Mülheim. Verlustpunktfrei Erster, Herbstmeister, klarer Sieg gegen Borken, aber der HSV Dümpten setzte keine Glanzlichter. Das muss das Team noch lernen.
Die Verbandsliga-Handballer des HSV Dümpten setzen ihre Siegesserie fort. Sie haben auch das sechste Saisonspiel gewonnen. Die Partie gegen den TV Borken endete am Ende deutlich mit 36:23 (16:13). Damit sind die Dümptener verlustpunktfrei Herbstmeister.
Vor heimischem Publikum in der Sporthalle an der Boverstraße stand für den HSV nach 60 Minuten ein klarer 13-Tore-Erfolg zu Buche. Bei diesem Ergebnis ist es eigentlich kaum vorstellbar, dass es spielerisch nicht unbedingt eine Glanzleistung der Dümptener war. Insbesondere in der ersten Halbzeit taten sich die Hausherren noch schwer, zur Pause lagen die „Rothosen“ nur mit 16:13 vorne. Das lag zum einen daran, dass der HSV in der Abwehr zu viele Fehler machte, wie Trainer Krzysztof Szargiej nach der Partie kritisierte.
HSV Dümpten: Tempo passt, Positionsspiel ist ausbaufähig
Aber auch vorne wollte es nicht so richtig laufen, vor allem im Positionsspiel nicht. Es war durchweg zäh, geprägt von vielen Einzelaktionen, Spielfluss Fehlanzeige. Wenn die Hausherren zum Erfolg kamen, dann vor allem übers Tempospiel. Auch fand der HSV keine guten Lösungen, Spielmacher Matthis Blum aus seiner Manndeckung zu befreien.
„Es fehlte uns an Bewegung ohne Ball“, erklärt Szargiej. Deswegen war es in der ersten Hälfte größtenteils ausgeglichen zwischen dem Mülheimer Tabellenführer und den Gästen aus Borken, die erst zwei Spiele gewonnen haben und damit eher im unteren Mittelfeld zu finden sind. Nach 15 Minuten etwa stand es 8:8, den Vorsprung von drei Toren zur Pause verdankten die Dümptener vor allem einer Überzahlsituation kurz vor der Halbzeit.
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Nach dem Seitenwechsel schienen dann aber beim Turnverein zügig die Kräfte zu schwinden, offenbar hatten die Borkener doch mehr Körner gelassen als der Gastgeber. Denn sie machten jetzt im Angriff zunehmend Fehler, verloren einige Bälle und machten es dem HSV damit leicht, ihr Tempospiel aufzuziehen. Schon nach fünf Minuten hatten die Dümptener sich auf fünf Tore abgesetzt (20:15). Aber auch vorne lief es mit der komfortablen Führung nun besser, auch weil Patrick Kerger die Räume in der offensiven Borkener Abwehr nutzte. Der Rückraumspieler war für Mittelmann Blum gekommen, dessen Körpertäuschung heute offenbar selbst für seine eigenen Schuhe zu schnell war. Denn er zerlegte sich die Sohle und musste erst einmal Ersatz besorgen.
HSV Dümpten muss mit dem Druck klarkommen
„Wir sind dann zum Glück in der zweiten Hälfte früh in unseren normalen Tritt gekommen“, meint der Coach. Das sah dann so aus, dass der Gastgeber zehn Minuten vor dem Ende mit zehn Toren vorne lag (29:19) und am Ende dann doch schon wieder fast an der 40-Tore-Marke kratzte. Dennoch sieht Szargiej auch die Baustellen. „Die Spieler müssen noch lernen, mit diesem Druck umzugehen“, sagt er. Denn die Dümptener sind in der Liga zur Herbstpause nicht nur Tabellenführer, sondern auch die einzige Mannschaft mit weißer Weste.
HSV Dümpten - TV Borken 36:23 (16:13)
HSV: Strenger, Kretschmer - Hofmeister (2), Grewe (1), Gernand (1), Hellmich (6), Helfrich (7/2), Michalski (2), Kerger (5), Krecker (4), M. Blum (4), L. Blum (4), Muscheika