Oberhausen. . Der 38-Jährige stieg 2008 mit den Kleeblättern in die zweite Liga auf. Eine prägende Zeit. Heute ist er Co-Trainer der B-Jugend von Schalke 04.

Für viele Fans von Rot-Weiß Oberhausen sind die NRW-Traditionsmasters jedes Jahr eine gute Möglichkeit, ehemalige Spieler des Clubs wieder in Aktion zu erleben. Vielleicht ist es etwas Nostalgie, vielleicht auch etwas Wehmut. Wahrscheinlich sind es aber einfach die vielen Erinnerungen, die man mit den Spielern von gestern verbindet. Einen besonderen Platz dürften dabei jene Spieler haben, die vor knapp zehn Jahren den zweifachen Aufstieg von der Oberliga bis in die zweite Bundesliga schafften. Einer davon war Markus Kaya, der zwar bei den Masters im Trikot seines Jugendvereins Schalke 04 auftrat, genauso gut aber auch mit dem Kleeblatt auf der Brust hätte spielen können.

Große Verbundenheit: „La Familia“

Denn im Gegensatz zu vielen Fans, die ihre Helden von damals nur unregelmäßig zu Gesicht bekommen, ist die Verbundenheit zwischen den Kickern von damals immer noch sehr groß. „La Familia“ eben: „Der Kontakt zu den Jungs ist ununterbrochen da. Es ist nicht so, als würden wir uns nur einmal im Jahr in der Halle sehen. Wir haben regelmäßig Kontakt und tauschen uns durch unsere WhatsApp-Gruppe ständig aus“, berichtet Kaya, der bei dem diesjährigen Hallenturnier in Mülheim mit fünf Treffern der erfolgreichste Torjäger war.

Am Ende reichte es allerdings für ihn und seine Schalker Kollegen nur für Platz zwei. Ausgerechnet gegen RWO war im Finale Endstation. Mit dem 2:0-Erfolg sicherten sich die Kleeblätter erstmals seit 2009 wieder den Titel. Ein Umstand, den Kaya durchaus verschmerzen kann: „Ich will immer noch jedes Spiel gewinnen, aber wenn wir den Turniersieg nicht holen, gönne ich das natürlich meinen Jungs. Außerdem denke ich, ist der Erfolg auch absolut verdient gewesen.“

Tor des Monats im Mai 2008

Der 38-Jährige kam zum 1. Januar 2007 von der SSVg Velbert nach Oberhausen. Er folgte damit Trainer Hans-Günter Bruns, der bereits kurz zuvor Velbert Richtung RWO verlassen hatte. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga etablierte er sich endgültig als Stammspieler und erzielte elf Tore für die Kleeblätter. Seinen wohl bekanntesten Treffer machte er dabei im drittletzten Saisonspiel am 18. Mai 2008 gegen den SV Babelsberg 03, wo er aus knapp 50 Metern das 2:0 (Endstand: 4:1) markierte. Dafür gab es wenig später die Medaille für das Tor des Monats der ARD-Sportschau, die bis heute einen Ehrenplatz im Hause Kaya hat: „Die steht immer noch in der Vitrine und wird auch immer wieder gerne gezeigt. Es können schließlich nicht viele behaupten, einmal das Tor des Monats erzielt zu haben.“

Zwei Wochen später machten die Kleeblätter dann die Sensation perfekt und stiegen mit dem 3:0-Erfolg bei Union Berlin endgültig in die zweite Liga auf. Bis heute sorgt diese prägende Zeit zwischen den ehemaligen Kollegen für reichlich Gesprächsstoff und man schwelgt gerne hin und wieder in der Erinnerung. „Viele Spieler waren schon in einem Alter, wo nicht mehr zwingend damit zu rechnen war, dass es nochmal für den Profibereich reicht. Sowas schweißt zusammen. Die Leidenschaft, die uns damals verbunden hat, wird uns wohl auch noch in 20, 30 Jahren verbinden.“

Co-Trainer bei der U 17 von Schalke 04

Nachdem Abstieg in dritte Liga ging der gebürtige Berliner 2011 wieder nach Velbert zurück. 2014 wechselte er zum VfB Hüls, wo er dann ein Jahr später auch als Trainer tätig war und in der Bezirksliga eine neue Mannschaft aufbaute. Seit letztem Sommer ist er nun bei der B-Jugend von Schalke als Co-Trainer in Amt und Würden. Doch wie sieht Kaya seine Zukunft in diesem Bereich? „Ich arbeite unheimlich gerne nebenberuflich als Trainer. Persönlich setze ich mich aber nicht unter Druck, dies zwingend hauptberuflich zu machen. Wenn es kommt, ist es schön, aber andersrum kann ich auch damit leben.“

Auch den Werdegang seines Freundes Dimitrios Pappas verfolgt er aufmerksam. Dieser ist bekanntlich Trainer der U 19 von RWO und hat bisher eine sehr gute erste Saisonhälfte in der A-Junioren Bundesliga hinter sich. „Dimi macht in dem Bereich seine Arbeit wirklich top. Er hat die Mannschaft selbst zusammen gestellt und ich denke, er kann schon frühzeitig für die nächste Saison planen.“

Mentalität muss stimmen

Vor allem einen Aspekt sieht er als besonderen Verdienst von Pappas an. Ein Aspekt, der auch jene Spieler von 2008 auszeichnete und zu ungeahnten Erfolgen brachte: „Man sieht einfach seine Handschrift, da die Jungs sehr griffig und bissig auftreten. Die Mentalität, mit welchem Einsatz man an die Sache geht, macht unheimlich viel aus. Dadurch kann man auch gegen Gegner, die vielleicht technisch versierter sind, einiges gut machen.“

INFO: Auch Hans-Günter Bruns freute sich über das Wiedersehen

Zwar verpasste Trainer Hans-Günter Bruns mit seiner Mannschaft, den Mülheim All Stars, den Einzug ins Halbfinale bei den NRW-Traditionsmasters. Dennoch freute er sich, viele seiner ehemaligen RWO-Spieler wieder zu sehen und zwischen den Partien mit ihnen zu quatschen: „Es macht immer Spaß, die Jungs zu sehen. Wir waren damals eine gute Einheit. Beim doppelten Aufstieg musste alles passen und das war am Ende auch der Fall.“