Mülheim. Im Mülheimer Zweitliga-Derby im Badminton behielt der Rekordmeister klar die Oberhand. Warum sowohl BVM als auch Grün-Weiß bisher zufrieden sind.

Nach zwei Sätzen schienen Cara Siebrecht und Constanze Winnefeld vom 1. BV Mülheim klar im Vorteil zu sein, doch Lea Stremlau und Maria Kuse schlugen für den VfB Grün-Weiß Mülheim zurück und waren im fünften Satz kurz davor, das Spiel komplett zu drehen. Doch ihre beiden Gegnerinnen behielten im Finale der Partie die Nerven.

Das Damendoppel war ein Beleg dafür, warum das Mülheimer Derby in der zweiten Bundesliga im Badminton doch wesentlich enger war, als es das Endergebnis von 6:1 vermuten lässt. Gleichzeitig brachte es den BVM früh auf die Siegerstraße, so dass der Rekordmeister die alten Verhältnisse wiederherstellen konnte.

Damendoppel bringt 1. BV Mülheim auf die Siegerstraße

„Das ganze Team hat abgeliefert, alle waren richtig heiß“, lobte Teammanager Jonathan Rathke die Mannschaft. Das Damendoppel sei wichtig gewesen, „weil es ein frühes Spiel war und damit die Richtung vorgegeben hat. Danach lief alles wie am Schnürchen.“

„Der BVM hat absolut verdient gewonnen, da gibt es nichts dran zu deuteln“, meinte auch Grün-Weiß-Pressesprecher Tom Hemmelmann. Allerdings hätte das Endergebnis durch zwei Fünf-Satz-Spiele auch deutlich knapper ausfallen können. „Dann wären wir rundum glücklich gewesen, wenn wir einen Punkt mitgenommen hätten“, so Hemmelmann.

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Das zweite Spiel über die volle Distanz lieferte sich Maria Kuse mit BVM-Spielerin Constanze Winnefeld. Kuse ist eigentlich Doppelspielerin, die für die erkrankte Xenia Kölmel einsprang. Die hatte sich tags zuvor beim 5:2 gegen Refrath II noch im Damendoppel an der Seite Kuses erfolgreich gequält, ehe sie das Einzel bereits absagen musste.

Trotz der Derbyniederlage ist Vorjahresaufsteiger VfB voll im Soll. Vor Refrath wurden auch die SG EBT Berlin (4:3), der SV Berliner Brauereien und der BC Wipperfeld II (jeweils 5:2) geschlagen. „Wir sind absolut zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Wir orientieren uns nicht nach oben“, betonte Hemmelmann.

Neuzugang schlägt beim VfB Grün-Weiß Mülheim gut ein

Neuzugang Moritz Miller hat mit zwei Siegen aus zwei Spielen bislang gut eingeschlagen. „Das war ja eher Zufall, dass er zu uns gekommen ist, weil er und unser Trainer sich auf einem Turnier getroffen haben“, so der Pressesprecher.

An die Bilanz von Danylo Bosniuk kommt er aber nicht ganz dran. Der neue Spitzenspieler des 1. BV Mülheim hat neun seiner bisher zehn Partien für den BVM gewonnen – und dabei sogar Eindruck beim Derby-Gegner hinterlassen. „Er ist unglaublich schnell und riesengroß“, meinte Hemmelmann anerkennend.

Warum der Rekordmeister mit der Niederlage gegen Trittau leben kann

Der BVM hat ebenfalls vier der ersten fünf Spiele gewonnen – steht dank der besseren Ausbeute aber auf Rang zwei. Auch Gifhorn wurde zum Auftakt mit 6:1 besiegt, Refrath II mit 5:2 und Wipperfeld II mit 4:3.

Knapp verloren ging das Spitzenspiel gegen Vorjahresmeister TSV Trittau, der auf sein Aufstiegsrecht in die erste Bundesliga verzichtet hat und nun wieder ungeschlagen an der Spitze steht. „Die Saison ist noch lang und wir spielen ja gegen Trittau nochmal in der Rückrunde“, sieht Jonathan Rathke das Duell um den Titel als längst noch nicht entschieden an. Der Teammanager betont: „Wenn man eins verliert, heißt das bei der Punkteverteilung gar nichts.“

BVM will in Gladbeck und Solingen erfolgreich nachlegen

Insgesamt ist auch der BVM-Teamchef bislang zufrieden – vor allem mit dem letzten Wochenende. „Der Fokus lag schon voll auf dem Derby“, gestand Rathke, dennoch war es wichtig, auch das Duell gegen Wipperfeld nicht zu vernachlässigen. Das gelang durch die Siege von Bosniuk im Einzel und im Doppel an der Seite von Jarne Schlevoigt sowie den Erfolgen des zweiten Herrendoppels Skrzeba/Reinhold und im Mixed von Schlevoigt und Yehveniia Paksiutova.

Weiter geht es am 21. und 22. Oktober mit Gastspielen beim Gladbecker FC und bei Blau-Weiß Solingen. „Das sind Mannschaften, die wir hinter uns lassen wollen. Je nach Aufstellung wollen wir auch gucken, dass wir drei Punkte mitnehmen“, so Rathke.

Grün-Weiß trifft in zwei Heimspielen auf 1. CfB Köln und den 1. BC Beuel II.