Mülheim. Ein Fußballtag zum Genießen in Mülheim - auch wenn die Mülheim Allstars in der Hammergruppe ausscheiden. Auch wegen eines ehemaligen Speldorfers.

Ganz kurz waren die Mülheim Allstars vorne - und Titelverteidiger Schalke 04 stand vor dem Aus. „Das wollten wir erzwingen. Das habe ich den Jungs vorher gesagt: Wenn wir hier in Führung gehen, dann haben wir die Halle hinter uns“, meinte Ralf Zils, der Trainer der Mülheim Allstars. Mit einem Sieg gegen den FC Schalke wären die Mülheimer ins Halbfinale des NRW-Traditionsmasters eingezogen. Mathias Lierhaus brachte Mülheim sogar schnell in Führung, fast im Gegenzug aber machen die Schalker den Ausgleich, für Zils ein „dummes Tor nach einer blöden Ecke“ - und der von Zils erhoffte Stimmungsvorteil war schnell wieder weg.

Ein Schalker Doppelschlag, unter anderem mit einem Tor von Ex-Speldorf-Trainer Christian Mikolajczak, sorgte für die Vorentscheidung nach zehn Minuten, auch wenn Lierhaus und Sascha Schnecker mit Toren zum 2:3 und 3:4 es nochmal eng machten. Es reichte nicht. „Das ist natürlich schade, ich wäre gerne ins Halbfinale gekommen“, meinte Zils, und ärgerte sich nicht nur über das Schalke-Spiel. „Wir haben es im ersten Spiel verpasst, das müssen wir eigentlich schon gewinnen“, fand er. Da reichten die Tore von Lierhaus (2) und Schnecker nur für ein 3:3 gegen Wuppertal.“

Rot-Weiss Essen gewinnt alle Spiele beim Turnier in Mülheim

Traditionsmasters-Sieger 2024: Rot-Weiss Essen
Traditionsmasters-Sieger 2024: Rot-Weiss Essen © Funke Foto Service | Michael Schwalm
Bitteres 3:3: Die Mülheim Allstars gegen den Wuppertaler SV.
Bitteres 3:3: Die Mülheim Allstars gegen den Wuppertaler SV. © Funke Foto Service | Michael Schwalm
Volle Blöcke in der Westenergie-Sporthalle.
Volle Blöcke in der Westenergie-Sporthalle. © Funke Foto Service | Michael Schwalm
Szene aus dem Spiel Mülheim Allstars gegen Schalke 04.
Szene aus dem Spiel Mülheim Allstars gegen Schalke 04. © Funke Foto Service | Michael Schwalm

Es blieb am Ende der einzige Punkt, dazwischen gab es noch ein 1:6 gegen Rot-Weiss Essen. Zils ärgerte sich vor allem auch über die Höhe der Niederlage gegen den späteren Turniersieger, der zumindest stimmungsmäßig ein echtes Heimspiel hatte und vom Start weg seiner Favoritenrolle gerecht wurde.

RWE wollte das Turnier unbedingt gewinnen, nachdem es bei der bislang letzten Ausgabe eine Finalniederlage gegen Schalke gab - und die Mannschaft und Marwin Studtrucker, Timo Brauer, Kevin Grund, Felix Herzenbruch und Erwin Koen erledigte den Job souverän. Zils fand auch, RWE sei klar die beste Mannschaft, ärgerte sich aber auch über die sehr junge Essener Aufstellung.

Dem Spaß tat es im Großen und Ganzen keinen Abbruch: „Eine grandiose Veranstaltung, mit der Organisation“, lobte Zils und reihte sich damit ein die Reihe derer, die Organisator Olaf Dreßel Lob zollten - ob Thon, Lameck, Maltritz oder Kurth, alle schwärmten von der Atmosphäre. Schon weit vor dem ersten Anpfiff war rund um und in der Halle richtig etwas los. Mit 2500 Fans war die Veranstaltung komplett ausverkauft und vom ersten Spiel an war es laut: Rot-Weiss Essen eröffnete gegen Schalke 04 und die Torhymne Adiole („Oh, RWE“) gab es gleich fünfmal.

Die Westenergie-Halle bekommt zweimal Essen gegen Schalke

Als Essens Erwin Koen nach dem gewonnen Halbfinale nach seinem bevorzugten Finalgegner gefragt wurde, wusste er natürlich: „Die Fans wollen Schalke!“ Und die Halle, in der RWE und danach sicher die Schalker die Stimmungshoheit hatten, bekam nochmal Königsblau gegen Rot-Weiß-Rot. Ein Doppelpack von Thomas Denker und ein Treffer von Torschützenkönig Marwin Studtrucker entschieden auch das letzte Spiel 3:1 für RWE. Als bester Spieler wurde Erwin Koen ausgezeichnet, als bester Keeper Schalkes 96er-Europameister Oliver Reck.

„Es war ein wunderbares Turnier“, freute sich Essens Torwartheld Frank Kurth, der die RWE-Traditionsmannschaft leitet, über den Titelgewinn. „Die Stimmung war supergut.“ Und von Schalker Seite kam auch nur Gutes, obwohl S04 den Pokal abgeben musste: „Dass das Turnier erneut ausverkauft war, zeigt ja, welchen Stellenwert es für die Menschen in der Region hat“, sagte Olaf Thon.

Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Mülheim lesen Sie hier!