Oberhausen. Es war von langer Hand vorbereitet, Mike Terranova wollte bei RWO nicht mehr so im Rampenlicht stehen Er übernimmt das Leistungszentrum.
Rot-Weiß Oberhausen wird die Saison 2020/21 mit einem neuen Cheftrainer angehen. Das haben der RWO-Vorstand, die sportliche Leitung und der scheidende Mike Terranova gemeinsam auf Wunsch des Deutsch-Italieners entschieden. „Terra“ bleibt dem Verein allerdings erhalten.
Der 43-Jährige, der von 2006 bis 2013 die Fußballschuhe für die Rot-Weißen schnürte, reifte seitdem bis heute vom quirligen Offensiv-Allrounder zum ausgebildeten Fußballlehrer. Nachdem Terranova nach 288 Spielen für RWO (88 davon in der 2. Bundesliga) seine aktive Laufbahn beendete, wurde er zunächst Co-Trainer bei den Profis.
Von der U23 zu den Profis
Sein Wissen gab er später als Nachwuchstrainer an die rot-weißen Talente weiter. Von der Talentausbildung konnte Terranova selbst profitieren, als er im Dezember 2015 zum Trainer der 2. Mannschaft aufstieg, die als U23 etliche Jugendspieler an den Profifußball heranführen sollte. Nach nur einem halben Jahr empfahl sich „Terra“ für den Posten des Cheftrainers an der Lindnerstraße. Seit Sommer 2016 stand Terranova nach jetzigem Stand 138 Mal für RWO an der Seitenlinie. Im Schnitt holte er in der Zeit 1,88 Punkte – ein enormer Wert!
Mit einer gehörigen Portion Wissen, angeeignet durch Theorie und Praxis, geht Terranova am Ende der laufenden Spielzeit zurück in den Nachwuchsbereich. Dort wird er die Sportliche Leitung des evo-Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) übernehmen.
Letzte Jahre haben Kraft gekostet
„Die letzten vier Jahre haben unglaublich viel Kraft gekostet“, sagt Mike Terranova, der neben dem sportlichen Alltag auch erfolgreich an seiner Fußballlehrerausbildung arbeiten musste und ergänzt: „Ich habe mir die Entscheidung lange und ausgiebig überlegt. Schon vor Monaten bin ich mit meinen Gedanken auf Patrick Bauder zugegangen. Sie haben nichts mit den letzten Ergebnissen wie dem 1:1 gegen Lotte oder Aachen zu tun. Das waren Top-Teams mit Drittliga-Erfahrung und keine Laufkundschaft. Aber ich bin immer fair und ehrlich. Darum habe ich von Anfang an mit offenen Karten gespielt und den Zeitpunkt bewusst gewählt. So hat der Verein die Chance, einen geeigneten Nachfolger und die entsprechenden Spieler zu finden. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und danke dem Vorstand für das Vertrauen. Gleichzeitig möchte ich auch den Fans für ihre Unterstützung danken. Ich habe in den vier Jahren jede Minute genossen. Ich hätte den Pokal gerne nochmal nach Oberhausen gebracht. Der Verein mit seinen Fans hat sehr viel Potenzial. Ich bin stolz, wie meine Jungs die rot-weißen Tugenden wie Lauf-, Einsatz- und Kampfbereitschaft, von denen ich schon als Spieler gelebt haben, so gut umsetzen konnten.“
Die aktuelle Saison ist natürlich noch nicht abgehakt
Terranova betont aber auch gleichzeitig: „Mit meiner Entscheidung habe ich die aktuelle Saison aber noch nicht abgehakt! Wir haben noch genügend Spiele, um den Abstand nach oben abzubauen. Wenn Verl oder Essen patzen, werden wir da sein! Wir werden bis zum letzten Spieltag kämpfen. Wir wollen wieder das Herzschlag-Finale! Diesmal aber mit dem besseren Ende! Sowas wie in Berlin 2008 war schon geil!“
Ein Nachfolger für Mike Terranova auf dem Cheftrainer-Posten steht noch nicht fest. Sobald es eine Entscheidung gibt, wird RWO dies über die Vereinsmedien vermelden.