Monheim, VfL Jüchen-Garzweiler, Rather SV, SV Genc Osman Duisburg, VSF Amern, TSV Ronsdorf, FSV Vohwinkel, BV Gräfrath (wäre der Nord-Gegner), SC Union Nettetal, ESC Rellinghausen, Spvg Schonnebeck, SV Union Velbert, SC Kapellen-Erft, Ratingen 04/19, SV Burgaltendorf, SV Walbeck, MSV Düsseldorf (wäre der RWO-Gegner), SV Scherpenberg, MTV Union Hamborn, SV Sonsbeck.

Den Niederrheinpokal ausspielen sollen: RWO, RWE, Wuppertaler SV, SV Straelen, VfB Homberg, KFC Uerdingen, MSV Duisburg.

Doch dafür müssen die somit ausscheidenden Amateur-Vereine bis zum kommenden Freitag, 24. April, ihren Verzicht erklären. Am 29. Mai, ironischerweise „Tag der Amateure“ genannt, sollen die Endspiele der jeweiligen Verbände steigen und auch wieder im Fernsehen übertragen werden.

„Für mich ist das die einzige vernünftige Lösung und nach meinen Informationen sind die Vereine auch alle dafür“, erläutert Julian Berg. Der Trainer der Spvgg. Sterkrade-Nord wäre mit dem Oberligisten noch im Rennen, sieht aber keinen Weg, wie der Sieger des Niederrheinpokals mit den Amateuren im Klassement noch bis Ende Juni ermittelt werden könnte.

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„Wir wären nach vier Wochen Training mit Sicherheit noch nicht spielfit und müssten zudem bereits in diesen Trainingswochen die regelmäßigen Corona-Testungen durchführen. Das wäre richtig teuer“, so Berg. „Und welchen Mehrwert hätten wir, selbst, wenn wir eine Runde weiterkommen? Durch Zuschauer finanzieren könnten wir das nicht, denn es wird ja keine geben.“

Sommers: „Klappt nur mit Glück“

Auch bei Hajo Sommers findet der Vorschlag Zustimmung. „Zumindest ist es unter diesen Bedingungen die fairste und vielleicht auch die einzige Lösung, wenn man einen Sieger ermitteln will“, so der RWO-Präsident. „Allerdings bin ich mir selbst bei dieser Lösung nicht sicher, ob man es auch schafft, die Spiele durchzuziehen. Man muss sich doch nur angucken, wie viele Spiele mittlerweile abgesagt wurden und werden. Angesichts der jüngsten Corona-Entwicklungen muss man da schon viel Glück haben.“

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Schon am kommenden Montag könnte nun die nächste Pokalrunde ausgelost werden. Als erster Spieltermin wurde der 5. Mai vorgeschlagen. „Feste Termine gibt es bislang aber nicht“, so Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußballausschusses im FVN.

Die Amateurvereine sollen wie erwähnt nicht komplett leer ausgehen. Alle Mannschaften, die in dieser Saison für den Niederrheinpokal qualifiziert waren, sollen es auch automatisch für die nächste Saison sein und bekommen dafür eine „Wildcard“. Bei einem Ermitteln von Kreispokalsiegern würde das Teilnehmerfeld dementsprechend noch größer.

Bergs Wunsch für den Pokal

Sieht keine bessere Lösung: Nord-Trainer Julian Berg.
Sieht keine bessere Lösung: Nord-Trainer Julian Berg. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Zudem sollen die Klubs auch finanziell entschädigt werden. Alle Amateur-Vereine, also auch die elf bereits ausgeschiedenen, sollen 1000 Euro bekommen. Ursprünglich stand diese Summe für alle noch im Rennen befindlichen Teams im Raum. Daraufhin hatten Titelverteidiger RWE und der MSV Duisburg schon bei der Videokonferenz erklärt, im Falle des Sieges auf einen Teil der Prämie zu verzichten, um das fehlende Geld aufzustocken. „Wir würden das auch mittragen, denn wir sitzen ja alle in einem Boot“, so RWO-Chef Sommers.

Julian Berg hat aber auch noch einen Wunsch für den Pokal: „Jetzt sollen der Terra und seine Jungs das Ding auch gewinnen!“