Mülheim. Mit 15 begann Anna van den Troost ihre Lehre. Die Arbeit zahlt sich aus. Trainerin Yasmin Almenräder freut sich über zwei Erfolge auf der heimischen Galopprennbahn.
Sibylle Voigt ist derzeit die erfolgreichste Reiterin bei Galopprennen auf den deutschen Bahnen. In der Jockey-Rangliste, die der Däne Thore Hammer-Hansen mit 62 Saisonsiegen anführt, liegt die Schweizerin auf dem fünften Platz. Ihren zehnten Rang in der laufenden Jahreswertung konnte Anna van den Troost am Renntag auf der Raffelberger Bahn erfolgreich verteidigen. In der letzten Prüfung des Tages gelang der Belgierin der 21. Erfolg in 2024. Die 27-Jährige ist seit vielen Jahren Stalljockey bei der Mülheimer Trainerin Yasmin Almenräder.
Im „Preis der Emil Steinshoff“, ein mit 8200 Euro und über 1500 Meter führendes Rennen, beendeten Anna van den Troost und der vierjährige Wallach Murray aus dem Almenräder-Stall den Mülheimer Renntag mit dem dritten Heimsieg (zwei Erfolge von Almenräder und der 500. Karrieresieg von Axel Kleinkorres). „Er hat es super gemacht und ist sehr gut abgesprungen. Es hat am Ende genau für den ersten Platz im Ziel gereicht“, sagte Anna van den Troost nach der Prüfung.
Anna van den Troost begann mit 15 Jahren ihre Ausbildung im Rennstall
Im Hauptrennen um das 81. Silberne Band der Ruhr, Deutschlands längstes Flachrennen über 3300 Meter, hatte sie mit Lion‘s Head weit hinter der hochüberlegenen Siegerin Partnun mit Michal Abik im Sattel nur den neunten Rang belegen können.
Dennoch: Die Belgierin aus dem Raffelberger Almenräder-Stall zählt zu den Top-Jockeys in Deutschland. Am 7. April 2013 absolvierte sie einst ihren ersten Start – ebenfalls in Mülheim. Mit Keyana landete sie damals direkt auf dem zweiten Platz. Nur eine Woche später feierte sie mit Kina Jazz in Sonsbeck ihren ersten Karrieresieg.
„Ich bin durch meinen Bruder zum Rennsport gekommen. Er hat bereits mit 15 Jahren eine Ausbildung im Rennstall angefangen und ich habe deswegen schon früh damit begonnen, auf Ponys zu reiten. Mit 15 bin ich dann selbst in die Lehre gegangen. Schon ganz am Anfang wusste ich, dass Jockey mein Traumberuf ist“, erzählt Anna van den Troost, die ergänzt: „Ich genieße am Stall großes Vertrauen. Meine Chefin Yasmin Almenräder unterstützt mich sehr.“
Saisonfinale am Zweiten Weihnachtstag
Jockeys dürfen nicht viel Gewicht mit sich herumtragen. Damit hat Anna van den Troost kein Problem: „Ich ernähre mich gesund und muss nicht hungern. Um fit zu bleiben, mache ich natürlich Sport wie Krafttraining und Fahrrad fahren sowie Yoga.“ Der Fleiß zahlt sich aus. Längst hat sie sich in der Jockeyszene etabliert.
Yasmin Almenräder kann stolz auf ihre Reiterin sein. Und die nächste junge Dame schickt sich an, schon bald in die Fußstapfen von Anna van den Troost zu treten. Im Rennen um die „Sparkasse Mülheim“-Nachwuchstrophy triumphierte Vivian Fahrnow, Auszubildende am Almenräder-Stall, bei ihrem fünften Start bereits zum zweiten Mal. Damit legte sie einen ähnlich erfolgreichen Karrierestart wie einst van den Troost hin. Am 26. Dezember endet die Mülheimer Galoppsaison 2024. Dann möchte Fahrnow mit dem Gewinn der Nachwuchstrophy-Gesamtwertung ein weiteres Ausrufezeichen setzen.
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