Oberhausen. Insgeheim hatten mich RW Essen und RWO Hoffnungen gemacht, irgendwie in die 3. Liga zu kommen. Daraus wird nichts, der SC Verl hat das Erstrecht.

Der Außerordentliche Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat sich neben der Fortsetzung der Saison in der Dritten Liga und der Ablehnung einer zweigleisigen Dritten Liga auch mit dem Aufstieg aus der Regionalliga beschäftigt. Das höchste Gremium des DFB legte fest, dass bei einer vorzeitigen Beendigung der Saison in der Regionalliga der Regionalverband der Staffel über die Qualifikation zum Aufstieg in die 3. Liga beziehungsweise zur Teilnahme an der Relegation entscheiden muss.

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Das bedeutet im Klartext, das nach Ablehnung der zweigleisigen Dritten Liga und dem von RWE gestellten und von RWO unterstützten (aussichtslosen) Antrag auf eine „Westmeister-Runde“ zwischen dem SC Verl, RWE und RWO der Westdeutsche Fußball-Verband (WDFV) entscheidet. Am 20. Juni ist dafür ein Außerordentlicher Verbandstag einberufen.

Entscheidung fällt beim WDFV am 20. Juni

Als Träger der Regionalliga West wird der WDFV bei Abbruch der Spielzeit über den Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation entscheiden. Nach jetzigem Tabellenstand und da der SV Rödinghausen keine Drittliga-Lizenz beantragt hat, ist dies der SC Verl.

Essen rechnete sich noch Chancen aus, da Verl einige Auflagen für die Drittklassigkeit nicht erfüllen konnte, da die Sportclub Arena mit einem Fassungsvermögen von 5000 Zuschauern zu klein für die Anforderungen der Dritten Liga ist. Dort wird mindestens Platz für 10.001 Zuschauer verlangt.

SC Verl will Auflagen erfüllen

SCV-Präsident Raimund Bertels: „Es gibt viel zu tun und es ist natürlich auch eine große Herausforderung. Wir in Verl haben aber in den letzten Jahren viel gestemmt und gemeistert und das kann uns auch hier gelingen.“ Bis 30. Juni prüfen die Verler, ob ihr Stadion ausbaufähig ist. Ansonsten könnte das Heidewaldstadion des Oberligisten FC Gütersloh herhalten, das sich von einer Kapazität von jetzt 8400 Zuschauern leichter ausbauen ließe als das Verler Stadion.

Verhandlungen laufen bereits

Verhandlungen zwischen dem SC Verl, der Stadt Gütersloh, dem FC und dem DFB laufen bereits. „Gemeinsam mit der Stadt Gütersloh und dem Sportclub Verl werden wir versuchen, die Lizenzvoraussetzungen zu erfüllen, wovon unser Stadion auch nachhaltig profitiert“, heißt es vonseiten des Oberligisten FC Gütersloh.

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Der DFB-Spielausschuss kann eine Frist festlegen, innerhalb derer die Teilnehmer an den Aufstiegsspielen benannt sein müssen. Wird bis zum Ablauf dieser Frist vom zuständigen Regionalliga-Träger kein Klub gemeldet, würde das Teilnahmerecht an den Aufstiegsspielen ersatzlos verfallen. Es gäbe also keine Nachrücker, wie sich RW Essen insgeheim erhofft hatte.

Relegation: SC Verl – VSG Altglienicke

Ein Direktaufstiegsaufrecht haben die Regionalligen Südwest, Nord und Bayern. Der vierte Aufsteiger wird aus den Staffeln West und Nordost ermittelt.

Ursprünglich hatte der SC Verl vor, Montag mit dem Training zu beginnen, scheint sich nach dem DFB-Bundestag seiner Relegationsteilnahme aber so sicher, dass Trainer Guerino Capretti seinen Mannen Pfingsten frei gibt und Anfang Juni startet. Wahrscheinlicher Gegner ist der Nordost-Tabellenführer VSG Altglienicke aus Ost-Berlin.