Oberhausen. . Die Routiniers von RW Oberhausen haben ihren Triumph beim NRW-Traditionsmasters in Mülheim wiederholt. Danach hatte es nicht immer ausgesehen.
Die Malocherschicht hat wieder zugeschlagen: Mit einem 2:1-Sieg im Finale der 14. NRW-Hallenmasters gegen den VfL Bochum sicherte sich die Traditionself von RW Oberhausen nach 2009 und 2018 den dritten Titel bei diesem Hallen-Fußballturnier. Am Ende war es zwar ein hartes Stück Arbeit, doch auch Trainer Volker Schmidthaus wusste, dass auf sein Team Verlass ist, wenn es hart auf hart kommt. „Was die Jungs wieder auf den Platz gebracht haben, da fehlen mir die Worte. Einfach geil.“
Diesen Worten schloss sich sein Kollege Carsten Kemnitz an, für den es die zweiten Masters als Linienchef waren. „Das wird langsam zu einer schönen Tradition.“ Als Titelverteidiger hatte RWO die Ehre, dass Eröffnungsspiel zu bestreiten. Und wie im vergangenen Jahr beim 2:1-Erfolg gegen RWE erlebten die Kleeblätter auch gegen Fortuna Düsseldorf einen Auftakt nach Maß. Bereits nach 60 Sekunden erzielte Musa Celik nach Banden-Vorlage durch David Müller das 1:0, was allerdings nur wenige Augenblicke Bestand hatte. Nach Foul von Keeper Frank Langela markierten die Düsseldorfer das 1:1.
RWO blieb tonangebend und ging durch eine schöne Kombination zwischen Mike Terranova, Benjamin Weigelt und letztlich Jens Robben wieder in Führung. Zwar verpasste Müller die vorzeitige Entscheidung, doch vier Minuten vor dem Ende stand Terranova goldrichtig und traf zum verdienten 3:1. Ein Treffer, der stimmungstechnisch besonders bei den zahlreichen RWO-Fans gut ankam, die ihren „Fußballgott“ mit Sprechchören feierten.
Niederlage gegen 1. FC Köln
Im zweiten Spiel wartete dann mit dem 1. FC Köln erneut ein Rhein-Club auf die Traditionself. Und diesmal waren es die Kölner, die per Blitzstart zum 1:0 einnetzten. Es dauerte ein wenig, ehe Oberhausen in die Partie fand und durch Robbens Drehschuss auf 1:1 stellte. Während danach sowohl RWO, als auch die Domstädter nur das Aluminium trafen, zeigte sich Massimo Cannizzaro mit seinem Doppelschlag treffsicherer. 3:1 für Köln. Zwar warf RWO in der Schlussphase nochmal alles nach vorne, doch die erhoffte Wende blieb aus.
Somit musste das dritte und letzte Gruppenspiel gegen den ewigen Rivalen RW Essen die Entscheidung bringen. Nur mit einem Sieg konnte RWO noch das Halbfinale buchen. Und in der Tat entwickelte sich eine intensive Partie die alles bot, was der Fußball an Drama so zu bieten hat.
Landers dreht die Partie gegen Essen
Zunächst brachte Erwin Koen die Essener per Abstauber in Front, nachdem zuvor Langela glänzend reagiert hatte. Auch im Anschluss hatten es die Rot-Weißen ihrem Keeper zu verdanken, dass es beim 0:1 blieb. RWO kämpfte sich jedoch zurück ins Geschehen und bejubelte durch Marcel Landers den überlebenswichtigen Ausgleich. In den Schlussminuten drängten die Kleeblätter, aber als Celik eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt und RWO das Spiel in Unterzahl beenden musste, schien die Sache eigentlich gelaufen. Doch nicht für Marcel Landers, der mit seinem zweiten Treffer 40 Sekunden vor dem Abpfiff das Semifinale perfekt machte. Nach diesem Krimi war auch der Kemnitz sichtlich mitgenommen.
„So muss Fußball sein. Was jetzt kommt ist Zugabe.“ Im Halbfinale stand die Endspielpaarung von 2018 auf dem Programm. Die Schalker wollte Revanche für das 0:2 aus dem Vorjahr nehmen und gingen ausgerechnet durch Ex-RWOler Markus Kaya in Führung. RWO zeigte erneut Kämpferherz und drehte durch Dimitrios Pappas und Celik die Partie.
Eiskalt vom Punkt
Nachdem Gerald Asamoah noch das 2:2 gelang, musste das Neunmeterschießen die Entscheidung bringen. Hier lag das Glück auf Seiten der Oberhausener: Alle roten-weißen Schützen, Landers, Weigelt und Müller, blieben eiskalt vom Punkt.
Der Finaleinzug war perfekt, es wartete der VfL Bochum. Und erneut musste RWO einem Rückstand (Tomasz Waldoch/11.) hinterlaufen, der aber durch Julian Lüttmann (13.) und David Müller (14.) noch zum verdienten Erfolg umgedreht wurde. Die Mission Titelverteidigung war geglückt.
„Wir sind wahnsinnig stolz. Sowas schaffen nur ganz wenige Teams und wir gehören jetzt dazu“, sagte Kemnitz kurz nach Schlusspfiff. Da hatten seine Spieler bereits die Kabine in eine kleine Partyzone verwandelt. Eine Party, die sicherlich noch bis spät in die Nacht ging.
So haben sie gespielt
RWO
Tor: Manuel Schulz, Frank Langela.
Feld: Daniel Embers, Dimitrios Pappas, Tim Reichert, Frank Scharpenberg, Musa Celik, David Müller, Almir Sogolj, Benjamin Schüssler, Julian Lüttmann, Benjamin Reichert, Marcel Landers, Mike Terranova, Benjamin Weigelt, Jens Robben, Julian Lüttmann.
Trainer: Carsten Kemnitz, Volker Schmidthaus.
Gruppe A: RW Oberhausen - Fortuna Düsseldorf 3:1, RW Essen - 1. FC Köln 1:1, 1. FC - RWO 3:1, RWE - Fortuna 5:1, RWO - RWE 2:1, Fortuna - 1. FC 1:5.
Tabelle, Gruppe A
1. 1. FC Köln 9:3 Tore 7 Punkte
2. RWO 6:5 6
3. RWE 7:4 4
4. F. Düsseldorf 3:13 0
Gruppe B: FC Schalke 04 - Mülheim All Stars 3:2, VfL Bochum - MSV Duisburg 4:2, MSV - S04 3:5, VfL - All Stars 1:1, S04 - VfL 4:1, All Stars - MSV 3:3.
Tabelle, Gruppe B
1. FC Schalke 04 12:6 9
2. VfL Bochum 6:7 4
3. Mülheim All Stars 6:7 2
4. MSV Duisburg 8:12 1
Halbfinale
1. FC Köln -
VfL Bochum 2:4 (2:2) n. N.
FC Schalke 04 -
RWO
3:5 (2:2) n. N.
Tore: 1:0 Kaya (11.), 1:1 Pappas, 1:2 Celik, 2:2 Asamoah.
Neunmeterschießen: 2:3 Landers, 3:3 Kaya, 3:4 Weigelt, Waldoch verschießt, 3:5 Müller.
Neunmeterschießen um Platz 3
1. FC Köln -
FC Schalke 04 3:1
Endspiel
VfL Bochum -
RWO
1:2
Tore: 1:0 Kaczor (10.), 1:1 Lüttmann (13.), 1:2 Müller (14.).