Mülheim. Der MSV 07 war mit hohen Zielen in die Saison gestartet. Warum mittlerweile ein Umdenken beim Bezirksligisten stattgefunden hat.

Nach dem dritten Platz im Vorjahr hatten die Fußballer des Mülheimer SV 07 eigentlich hohe Erwartungen an die neue Bezirksliga-Saison. Doch nach einigen Abgängen ging der Start in die Hose. Erst seit dem Trainerwechsel läuft es besser. Nun liegt der Fokus schon auf dem Sommer.

„Man muss sagen, dass der Wechsel doch was gebracht hat – ohne damit schlecht über Daniele zu reden“, sagt der Sportliche Leiter Justin Grepl. Daniele Autieri hatte nach dem überraschenden Abgang von Dimitri Steininger erst im Sommer übernommen, konnte die „07er“ aber nie wirklich zum Erfolg führen. Vor wenigen Tagen heuerte er beim SV Rot-Weiss Mülheim an.

Kim Rolinger gewann die ersten vier Spiele als Trainer des MSV 07

Einer seiner Vorgänger dort ist nun sein Nachfolger beim MSV: Kim Rolinger. Der Coach konnte die ersten vier Spiele unter seiner Leitung gewinnen. Erst im letzten Duell des Jahres gegen den Tusem Essen musste sich der Spielverein wieder geschlagen geben.

„Manchmal ist das so, dass so ein Wechsel bei manchen Spielern noch einmal etwas weckt“, sagt der Sportchef. Gerade der Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter Blau-Gelb Überruhr habe gezeigt, was in der Mannschaft steckt. Und da waren erfahrene Spieler wie Sandro Garcia oder Argjent Emrula noch nicht einmal dabei.

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„Die Jungs, die hinten dran waren, sind vielleicht doch besser als gedacht“, lobt Grepl. Hamza Velic erzielte beispielsweise bereits fünf Saisontore. „Elvis Fioklou-Toulan muss man herausheben, der in den vergangenen Wochen bombe gespielt hat“, betont der Sportliche Leiter.

Zwei Sommer-Zugänge verlassen den Spielverein schon wieder

Auf solche Akteure wollen die „07er“ in Zukunft vermehrt setzen. „Wir spielen dieses Jahr nicht mehr um den Aufstieg und wollen eine neue Marschrichtung einschlagen“, will Grepl schon jetzt die Parameter für den Sommer festlegen.

Sandro Garcia spielt ab der Rückrunde für den SV Genc Osman Duisburg.
Sandro Garcia spielt ab der Rückrunde für den SV Genc Osman Duisburg. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

„Wir haben versucht, gewisse Kaliber zu behalten, aber das funktioniert nur, wenn du oben mitspielst oder sie auch immer spielen können“, sagt der MSV-Sportchef. Sandro Garcia und Argjent Emrula werden den Saarnberg nach nur einem halben Jahr bereits wieder verlassen. Garcia schließt sich Spitzenreiter Genc Osman an, Emrula wird mit der SG Schönebeck in Verbindung gebracht.

Winter-Neuzugänge kommen schon mit Blick auf den Sommer

Stattdessen sollen in der Winterpause noch zwei bis drei Spieler kommen, die dem MSV nicht nur kurzfristig helfen, sondern auch ein fester Bestandteil des Kaders ab dem kommenden Sommer werden sollen. Mit Robin Götze steht ein Rückkehrer bereits fest. Weitere Namen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fix.

„Unser Ziel ist, dass die Mannschaft sich in der Rückrunde so einspielt, dass wir gut in den Sommer starten können“, möchte Grepl einen erneuten Umbruch dann vermeiden, sondern mit einem besseren Fundament in die Zukunft starten.

Mülheimer SV 07 will noch soweit nach oben wie möglich

Und bis dahin? Durch die Niederlage gegen den Tusem sind die Mülheimer wieder aus den einstelligen Tabellenplätzen herausgefallen und überwintern als Zehnter. Die einstelligen Ränge sind aber in direkter Reichweite, sogar bis zum vierten Platz sind es nur sechs Zähler.

Die Kicker des Mülheimer SV 07 wollen in der Rückserie wieder konstanter Grund zum Jubeln haben.
Die Kicker des Mülheimer SV 07 wollen in der Rückserie wieder konstanter Grund zum Jubeln haben. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Wir werden natürlich mit aller Kraft versuchen, noch so weit wie möglich nach oben zu kommen“, sagt Grepl und verweist erneut auf das Überruhr-Spiel. „Man sieht, was wir eigentlich für Möglichkeiten haben, wenn wir etwas stabiler sind.“

Wie es für die Mülheimer in den kommenden Wochen weitergeht

Der Spielverein beginnt das neue Jahr mit dem Kreispokalspiel bei der GSG Duisburg am 4. Februar. Zwei Wochen später, am 18. Februar, beginnt die Restrunde mit einem Heimspiel gegen den SV Burgaltendorf. Mit einem Sieg über den Tabellenvierten könnten die Mülheimer den Rückstand zu den oberen Tabellenplätzen gleich einmal etwas verkürzen.

Zuvor wollen sich die „07er“ noch möglichst viel Selbstbewusstsein bei der Hallenstadtmeisterschaft holen, die sie im vergangenen Jahr als Dritter abschließen konnten. Zwar hat der Bezirksligist den Oberligisten und Top-Favoriten Mülheimer FC 97 in seiner Vorrundengruppe, gilt aber dennoch als einer der Kandidaten für das Erreichen der Endrunde. Die weiteren Gruppengegner sind der Liga-Konkurrent Rot-Weiss Mülheim - mit Ex-Trainer Daniele Autieri - der A-Ligist SV Raadt sowie der B-Ligist TuS Union 09.