Oberhausen. Am Dicken Stein war Christian Dahlbeck nicht mehr glücklich, jetzt geht es zurück zu seinem Heimatverein Arminia Klosterhardt zur Zweiten.

Der verlorene Sohn kehrt zurück: Christian Dahlbeck übernimmt zur neuen Saison die in der Bezirksliga spielende Reserve von Arminia Klosterhardt. Also die Mannschaft, die er von 1998 bis 2014 trainiert und von der Kreisliga C bis in die Bezirksliga geführt hatte. Die Eingewöhnungszeit dürfte sich entsprechend im Rahmen halten, wie Team-Manager Peter Simons weiß: „Dahli ist seit über 30 Jahren dem Verein verbunden. Der kennt Arminia wie seine rechte Hosentasche.“

Im Sommer löst Dahlbeck den bisherigen Coach David Löchte ab, der seinen Posten aus privaten Gründen zum Ende der laufenden Spielzeit zur Verfügung gestellt hatte. Ihm zur Seite stehen weiterhin der bisherige Co-Trainer Marc Grzonek.

Nach 16 Jahren von Klosterhardt zum Dicken Stein

Rückblick: Nach 16 Jahren als Trainer von Arminia II wechselte Dahlbeck im Sommer 2014 zum Rivalen Sterkrade 06/07, weil er sich zum einen erstmals bei einem anderen Verein beweisen und gleichzeitig in den Genuss kommen wollte, zum ersten Mal eine erste Mannschaft trainieren zu dürfen.

Das hat auch fast sechs Jahre lang sehr gut geklappt. Dahlbeck hatte mit seiner unaufgeregten Art Erfolg am Dicken Stein. Er führte die Tackenberger gleich im ersten Jahr von der Kreisliga A zurück in die Bezirksliga und etablierte sie dort in den folgenden vier Spielzeiten stets im oberen Tabellendrittel.

Abruptes Ende bei Sterkrade 06/07 am Tackenberg

Mit der perfekten Mischung zwischen Fachkompetenz und Kumpeltyp war Dahlbeck auf dem besten Weg am Dicken Stein eine ähnliche Ära aufzubauen wie zuvor am Hans-Wagner-Weg. Bei den Spielern war er angesehen, weil er für sie auch abseits des Fußballplatzes da war und mit ihnen auch seine Freizeit verbrachte. Doch in der aktuellen Saison kam alles anders. Der Erfolg blieb plötzlich aus, Misserfolg stellte sich ein. 06/07 spielte von Beginn an gegen den Abstieg.

Im Herbst teilte der Verein Dahlbeck mit, dass man ab dem Sommer nicht mehr mit ihm plane. Und „Dahli“ warf die Brocken sofort hin. Am 31. Oktober, einen Tag vor Halloween. Für Außenstehende war dies erschreckender als so manches Halloween-Kostüm.

Praktisch zeitgleich hatte Löchte bei Arminia sein Ende zum Saisonende hin bekanntgegeben. Aus privaten Gründen, wie der Selbstständige mitteilte. Und dem Team-Manager kam sofort die Idee. „Man muss dazu sagen, dass unsere zweite Mannschaft kein typischer A-Ligist ist. Hier wird noch richtig Vereinsleben geführt, wie es in der heutigen Zeit selten der Fall ist. Geld steht nicht an oberster Stelle“, erklärt Simons. „Deswegen konnte ich auch nicht irgendwen als Trainer holen. Der hätte mir sonst noch die Strukturen durcheinander gebracht. Und der ‚Dahli’ hat von Anfang für diese Aufgabe gebrannt.“

Neuer, alter Verein am Hans-Wagner-Weg

Dahlbeck selbst sagt, dass sich „in den letzten Monaten eine Rückkehr zur Arminia mehr und mehr angedeutet hatte“. Nun ist es perfekt. Nach sechs Jahren kehrt er zu seinen Wurzeln zurück. Für Dahlbeck, der vergangenen Sonntag seinen 45. Geburtstag feierte, ist dies sicherlich ein nachträgliches Geschenk.

„Ich habe mir vor der Corona-Krise noch ein Spiel angesehen und festgestellt, dass ich knapp 80 Prozent der Mannschaft schon damals unter meiner Regie hatte“, sagt er. Eine Herzensangelegenheit, so Dahlbeck, sei dies nicht. „Das sind meine Frau und mein Kind. Aber es ist schön wieder nach Hause zu kommen.“

Planungen bei Arminia Klosterhardt II schreiten voran

Bei Arminia Klosterhardt II rollen die Planungen für die kommende Saison bereits auf Hochtouren. Neben dem neuen, alten Trainer haben folgende Spieler ihre Zusage gegeben: Alexander Ristau, Jens Bergforth, Jörn Teschner, Marius Broß, Kevin Ritter, Simon Steinberg, Tobias Wolff, Marcel Wroblewski und Martin Hassing.