Mülheim. Zur Pause führt die SG Schönebeck im Duell gegen Adler Union Frintrop. Warum das Finale am Ende an die Cornelissen-Elf geht.
Als die DJK Adler Union Frintrop in der letzten Minute mit drei Mann auf das Tor der SG Essen-Schönebeck zulief, stand die Entscheidung im MWB-Cup auf der Anlage des SV Rot-Weiss Mülheim kurz bevor. Mittelstürmer Yannick Reiners war es dann vorbehalten, mit dem 4:2 für seine Mannschaft den Schlusspunkt zu setzen.
„Es war ein wichtiges Zeichen an die Mannschaft, dass wir gegen ein Team aus der Landesliga auch gewinnen können“, meinte Frintrops Trainer Marcel Cornelissen nach dem Schlusspfiff. Der Coach war vor allem mit der zweiten Hälfte seiner Schützlinge zufrieden. „Machen wir uns nichts vor: Das war heute das einzige richtige Testspiel. Die anderen waren eher Bewegungstherapie. Aber die Intensität hat gestimmt und dass wir nach der Pause zulegen konnten, stimmt mich positiv“, so der Coach.
Zur Pause liegt die SGS Essen noch verdient vorne
Denn die erste Halbzeit ging an die Elf von der Ardelhütte. Schon in der neunten Minute nutzte Jesse Arthur einen Patzer in der Adler-Hintermannschaft zur Schönebecker Führung. Frintrop übernahm erst nach etwa 20 Minuten mehr die Initiative, der Ausgleich fiel aber erst nach einer halben Stunde. Reiners ließ mit einer Drehung seinen Kontrahenten aussteigen und legte quer für Melvin Ridder – 1:1.
Doch die SGS blieb alles in allem die bessere Mannschaft und nach einem Ballgewinn von Soheib Benhamza auf der linken Seite traf Erik Ludwig per Flachschuss zur erneuten Führung für die Rehmann-Elf.
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Der Coach wechselte dann zur Pause viermal. „Die Wechsel waren vorher besprochen. In einem normalen Spiel hätte ich natürlich nicht gewechselt, weil wir gut drin waren“, meinte Trainer Olaf Rehmann und ergänzte: „Ich habe auch Qualität runtergenommen aber das ist ja immer die Frage, die wir in der Vorbereitung stellen, ob alle Spieler für solche Situationen fit sind. Heute konnten die, die reinkamen, nicht so überzeugen, wie sie es in den vorherigen Spielen schon gemacht haben.“
Dem Coach missfiel vor allem die reste Viertelstunde nach der Pause, in der Frintrop seine Intensität erhöhen konnte. „Wir haben gut gepresst, hatten im Ballbesitz viele gute Aktionen und deutlich mehr Tiefe als in der ersten Halbzeit“, urteilte Trainer Cornelissen und meinte zudem: „Wir hatten schon nach der Pause Möglichkeiten, dass wir es früher drehen.“
Frintrop dreht nach der Pause das Finale
Aber Linis Wissing scheiterte noch an SGS-Keeper Marvin Hartelt (56.). Nach einer Ecke scheiterte Reiners dann zunächst ebenfalls am Schönebecker Schlussmann, doch der aufgerückte Innenverteidiger Leon Engelberg vollstreckte. Zwei Minuten später konnte der eingewechselte Burak Demirdere ungehindert durch die Schönebecker Abwehr spazieren und zur Führung des letztjährigen Oberligisten einschießen.
In der letzten Viertelstunde fand die SGS noch einmal ihren Faden zurück, drehen konnte sie das Endspiel aber nicht mehr.
VfB Speldorf zerlegt sich aufgebende Alstadener
Den dritten Platz hatte sich zuvor der VfB Speldorf gesichert, der ein überfordertes und sich in der zweiten Halbzeit aufgebendes Team von Schwarz-Weiß Alstaden mit sage und schreibe 14:2 (6:2) deklassierte. Der höchste Sieg in der Geschichte des rot-weissen Vorbereitungsturniers seit 2005.
Nach dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich stellte der VfB schon nach 40 Minuten auf 5:1. Zur Pause hieß es 6:2. „Wir konnten ein paar Sachen ausprobieren, was Boxbesetzung und Standards betrifft“, meinte Trainer Julien Schneider.
Auch die Tatsache, dass seine Mannschaft trotz der hochsommerlichen Temperaturen das Tempo jederzeit hochhielt, stellte den Trainer zufrieden. Dass sich die Obehrausener im zweiten Durchgang völlig aufgaben, konnte die Leistung des Landesligisten nicht trüben. „Wir können nur das beeinflussen, was wir selbst in der Hand haben“, so Schneider.
So spielten sie: Namen & Daten zum Finaltag beim MWB-Cup
Endspiel: DJK Adler Union Frintrop – SG Essen-Schönebeck 4:2 (1:2)
Tore: 0:1 Arthur (9.), 1:1 Ridder (32.), 1:2 Ludwig (34.), 2:2 Engelberg (59.), 3:2 Demirdere (61.), 4:2 Y. Reiners (90.)
Frintrop: N. Reiners – van den Woldenberg, Engelberg, Nübel, Rübertus – Hoffmann, Wissing – Ridder (46. Stukator), Groll (46. Demirdere), Gatner (46. Bönisch) – Y. Reiners
SGS: Hartelt – Nosal (66. Lenze), Corovic, Czok, Öztürk (46. Schmitz) – Kaede (46. Hernault), Honcharov, Ludwig, Kreisköther – Arthur (46. Elad), Benhamza (46. Bentaleb)
Spiel um Platz 3: VfB Speldorf – Schwarz-Weiß Alstaden 14:2 (6:2)
Tore: 1:0 Fritzsche (12.), 1:1 Neumann (23.), 2:1 Timm (28.), 3:1 Mouhamed (31.), 4:1 Fritzsche (34.), 5:1 Paul (40.), 5:2 Steinmetz (42.), 6:2 Sato (45.), 7:2 Timm (50.), 8:2 Merzagua (57.), 9:2 Schürings (60.), 10:2 Timm (65.), 11:2 Mouhamed 72.), 12:2/13:2 Merzagua (84./85.), 14:2 Timm (90.)
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