Oberhausen. Auf eine Vereinslegende folgte die nächste: Dimi Pappas folgt bei RWO auf Mike Terranova und setzt auf Kampf und Zusammenhalt in der Krise.
Angespannter Ernst hängt über der Veranstaltung. RWO präsentiert seinen neuen Cheftrainer Dimi Pappas im VIP-Raum neben der Geschäftsstelle. Erstmals seit Beginn der Corona-Krise hatte der Fußball-Regionalligist zu einer öffentlichen Veranstaltung geladen.
Die fast zwei Monate hatten ihre Spuren hinterlassen, gelacht wurde wenig. Vorstand Thorsten Binder, Pappas und der Sportliche Leiter Patrick Bauder sollten über eine Zukunft reden, von der keiner weiß, wie sie aussieht und wann sie beginnt. Pappas: „Wir wollen einen guten Kader zusammenstellen und mit den Fans eine eingeschworene Truppe bilden.“
Pappas war schnell Publikumsliebling
Denn er erinnert sich genau: „Bei Rot-Weiß bin ich in den bezahlten Fußball gekommen, und war schnell ein Publikumsliebling, weil die Leute gemerkt haben, dass ich alles gebe.“ Diese Mentalität will er auch bei seiner Mannschaft sehen.
„RWO ist für mich ein besonderer Verein. Ich hatte hier sehr gut Zeiten, auch schlechte, aber die guten werde ich nie vergessen.“
Auch Bauder beginnt in der Vergangenheit. Nämlich schon Ende vergangenen Jahres bat ihn Mike Terranova, kürzer zu treten: „Im Februar, März konkretisierte sich dies. Bauder und Terranova kamen zusammen und fanden die Lösung mit der sportlichen Leitung des Jugendleistungszentrums für Terranova.
Trainersuche mit ruhiger Hand angegangen
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Binder: „Wir sind das Thema in Ruhe angegangen und am Ende haben wir mit den beiden letzten Kadinaten, drei, vier gute Gespräche geführt. In der Situation, in der wir jetzt sind und für das, was noch folgen kann, ist Dimi die beste Lösung.“ Alle Gremien hätten am Ende dazu gestanden.
Bauder: „Der Trainerwechsel gehört zum Job, da gab es nichts zu verarbeiten. Ich bin froh, dass Dimi den Posten hat.“
Stand jetzt hat RWO keine Abgänge, viele Verträge aber laufen zum 30. Juni aus. Natürlich gibt es schon Gespräche, doch die andauernde Hängepartie etwa über Fortbestand oder Abbruch der Saison bereitet den Planern immense Probleme Sicher aber ist: Terranova hat mit dem Neubeginn bei den Senioren nichts mehr zu tun. Das ist allein Arbeit des Cheftrainers und des Sportlichen Leiters. Bauder: „Wir sind dabei zu planen, können aber nichts abschließen.“
Es könnte lange dauern, bis gespielt wird
Ursprünglich sollte der Kader kleiner ausfallen, doch Binder gibt zu bedenken: „Wenn keiner absteigt, Aufsteiger hoch und Absteiger herunter kommen, haben wir eine sehr große Liga mit vielen Spielen, die den Kader fordern.“ Da mit weniger Einnahmen zu rechnen ist, wird dies zwangsläufig zu Sparzwang in allen Bereichen führen. Denn Bauder befürchtet, das im Zuge der langsamen Lockerungen der September nicht unbedingt der Startmonat für Regionalliga-Spiele vor Publikum sein muss. Es könnte später werden.