Mülheim. Vor einer tollen Kulisse im Ruhrstadion verkauft sich der Mülheimer FC im Duell gegen Rot-Weiss Essen teuer. Die Sensation bleibt aus.

Celal Cetinkaya, der Vorsitzende des Mülheimer FC 97, schlug vor Verzweiflung auf die Balustrade unter dem Dach des Mülheimer Ruhrstadions. Gerade hatte sein Stürmer Robert Molango die größte Chance auf den Ausgleich im Niederrheinpokalspiel gegen Rot-Weiss Essen vergeben. Eine weitere sollte nur eine Minute später folgen. Am Ende setzte sich der Drittligist glanzlos mit 2:0 (1:0) im Ruhrstadion durch und steht in Runde drei.

In den ersten Minuten nach dem Schlusspfiff fiel es den Verantwortlichen des Oberligisten noch schwer, die anerkennenden Worte für eine gute Leistung entgegen zu nehmen. Zu nah wähnte man sich vor offiziell 1359 Zuschauern (in Wahrheit sicherlich deutlich mehr) an einer vermeintlichen Überraschung.

Mülheimer FC: „Das ist das, was gerade ein bisschen weh tut“

„Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn wir eine unsere Chancen machen, dann machen wir den Essenern hier richtig das Leben schwer“, meinte Trainer Ahmet Inal. „Das ist das, was grade ein bisschen weh tut“, meinte auch Tolunay Isik, Torwart und einer der drei Kapitäne des MFC. „Wir hatten die Chancen.“

Dabei schien zunächst alles für den Gast aus Liga drei zu laufen. Michael Schultz köpfte schon in Minute sieben mit Unterstützung des Innenpfostens das 1:0 für RWE. Die Mülheimer gingen in den Zweikämpfen noch ungewohnt zögerlich zu Werke. „Das war der Respekt vor dem Gegner, das kann man den Jungs nicht übelnehmen“, urteilte Inal.

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Die Essener ruhten sich aber etwas zu sehr auf ihrer Führung aus und die Mülheimer wurden irgendwann mutiger. „Unser Ziel war es nicht, uns hinten rein zu stellen, wir wollten Fußball spielen und ich fand, dass wir das phasenweise sehr gut gemacht haben“, meinte der MFC-Coach.

Drei dicke Chance für den Mülheimer FC zum Ausgleich

In der ersten Halbzeit hatte Cem Sabanci die größte Chance (21.), in der zweiten erst Molango, dann Mehmet Dalyanoglu, dessen Hereingabe RWE-Verteidiger José-Enrique Rios Alonso noch abfälschte und damit für seinen Keeper brandgefährlich machte.

„Wir haben gesehen: Wir haben es drauf und haben uns Chancen herausgespielt. Diese Spiele entscheiden halt Kleinigkeiten“, meinte Isik. Auch sein Trainer attestierte dem MFC-Team, ein „sehr, sehr gutes Spiel gemacht“ und sich teuer verkauf zu haben. „Dieses gute Spiel müssen wir mit in die Liga nehmen.“ Nächster Gegner ist dort schon am Mittwochabend der VfB Homberg (19.30 Uhr, PCC-Stadion).

Das sagte RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach dem Spiel

Essens Trainer Christoph Dabrowski hielt sich mit Kritik an seiner Mannschaft nach dem Spiel zurück. „Es ist immer schwer auf einem Kunstrasen. Das sind jedes Mal Spiel, wo ich viel Respekt vor habe. Am Ende war es keine Glanzleistung, aber unsere Priorität lag auf der nächsten Runde“, so der RWE-Linienchef.

Den Gastgebern zollte der Coach Respekt. „Die Mülheimer hatten nichts zu verlieren und haben alles reingehauen“, meinte Dabrowski und fügte an seine Schützlinge gewandt hinzu: „Wir waren nicht zielstrebig genug. Mit einem 2:0 oder 3:0 wäre Ruhe im Karton. Solange es 1:0 steht, besteht immer die Gefahr, dass was passiert.“

Mülheimer FC 97 – Rot-Weiss Essen 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Schultz (7.), 0:2 Meisel (81.)

MFC: T. Isik – Sat, Kayaoglu, Aydin, Maluze – Anadol (60. Y. isik), Uzun (86. Karkar) – Beira (70. Weber), Dalyanoglu (84. Hotta) – Sabanci (63. Yildirim), Molango

RWE: Wienand – Kaiser, Rios Alonso, Schultz, Brumme – Müsel, Swajkowski (74. Voufack) – Boyamba (46. Safi), Berisha (56. Arslan), Meisel (83. D’Haese) – Vonic (69. Wintzheimer)