Oberhausen. Freitag tritt der Oberhausener Boxer in Berlin gegen den ehemaligen Weltmeister Jack Culcay an. Ziel: ein WM-Kampf im IBF-Format zu ergattern.

Abass Baraou steigt Freitagabend in den Berliner Havelstudios gegen Jack Culcay in den Ring. Für Baraou und den 34-jährigen Ex-Weltmeister Culcay geht es um einen Platz für den nächsten Ausscheidungskampf um die Weltmeisterschaft im IBF-Superweltergewicht.

Culcay ist die aktuelle Nummer eins, Baraou lauert auf Rang zwei: „Jack ist ein großer Kämpfer, aber ich bin mir sicher, dass ich ihn schlagen werde.“ Für Baraou ist es der erste Kampf nach der Corona-Pause, Culcay gewann seine Generalprobe am 12. Juni bereits gegen den Franzosen Howard Cospolite.

In London intensiv vorbereitet

Keinen Nachteil befürchtet Baraou, der sich in den vergangenen Wochen intensiv in London bei seinem neuen Trainer Adam Booth vorbereitete. „Wir haben neue Reize gesetzt, das war sehr gut“, beschreibt Baraou. Als sich die Reisebeschränkungen lockerten, nutzte er die Zeit, um mit „neuem Trainer und neuem Partner“ neue Wege zu gehen.

„Ich fühle mich gut“, vertraut der Oberhausener seiner Verfassung. Ohnehin war Baraou auch während aller Kontaktbeschränkungen fleißig. Er nutzte die Zeit zuhause mit der Familie, um in Oberhausen altbekannte Joggingrouten wieder aufzufrischen. Kondition allein wird ihm gegen Culcay nicht den Sieg garantieren, doch der Sauerland-Profi durfte im Sommer wieder in die Halle und ans Sparring. „Wir haben sehr intensiv gearbeitet“, weiß Baraou. Auch Booth erklärte bereits früh in der Zusammenarbeit: „Ich will ihn nicht zu sehr loben. Aber es ist eine Freude, mit ihm zu arbeiten.“

118 Fans sind nur zugelassen

Auf die merkwürdige Kulisse konnten sie sich nur bedingt vorbereiten. 118 Fans sind heute zugelassen, Verhältnisse wie eher zum Anfang der Karriere der beiden Boxer. Culcay (28-4, 13 K.o.) sieht sich als Favoriten, weiß aber: „Er ist kein schlechter Boxer. Er ist jung, hungrig und will sich beweisen. Ich darf ihn auf gar keinen Fall unterschätzen.“

Für Baraou ist es der zehnte Kampf seiner Profi-Laufbahn, es soll der zehnte Sieg werden. Mit dem WM-Ticket in der Tasche wäre für den Oberhausener das Jahr in jedem Fall sportlich sehr gelungen.