Nach den Siegen gegen Dachau und Joker Altstadt ist der Deutsche Meistertitel für den Poolbillard-Bundesligisten BC Oberhausen zum Greifen nah.

Der BCO hat es selbst in den Queues, Ende April den Deutschen Meistertitel im Poolbillard nach sechs Jahren mal wieder nach Oberhausen zu holen. Am vorletzten Doppelspieltag feierte der Gastgeber einen 8:0-Erfolg gegen den BSV Dachau sowie einen 5:3-Sieg gegen den PBC Joker Altstadt.

In den letzten Doppelspieltag am 25./26. April in Hamburg und Schwerte gehen die Oberhausener mit einem Zähler Vorsprung auf den Verfolger 1. PBC Stankt Augustin.

Kantersieg mit Beigeschmack

Beim Kantersieg gegen den vierfachen Deutschen Meister aus Dachau gibt es allerdings einen Beigeschmack. „Angekündigt hatten wir ja den FC Bayern des Poolbillard, gekommen ist allerdings die zweite Mannschaft des BSV Dachau“, erläutert BCO-Mannschaftskapitän Andreas Roschkowsky. „Sie werden wahrscheinlich auch den Rest der Saison nicht mehr mit ihren Stars spielen, was natürlich von manchen Gegnern in der Liga schon als Wettbewerbsverzerrung angesehen wird, gerade im Abstiegskampf.“

Coronavirus erreicht auch den Billardsport

Das Coronavirus hat auch den Billardsport erreicht. Die anstehende Billard-Weltmeisterschaft in Viersen wurde auf den 27. bis 30. August verschoben, die für den 13. bis 18. April angesetzten Deutschen Jugend-Meisterschaften in Bad Wildungen (Nordhessen) bisher ohne Nachholtermin abgesagt.

„Natürlich nehmen auch wir das Thema ernst. Nicht alle Spieler haben sich die Hand gegeben, zudem haben wir Desinfektionsmittel im Vereinsheim“, so Andreas Roschkowsky. „Wir hoffen, dass die Liga trotzdem ihren geregelten Gang gehen kann und wir Ende April die letzten beiden Spiele regulär austragen.“

Nun kann im Sport niemand der Konkurrenz vorschreiben, wenn sie aufzustellen hat. Im Falle des BSV, der vor dem Spieltag ohnehin nur noch eine klitzekleine theoretische Chance auf den Titel gehabt hatte, sollen die Gelder dem Vernehmen nach nun zum Saisonende in die neue Clubheimat anstatt in die Spieler investiert werden. „Das hätte man uns aber durchaus früher als am Nachmittag vor Spiel mitteilen können“, so Roschkowsky. „Wir haben extra für dieses Spiel noch Niels Feijen einfliegen lassen und zudem hatten sich einige Zuschauer bei uns sehr auf die Duelle mit deren Top-Spielern gefreut.“

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Zudem hatte der Gastgeber nun auch noch den Druck, sich gegen den krassen Außenseiter nicht zu blamieren oder gar die Titelchance zu verspielen. „Wir waren schon erleichtert nach dem klaren Sieg, zumal die Jungs auch echt Billard spielen können“, so Roschkowsky über die in der Regionalliga beheimatete BSV-Reserve, die tags darauf beim BSC Joker Neukirchen-Vluyn aus einem 0:4-Rückstand in der Rückrunde noch ein 4:4 machte.

Weißenberger behält die Nerven

Noch stärkeren Kontrahenten sahen sich die Oberhausener dann gegen Altstadt gegenüber. Zudem fehlte in den eigenen Reihen Niels Feijen, der sich wie geplant auf eine Turnierreise Richtung USA aufgemacht hatte. „Wir haben sicherlich nicht unsere besten Spiele abgeliefert, gerade ich nicht, und sind sehr froh, dass der Geronimo im letzten Spiel noch den fünften Punkt geholt hat“, so Roschkowsky über den knappen 2:1 (4:3)-Sieg von Geronimo Weißenberger im 10-Ball gegen Andreas Daniel.

BC Oberhausen - BSV Dachau 8:0

14.1 endlos: Stefan Nölle - Johannes Halbinger 125:46; 8-Ball: Geronimo Weißenberger - Leon Lorenz 2:0; 9-Ball: Niels Feijen - Joh. Schmitt 2:1; 10-Ball: Lars Kuckherm - M. Gulic 2:0; 14.1 endlos: Andreas Roschkowsky - Schmitt 125:60; 8-Ball: Kuckherm - Halbinger 2:1; 9-Ball: Nölle - Gulic 2:1; 10-Ball: Feijen - Lorenz 2:0.

BC Oberhausen - PBC Joker Altstadt 5:3

14.1 endlos: Nölle -Andreas Daniel 125:8; 8-Ball: Weißenberger - Sebastian Staab 2:1; 9-Ball: Roschkowsky - Marco Dorenburg 0:2; 10-Ball: Kuckherm - Sebastian Ludwig 2:0; 14.1 endlos: Roschkowsky - Staab 102:125: 8-Ball: Kuckherm - Dorenburg 2:0; 9-Ball: Nölle - Ludwig 0:2; 10-Ball: Weißenberger - Daniel 2:1.