Mülheim. Weil ein Joker sofort nach seiner Einwechslung traf, holte der VfB Speldorf drei Punkte gegen Frohnhausen. Dessen Trainer war hinterher auf 180.

Joel Schoof saß auf dem Hosenboden im Strafraum des VfB Speldorf und schimpfte vor sich hin. Der langjährige Verteidiger des MSV 07, nun in Diensten des VfB Frohnhausen, hätte kurz vor Ende der Landesliga-Partie an der Saarner Straße gerne noch einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Doch der Schlusspfiff erlöste wenig später die Speldorfer, die einen knappen 1:0 (0:0)-Sieg bejubelten.

Weniger erfreut war darüber selbstredend Frohnhausens Trainer Issam Said, der sich nach einem Wortgefecht mit dem Schiedsrichter nach Schlusspfiff sogar noch die Rote Karte einhandelte. „Was sich die Schiedsrichter hier erlauben, ist eine absolute Frechheit. Er gibt mir die Rote Karte, obwohl ich ihn nur frage, was das soll. Da sind drei Aktionen im Sechzehner, da muss er doch mal eine für uns pfeifen. Alle 50:50-Entscheidungen gingen gegen uns“, echauffierte sich Said.

Bimpeh verhindert den Rückstand, dann trifft Mouhamed

Dabei verteilte der Unparteiische in der zweiten Halbzeit fast nur Gelbe Karten gegen die Speldorfer, schickte zudem Maxwell Bimpeh nach einem völlig unnötigen Zeitspiel per Ampelkarte vom Platz.

Das Spiel entschied sich zwischen der 59. und 62. Minute. Auf der einen Seite verhinderte Bimpeh auf der Linie das Führungstor für Frohnhausen, auf der anderen Seite wechselte Speldorfs Trainer Bartosz Maslon Kevin Mouhamed ein. Der Stürmer wurde sofort steil geschickt, spielte Johannes Büchner auf Linksaußen frei, bekam den Ball zurück und traf zum 1:0.

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„,Kevo’ ist ein super Junge. Er hat super trainiert die letzten zwei Wochen und war deswegen schon etwas geknickt heute. Aber ich wollte die erfahrenen Spieler spielen lassen“, erklärte Maslon, warum er den Siegtorschützen zunächst auf der Bank ließ.

Auf der anderen Seite ärgerte sich sein Kollege Issam Said verständlicherweise. „Du verlierst ein 50:50-Spiel mit einer dummen Aktion. Vor dem 0:1 müssen wir das Tor machen aber das Glück ist nicht auf unserer Seite zurzeit“, meinte Frohnhausens Linienchef. Mit dem Einsatz seiner Elf war er hingegen zufrieden. „Die Mannschaft hat hier alles rausgehauen. Wenn es 0:0 oder 1:1 ausgeht, dann ist alles gut.“

Landesligaspiel mit wenig Offensivaktionen

Die Partie war in der Tat sehr ausgeglichen und nur von wenigen Offensivaktionen geprägt. In Halbzeit eins hatten beide Teams jeweils einen nennenswerten Abschluss. „Es hat sich alles zwischen den Sechzehnern abgespielt“, meinte auch Bartosz Maslon. Bei seiner Mannschaft schlichen sich viele Flüchtigkeitsfehler und ungenaue Abspiele ein, wodurch sich der heimische VfB das Leben selbst schwer machte.

Umkämpftes Duell: Die Speldorfer Maxwell Bimpeh und Noah Andich versuchen Frohnhausens Mohamed Said auszubremsen.
Umkämpftes Duell: Die Speldorfer Maxwell Bimpeh und Noah Andich versuchen Frohnhausens Mohamed Said auszubremsen. © FUNKE FOto Services | Daniel Attia

„Wir hatten überlegt, etwas offensiver nach vorne zu gehen. Aber die Mannschaft hat gesagt, dass sich sich mit der etwas defensiveren Variante wohler fühlt. Wir wussten was auf uns zukommt und wie heiß die waren, es war ein hartes Brett aber am Ende haben wir zum zweiten Mal in Folge zu null gespielt“, freute sich Speldorfs Trainer.

Seine Mannschaft bestreitet das Jahresfinale am kommenden Samstag, 15 Uhr, daheim gegen den SV Biemenhorst, Frohnhausen spielt gleichzeitig ebenfalls zu Hause gegen Arminia Klosterhardt.

So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie

VfB Speldorf – VfB Frohnhausen 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Mouhamed (62.)

Speldorf: Ossmann – Licina, Jecksties, Bimpeh – Büchner (73. Schwarz), Fritzsche, Öztürk, Özgen (50. Hotoglu) – Andich (66. Ngangjoh) – Timm (75. Manzelmann), Schürings (61. Mouhamed)

Frohnhausen: Razic – Sen, Schoof, Wassi, Matondo – Issa (90. Kryeziu), Conti (84. Ucan) – I. Said, Theocharis, Codreanu (60. Rasul) – M. Said (60. Camara)

Gelb-Rote Karte: Bimpeh (88.)