Oberhausen. . Bei der Preisverleihung wurden Schwimmerin Michelle Lambert, Triathlet Timo Schaffeld und Niederrheinpokal-Sieger Rot-Weiß Oberhausen geehrt.

Es wurde mal wieder einiges geboten bei der 19. Oberhausener Sportgala in der Luise-Albertz-Halle. Zwischen akrobatischen, komödiantischen und musikalischen Höhepunkten standen natürlich die Auszeichnungen zur Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres im Mittelpunkt. Und dabei war es ganz egal, ob die Sieger vor Ort oder per Skype die Ehrung entgegen nahmen. Denn eines wurde an diesem Abend wieder einmal deutlich: An sportlicher Klasse mangelt es Oberhausen nicht.

Das zeigte sich direkt zum Auftakt, als wie in den vergangenen Jahren die Cheerleader der Silver Stars aus Buschhausen den Saal auf Betriebstemperatur brachten, ehe Moderator Christian Keller die Bühne betrat. „Die Halle wird kochen“, versprach der ehemalige Weltklasse-Schwimmer, der bereits 2018 durch die Gala führte. Dafür sollten die sechs Showacts sorgen, die über die rund zweieinhalb Stunden verteilt auftraten.

Kai Magnus Sting sorgt für Lacher

OB Daniel Schranz (l.) nahm die Wahl zur Sportlerin des Jahres. Michelle Lambertz (oben, live per Skype). Rennreiterin Rebecca Danz (Mitte) und Christian Keller.
OB Daniel Schranz (l.) nahm die Wahl zur Sportlerin des Jahres. Michelle Lambertz (oben, live per Skype). Rennreiterin Rebecca Danz (Mitte) und Christian Keller. © Jörg Schimmel

Laura Stulich und ihr Partner Boy Looijen, der zunächst solo mit seiner visuellen LED-Würfel-Jonglage Licht ins Dunkel brachte, sorgten mit ihrer Luftakrobatik am Vertikaltuch für einen Hauch von Schwerelosigkeit. Für den Humor „umme Ecke“ war Kabarettist Kai Magnus Sting zuständig, der frei Schnauze über Skurrilitäten des Alltags philosophierte. Und wie einfach doch das Leben früher war, als es noch drei Fernsehprogramme gab und das Telefon nur mit Wählscheibe funktionierte. Den Humor-Nerv des Publikums traf der Duisburger. Kein Wunder: „Der Pott ist eben eine große Familie.“ Im Nachhinein betrachtet war dies leider der Höhepunkt des Bereichs Show.

Im Anschluss standen die Sportlerehrungen im Mittelpunkt. Zunächst waren die Damen an der Reihe, wobei zwei der Nominierten nicht persönlich vor Ort sein konnten. Kanutin Katharina Koether befindet sich aktuell, wie der ebenfalls nominierte Lukas Reuschenbach, im DKV-Trainingslager in Florida. Schwimmerin Michelle Lambert wurde per Skype aus Leipzig zugeschaltet, wo sie einen Vorbereitungswettkampf für die Qualifikation zur Schwimm-WM im südkoreanischen Gwangju absolvierte. Ebenfalls nominiert war Rennweltmeisterin Rebecca Danz.

„Oberhausen wird immer meine Stadt bleiben“

Sorgte in der vollen Luise-Albertz-Halle für reichlich Lacher: Kabarettist Kai Magnus Sting sprach über allerlei Skurrilitäten des Alltags.
Sorgte in der vollen Luise-Albertz-Halle für reichlich Lacher: Kabarettist Kai Magnus Sting sprach über allerlei Skurrilitäten des Alltags. © Jörg Schimmel

Der Preis aus den Händen von Oberbürgermeister Daniel Schranz erhielt schließlich Michelle Lambert, deren Schwester Leslie den Preis für sie entgegennahm. Die 24-Jährige wurde damit zum zweiten Mal zu Oberhausens Sportlerin des Jahres gewählt. „Auch wenn ich mittlerweile für Potsdam an den Start gehe, wird Oberhausen immer meine Stadt bleiben“, sagte Lambert freudestrahlend.

Bei den Männern setzte sich Timo Schaffeld (OTV 1873) gegen Boxer Abass Baraou und Kanu-Weltmeister Lukas Reuschenbach durch. Er bekam den Preis von SSB-Präsident Manfred Gregorius überreicht. Schaffeld hatte beim letzten Ironman in Hawaii mit Streckenrekord seine Altersklasse (18 bis 24) gewonnen. Auf Kellers Frage, ob er denn bei einem möglichen Gesamtsieg des härtesten Triathlons der Welt seiner Freundin wie Sieger Patrick Lange einen Heiratsantrag im Zieleinlauf machen würde, sagte der 22-Jährige: „In dieser Hinsicht ist in diesem Jahr noch nichts geplant.“

Wiedersehen bei Aufstieg

Präsentierten ihr Fitnessprogramm auf dem Trampolin: Die Damen von Jumping Fitness von Taiko Dojo.
Präsentierten ihr Fitnessprogramm auf dem Trampolin: Die Damen von Jumping Fitness von Taiko Dojo. © Jörg Schimmel

Ein rundes Wochenende erlebten die Kicker von Rot-Weiß Oberhausen, die, nachdem sie kurz zuvor in der Regionalliga mit dem 1:0 in Wiedenbrück den Rückstand auf Spitzenreiter Viktoria Köln auf sechs Punkte verkürzten, zur Mannschaft des Jahres gewählt wurde. Der Niederrheinpokalsieger setzte sich damit gegen die Buschhausener Tischtennisspieler und den Badminton-Zweitligist Sterkrade Nord durch. RWO-Kapitän Patrick Bauder: „Wir freuen uns natürlich über diese Auszeichnung und hoffen, dass wir mit dem Aufstieg in Liga drei im nächsten Jahr wieder hier oben stehen werden.“ Traditionell haben es Fußball-Teams, zumal Profis, schwer bei dieser Veranstaltung. Sie wurden nur mit dünnem Beifall bedacht, im Gegensatz zu den Solo-Kandidaten.

Nachdem bereits zuvor die Damen von Jumping Fitness von Taiko Dojo auf dem Trampolin 400 Muskeln aktivierten und ordentlich ins Schwitzen kamen, tänzelte zum Abschluss Drunken Master Noah an der Laternenstange herum. Zudem bewies die A-Capella-Band basta, dass nicht Helene Fischer, sondern Marianne Rosenberg die wahre Königin des deutschen Schlagers ist. Allerdings blieb die große Begeisterung beim Publikum aus, so dass bereits nach drei Liedern Schluss war. Überhaupt ließ der Showteil die Klasse der Vorjahre vermissen, so dass sich in Einheit mit den oft langatmigen Moderationen und Ehrenreden mitunter Langeweile auftat.

1000 Euro für die RWO-Jugendabteilung

Wie gewohnt rundete die Tombola-Auslosung den Abend ab. Dabei gewann RWO-Vorstand Herbert Jöring den dritten Preis, einen Silberbarren in Wert von 500 Euro. Spontan entschied sich Jöring aber, den Preis zur Versteigerung freizugeben. Am Ende wurden 1000 Euro für die RWO-Jugendabteilung erzielt.

In der benachbarten Sportsbar wurde dann der Schlussakkord eingeleitet: bei Tanz und nettem Plausch.