Mülheim. Zweimal war sein Traum von den Olympischen Spielen fast geplatzt. In der Schweiz kriegt Ruderer Jonathan Rommelmann eine letzte Chance.

2021 in Tokio noch mit Silber dekoriert, schien der Traum einer zweiten Olympia-Teilnahme für den Mülheimer Ruderer Jonathan Rommelmann gleich zweimal geplatzt. Doch nun lebt er weiter. Über Pfingsten geht es in Luzern um die letzte Chance.

Rückblick: Nach der Silbermedaille im leichten Zweier hatte sich das erfolgreiche Duo getrennt. Jason Osborne war in den Radsport gewechselt, Rommelmann vorerst in die Medizin. Nach seinem dritten Staatsexamen kehrte er aber ins Boot zurück, wurde Deutscher Meister im Einer und griff mit seinem neuen Zweier-Partner Paul Leerkamp die Qualifikation für Paris an.

Trainerwechsel sollte nach durchwachsener Saison die Wende bringen

Doch die Saison 2023 verlief durchwachsen und das Duo verpasste bei EM und WM die nötigen Platzierungen. Der Olympia-Traum – geplatzt? Es blieb als Hoffnung die Nachqualifikation in Luzern. Rommelmann und Leerkamp wechselten den Trainer, gingen vom Leitstützpunkt Hamburg nach Berlin zu Sven Ueck.

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Doch erst musste Rommelmann bei einer nationalen Leistungsüberprüfung krankheitsbedingt vorzeitig aussteigen, dann wurde das Duo beim Weltcup in Varese vom zweiten deutschen Boot geschlagen. Der Deutsche Ruderverband reagierte, löste den bestehenden Zweier auf und schickte statt Rommelmann den Bonner Arno Gaus zur Europameisterschaft. Wäre das neue Team auch zur Olympia-Qualfikation geschickt worden, wäre der Traum des Mülheimers endgültig geplatzt gewesen. „Da hätte meine ganze Ruderkarriere schon beendet sein können“, sagt Rommelmann.

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Ist sie aber nicht. Denn Deutschland wurde im EM-Finale nur Sechster. „Die Bundestrainerin hat mich am nächsten Tag sofort angerufen“, berichtet Rommelmann, der fortan wieder an der Seite Leerkampfs fährt.

Dass die kurzzeitige Umbesetzung Zeit gekostet hat, möchte der Mülheimer jetzt gar nicht mehr thematisieren. „Wir haben trotzdem nochmal Schritte gemacht“, findet er. Jetzt zählt nur noch Luzern.

Elf Boote und nur zwei Plätze für Olympia in Paris

Elf Boote haben sich für die Ausscheidung auf dem Rotsee gemeldet. Nur zwei lösen das Ticket für Paris. „Das wird auf jeden Fall eine harte Ausscheidung, im Leichtgewichtsbereich ist es immer ganz eng. Aber es ist auch nicht unmöglich. Das sind alles Boote, die wir potenziell schlagen können“, gibt sich Rommelmann selbstbewusst.

Paul Leerkamp (li.) und Jonathan Rommelmann (re.) mit ihrem Trainer Sven Ueck.
Paul Leerkamp (li.) und Jonathan Rommelmann (re.) mit ihrem Trainer Sven Ueck. © Udo Lübke | Udo Lübke

Am liebsten würden er und Leerkamp am Sonntag einen der beiden Vorläufe gewinnen, um sich direkt für das Finale der besten sechs zu qualifizieren. Alle anderen müssen am Montag in die beiden Hoffnungsläufe, wo noch einmal jeweils zwei ins Finale kommen. Der alles entscheidende Endlauf steigt dann am Dienstag.

Welche Nationen Deutschland gefährlich werden können

Wer könnte Team Deutschland gefährlich werden? Die Franzosen sind als einer der Weltcup-Sieger aus dem vergangenen Jahr ein heißer Anwärter, ebenso die Griechen als EM-Dritter von 2023. „China hat eine junge Crew, die nochmal schneller geworden ist, Polen ist auch immer fix und Österreich immer unangenehm“, zählt Rommelmann auf.

Am Ende soll der Blick aber zuerst auf die eigene Leistung gehen. Und dann am Dienstag hoffentlich in Richtung Paris.

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