Mülheim/Velbert. Dreierwechsel innerhalb der Oberliga: Warum der TVD Velbert aber nur auf die Spieler schaute. Einer hat einen besonderen Wechselgrund.

Dass in den Kreis- oder Bezirksligen zum Teil komplette Freundeskreise gemeinsam den Verein wechseln, ist keine Seltenheit. Je höher die Liga, desto weniger kommt dieses Phänomen aber vor. Umso erstaunlicher, dass gleich drei Spieler innerhalb der Oberliga vom Mülheimer FC 97 zum TVD Velbert wechseln.

„Das ist aber eigentlich eher Zufall“, sagt Velberts Trainer Hakan Yalcinkaya über seine Neuzugänge Kaan Terzi, Oben Robert Molango und Ferhat Mumcu. „Wir haben nach bestimmten Spielerprofilen geschaut, das hatte nichts mit dem Verein zu tun“, so der 37-jährige Coach.

TVD Velberts Trainer Yalcinkaya: „Sollen Vorbilder auf und neben dem Platz sein“

Beim aktuellen Umbruch beim TVD sei es wichtig, auch Spieler dabei zu haben, die die Liga bereits kennen. „Ich erwarte, dass sie die Jungen mitziehen und ihre Erfahrung einbringen. Sie sollen auf und neben dem Platz Vorbilder sein“, sagt Yalcinkaya, der einst selbst Trainer bei Blau-Weiß Mintard in Mülheim war. Danach zog es ihn zur Jugend der SSVg Velbert, eher er zuletzt beim TVD mithalf und nun der neue Cheftrainer ist.

Die Eingespieltheit untereinander könne aber auch durchaus ein Vorteil sein. Das sieht auch Kaan Terzi so. „Robert und Ferhat sind zwei Jungs, mit denen ich mich auch außerhalb des Platzes sehr, sehr gut verstehe. Das macht es umso einfacher“, so der 25-Jährige.

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Für ihn war der Weg beim MFC nach eineinhalb Jahren beendet. „Ich war jemand, der mit dem MFC in die Oberliga aufgestiegen ist und habe dazu auch meinen Beitrag geleistet. In dieser Saison hat mir dann aber ein bisschen die Wertschätzung gefehlt“, sagt Terzi, der in der Jugend von Wattenscheid 09 ausgebildet wurde, ehe es ihn zu Ratingen 04/19 in die Oberliga führte. Danach trug Terzi die Trikots von Westfalia Herne, Türkspor Dortmund und zuletzt eben den Mülheimer FC, bei dem er vergangene Saison zwar 20 Spiele absolvierte, dabei aber gleich zwölf Mal nur eingewechselt wurde. Gleich fünf Mal davon spielte er weniger als 20 Minuten.

Kaan Terzi: Keine Kritik an Trainer Inal – Lehrmeister für den kleinen Bruder?

Gleichzeitig möchte er das aber nicht als Kritik an Trainer Ahmet Inal verstanden wissen. „Ich mache dem Trainer keinen Vorwurf, er hat super souverän den Abstieg verhindert und wir haben immer noch einen guten Kontakt“, so der Offensivspieler.

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Auch Arda Terzi (rechts) schließt sich dem TVD Velbert an und wird dort mit seinem Bruder zusammenspielen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Es gab aber noch einen zweiten Grund für den Wechsel nach Velbert. Denn aus der U19 von Rot-Weiß Oberhausen wechselt auch Bruder Arda Terzi (19) zu den Dalbecksbäumern. „Jetzt habe ich ihn unter meinen Fittichen und kann ihm im besten Fall noch was beibringen“, so Terzi „senior“. Während er als größerer Bruder eher als Zehner oder auf dem Flügel spielt, ist der „Junior“ als Sechser bis Achter unterwegs. Ein Terzi-Doppelpack in der Velberter Aufstellung wäre also möglich.

Umbruch beim TVD Velbert hielt Terzi nicht vom Wechsel ab

Hielten die Turbulenzen im Umfeld des TVD die Brüder nicht von einem Wechsel ab? „Der Trainer hat mich persönlich angerufen, das war ein sehr vertrauensvolles Gespräch. Da war es für mich klar, wie es in Velbert weitergeht“, sagt Kaan Terzi.

Angesprochen auf seine Ziele, bleibt der Ex-MFC-Spieler aber vorsichtig. „Erstmal abwarten und kleine Brötchen backen. Wir hatten ja noch nicht mal ein Training zusammen.“