Es war ein enges Ding, doch am Ende setzte sich der klassenhöhere Oberligist 3:2 durch und steht damit im Niederrheinpokal.

Es hätte in die eine oder in die andere Richtung gehen können. Am Ende setzte sich im Spiel um Platz drei des Kreispokals die klassenhöhere Spvgg. Sterkrade-Nord gegen den Lokalrivalen Arminia Klosterhardt knapp mit 3:2 nach Verlängerung (2:2; 1:2) durch.

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Zu Beginn der Partie hätten die Gastgeber im Nordler Park schön früh für klare Verhältnisse sorgen können, danach sah die Arminia lange wie der überraschende Sieger aus. Doch in einer fulminanten Schlussphase schlug der Oberliga-Aufsteiger zurück, hatte das Matchglück auf seiner Seite und qualifizierte sich letztlich für den Niederrheinpokal.

Nord startet stark

„Beide Mannschaften hätten nach 90 Minuten gewinnen können“, wusste Marcel Landers, Trainer der Klosterhardter Arminia. Dass es so spannend werden würden, danach sah es in der Anfangsphase nicht aus. Die Gäste standen in den ersten 20 Minuten ungeordnet und sahen sich Angriff auf Angriff der Schmachtendorfer ausgesetzt. Die beste Chance zur Führung vergab Ahmed Can Simsek, der mit einem schwach getretenen Elfmeter an Alexander Geraedts scheiterte (11.).

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Besser machte es Mahmoud Nuno El-Dorr, der mit einem geschickten Schuss ins lange Eck das überfällige 1:0 markierte (14.). Mit zunehmender Spiel fanden die Grün-Weißen aber immer besser ins Spiel, Nord hatte die Kontrolle über das Spiel abgegeben. „Wir hatten starke erste 20 Minuten und starke letzte 20 Minuten. In den 50 Minuten dazwischen haben wir der Arminia das Spiel überlassen“, wusste Julian Berg, Linienchef der Sportvereinigung.

Roth trifft gegen Ex-Klub

Ebenso wenig dürfte Berg die Anfälligkeit seiner Hintermannschaft bei ruhenden Bällen entgangen sein. Nach einem Freistoß von Niklas Daunheimer war die Defensive der Hausherren unachtsam und Deniz Erdem glich aus einem Gewühl im Nord-Strafraum heraus zum 1:1 aus (29.). Das 2:1 für den Landesliga-Aufsteiger war praktisch eine Kopie des Ausgleichstreffers.

Marcel Gabor, Philipp Melzer und Nick Buchwald (v.l.) von Arminia stellen Fatih Gönül. Bald war Arminia voll im Spiel.
Marcel Gabor, Philipp Melzer und Nick Buchwald (v.l.) von Arminia stellen Fatih Gönül. Bald war Arminia voll im Spiel. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Wieder Freistoß von Daunheimer, diesmal war Mirac Bayram mit dem Kopf zur Stelle (39.). Zwei klasse Vorlagen Daunheimers – da staunte auch Papa Matthias am Seitenrand nicht schlecht. 2:1 für die Arminia, so stand es lange. Bis kurz vor Schluss.

Die Gäste verpassten mit zwei super Kontergelegenheiten die Entscheidung, während Sterkrade-Nord lange kein Mittel gegen das Bollwerk des Landesliga-Neulings fand. Erst in der 87. Minute stellte erneut El-Dorr auf 2:2, nachdem der eingewechselte Vergara Schlootz den Ball geschickt über Geraedts hinweg hob.

Fast noch gedreht

Und beinahe hätten die Gastgeber das Spiel noch vor dem Schlusspfiff komplett gedreht, doch Ex-Armine Sven Konarski scheiterte in der Nachspielzeit freistehend am Gäste-Torwart (90. + 1). Der Siegtreffer war dann einem anderen ehemaligen Klosterhardter vorbehalten: Kapitän Michel Roth traf in der 102. Minute zum entscheidenden 3:2.

Einigkeit herrschte nicht nur über den Spielverlauf, sondern auch über die Leistung der Unparteiischen. „Der Schiedsrichter war heute der schlechteste Mann auf dem Platz. Das muss man leider so sagen. Er hatte nicht die Qualität, die beide Mannschaften verdient gehabt hätten“, so Landers. Der sah sogar obendrein in der Verlängerung die rote Karte (110.). Landers: „In der Situation habe ich gar nichts gesagt.“

Den Worten des Gäste-Coachs konnte Berg und der Großteil der Zuschauer im Nordler Park nur beipflichten. Der Schiri, so Landers, habe seiner Mannschaft einen klaren Elfmeter verweigert und zudem einen Rückpass der Nordler nicht geahndet, zählte er auf.

Kritik an den Unparteiischen, Lob für die Organisatoren: Kreisgeschäftsführer Franz-Josef Grawe hob die Organisation der Nordler mit den aktuellen Corona-Bestimmungen hervor. „Das haben sie ganz toll gemacht. Sie haben sich komplett an die Vorgaben gehalten und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt“, so das Mitglied des Fußball-Verbandes Niederrhein.

So haben sie gespielt

Spvgg. Sterkrade-Nord: Dietz; C. Biegierz, L. Mattern, Kuzu (76. Jagalski), Roth, Gönül (60. Konarski), El-Dorr, Vogel (67. Vergara Schlootz), Bayram, Yolasan, Simsek (46. T. Mattern).

DJK Arminia Klosterhardt: Geraedts; Erdem, Hohmann, Daunheimer, Zwikirsch (74. Klempel), Gabor (28. Eberth), Melzer, Buchwald (91. Geers), Dämmer (61. Nkrumah), N. Harder, Bayram.
Tore: 1:0 El-Dorr (14.), 1:1 Erdem (29.), 1:2 Bayram (39.), 2:2 El-Dorr (87.), 3:2 Roth (102.).
Rot:
Landers (110., Schiedsrichter-Beleidigung).
Besonderes Vorkommnis:
Simsek verschießt Foulelfmeter (11.).