Mülheim. Die HSG Mülheim/Styrum II erlebt eine Saison zum Vergessen. Warum die Mannschaft mit nur einem Punkt Tabellenletzter in der Bezirksliga ist.
Bei den Handballern der HSG Mülheim/Styrum II läuft es nicht rund. Der Bezirksligist steht nach elf Spieltagen auf dem letzten Platz in der Tabelle und hat bislang erst einen Punkt geholt. Das hatte sich die Spielgemeinschaft sicherlich anders vorgestellt. Die schlechte Bilanz hat viele Gründe.
Das größte Problem bei der HSG-Zweitvertretung ist die große Fluktuation innerhalb der Mannschaft. Es gibt keine Stammsieben. Nur wenige Spieler sind regelmäßig da, am Wochenende und beim Training. Das ist durchaus verwunderlich, denn eigentlich sollte auch die Bezirksligatruppe durch die Zusammenlegung von Mannschaften bei der HSG Mülheim/Styrum personell besser ausgestattet sein. Auf dem Papier ist sie das auch, betont HSG-Vorstand Wolfgang Bergmann.
HSG Mülheim/Styrum II: Personalsorgen erschweren die Lage
Die Realität sieht aber anders aus, meist können die Mülheimer nur mit Ach und Krach eine schlagfertige Mannschaft stellen. Das hat zum einen mit einigen langwierigen Verletzungen zu tun, wie etwa von Rückraumspieler David Pollak und Nico Wolf. Dazu kommen berufsbedingte Auszeiten. So hat zum Beispiel Torhüter Andre Kürbis kürzlich in dieser Saison überhaupt das erste Mal zwischen den Pfosten gestanden.
Weitere Brennpunkte aus dem Mülheimer Handball: Tura vor dem Durchmarsch?
„Das sind ja alles Leute, die wir fest eingeplant hatten, die uns jetzt fehlen“, erklärt Bergmann. Zudem gibt es eine Vielzahl an Spielern, die nur sporadisch zur Verfügung stehen. Das führt in der Konsequenz dazu, dass die Mannschaft, die am Wochenende auf der Platte steht, nie zusammen trainiert hat. Das macht das Zusammenspiel schwierig, es fehlt an Abstimmung vorne wie hinten.
Das lässt sich an der Statistik gut ablesen. Bislang hat die HSG nur gegen den HC Sterkrade etwas Zählbares mitgenommen, fast schon abgeschlagen steht sie damit am Ende der Tabelle. „Dabei hat der Kader eigentlich ausreichend Qualität, in der Liga einen Platz im gesicherten Mittelfeld zu halten“, sagt Bergmann. Dass sich dies bislang auf dem Platz noch nicht widerspiegelt, liegt wohl nicht nur allein an der Personalsituation. Es gibt auch einige Nebenschauplätze, die dazu führen, dass um die HSG-Reserve keine Ruhe einkehrt. So musste die Mannschaft seit dem zweiten Spieltag am Wochenende ohne ihren Trainer Niroy Thiyagarajah auskommen, weil dieser eine zweimonatige Sperre verbüßte.
HSG Mülheim/Styrum II: Ein folgenreicher Fehler ist dem Verein unterlaufen
Der Coach der HSG-Zweitvertretung hatte zum Saisonauftakt Spieler eingesetzt, die zwar einen Pass hatten, für die aber noch keine Spielerlaubnis vorlag. „Das sind uns als Verein Fehler unterlaufen, wofür Niroy dann seinen Kopf hinhalten musste“, bedauert Bergmann. Für den gesperrten Coach waren interimsweise aus dem DJK-Styrum-06-Umfeld Thorsten Minten und Stephan Schmidt eingesprungen. Mittlerweile ist die Sperre abgesessen und Thiyagarajah sitzt wieder auf der Bank. Das soll für ein Stück weit mehr Kontinuität sorgen. Für eine echte Kehrtwende wird es aber mehr brauchen, das ist auch den Vereinsverantwortlichen klar.
Deswegen will der Vorstand nun auch mit den Spielern die Gespräche aufnehmen. Zum einen gehe es darum, „klare Kante zu zeigen“ und sich auch ein Stück weit zum Projekt zweite Mannschaft zu bekennen. Bis zur Weihnachtspause hat sich die HSG Zeit gegeben, hier für mehr Klarheit und Verlässlichkeit zu sorgen. „Wir wollen aber auch schauen, was sich die Spieler von uns wünschen, wo wir als Vorstand vielleicht etwas ändern können oder müssen“, so Bergmann. Dazu gehörte in der Vergangenheit zum Beispiel eine bessere Trainingszeit, in der die Mannschaft eigenständig und ganz ohne Harz trainieren kann.
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So hofft die HSG, das Ruder noch einmal herumreißen zu können. Am besten schon vor dem wichtigen Spiel gegen den TuS Alstaden (9. Dezember, 16.30 Uhr, Sporthalle Von-der-Tann-Straße). Alstaden hat auch erst zwei Punkte und steht einen Rang über den Mülheimern. Ein Sieg wäre also immens wichtig. Denn das Ziel sei es weiterhin, die Liga halten. „Denn klar ist, so wie jetzt, macht es keinem Spaß“, so Bergmann. Zudem steht für die HSG II in diesem Jahr auch noch das Derby-Rückspiel gegen die DJK VfR Saarn II (16. Dezember, 19.30 Uhr, Sporthalle Holzstraße) an. Im Hinspiel hatte das Chaos um die Sperre von Trainer Thiyagaraja begonnen.
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